11ER: Wie fällt Ihr Fazit zum mit 3:1 gewonnenen Spiel gegen die SG Niederkell Waldweiler aus?

Uwe Wess: Wir müssen früher auf 2:0 stellen, dann kommen wir nicht mehr in die Bredouille und müssen nicht mehr bis in die Schlussphase zittern. Wir haben viel zu viele Chancen des Gegners zugelassen, sodass es zu guter Letzt auch eine Punkteteilung hätte geben können, weil es Niederkell teilweise richtig gut gemacht hat. Zweimal hatte Dennis Winthang den Ausgleich auf dem Fuß. Wir haben oft die falschen Entscheidungen getroffen und sind nicht mehr zwingend in Torabschlüsse gekommen. Johannes Engler und Jakob Reichert hatten immer wieder mal ein paar gute Umschaltmomente. Das müssen wir früher klären, indem wir auch früher nachlegen.

11ER: Nach dem 0:4 von Sirzenich hat Ihre Mannschaft die Wunden geleckt. Wie gestaltet sich derzeit das Seelenleben Ihrer Spieler?
Wess: Im Moment ist die Mannschaft mental gut drauf, die Stimmung war zuletzt auch bei den Trainingseinheiten super. Wir wollen jetzt den zweiten Platz unbedingt verteidigen. Vor der Saison haben wir uns auf einen Platz in den Top Drei geeinigt. Den haben wir erreicht. Auch wenn es am Ende nicht zum Aufstieg reichen sollte, haben wir die 50-Punkte-Marke geknackt, noch kein Heimspiel verloren und können Vizemeister werden. Darauf allein können wir stolz sein.

11ER: Der Abstand auf den SV Tawern beträgt zwei Zähler. Wie hart ist Ihr Restprogramm?
Wess: Tawern hat von der Tabellenkonstellation her das leichtere Restprogramm. Wir haben noch zwei Heimspiele gegen Welschbillig und Trier-Irsch sowie die beiden Auswärtspartien in Tarforst und Föhren vor uns. Mit Tarforst und Irsch kommen auch noch zwei Derbys auf uns zu, die einen eigenen Charakter besitzen. Wir haben zwar den Titel noch nicht abgeschrieben, doch ich muss nochmals betonen, dass der Vizemeistertitel in meinem ersten Jahr als Trainer hier ein Riesenerfolg wäre.

11ER: Wie schätzen Sie Welschbillig/Kordel ein?
Wess: Das ist eine kompakt agierende Mannschaft, die mit den Dückers und Willems sowie Adams einige überdurchschnittliche Spieler hat. Riesen Respekt vor deren Leistung, denn sie sind die dritte Kraft in der Liga und haben auf den momentanen Viertplatzierten einen Vorsprung von aktuell zehn Punkten. Das ist eine Hausnummer. Wenn Welschbillig alles an Bord hat, ist das eine absolute Spitzenmannschaft. Gewinnen sie bei uns, sind es nur noch drei Punkte auf Welschbillig.

11ER: Auf was kommt es an, Welschbillig zu schlagen und an Tawern dranzubleiben?
Wess: Wir verspüren keinen Erfolgsdruck mehr, doch wir wollen Tawern nicht zu früh zur Meisterschaft gratulieren, nur weil wir unsere Spiele nicht durchkriegen. Um am Sonntag zu gewinnen, müssen wir zwingend unsere Chancenverwertung verbessern. Denn wir lassen momentan in jedem Spiel zwei, drei Hundertprozentige liegen.

11ER: Welche Taktik ist denkbar?
Wess: Wir wollen ein frühes Tor erzielen, müssen dann aber direkt nachlegen. Doch gegen Welschbillig ist es auch wichtig, erst einmal kein Tor zu kriegen. Ziel ist es, mit einem Sieg den Abstand auf Platz drei beizubehalten und dadurch auch den Rückstand auf Tawern mit zwei Punkten klein zu halten.

11ER: Welche Stärken bringt Peter Welter mit?
Wess: Durch sein Sportstudium hat er zuletzt einige Trainingseinheiten versäumt. Ihn zeichnen ein großer Ehrgeiz, ein super linker Fuß und eine große Ballsicherheit aus. Peter kann auf der linken Seite alles spielen, ist aber auch menschlich ein ganz feiner Kerl.

11ER: Wie charakterisieren Sie Alfred Sartisson?
Wess: Alf ist einer der wenigen Spieler, die schon vor zehn Jahren dabei waren. Er hat zwei Aufstiege, aber auch einen Abstieg miterlebt. Als Spielführer geht er stets vorneweg, ist technisch sehr stark und für mich eine Art Trainertyp. Ich sehe ihn in absehbarer Zeit als künftigen Trainer. Auf dem Platz hilft uns Alf auf der Sechs, aber auch auf der Zehn enorm weiter.