Walther Bensemann gründete das Fußballfachmagazin „Kicker“ 1920. Zusammen mit Karl Landauer, ehemaliger Präsident des FC Bayern München, hat er den deutschen Fußball beeinflusst. Allerdings wurden beide von Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft geächtet, Landauer 1945 sogar getötet. Gegen das Vergessen dieser Fußballpioniere richtet sich nun eine Ausstellung des Fanprojekts Trier.

Fußball ist nicht nur die schönste Nebensache der Welt, es ist die einzige – sagen viele Experten, denken viele Amateuersportler. Die Profis sowieso. Das Fanprojekt des SV Eintracht Trier schaut ab dem 15.02. über den runden Tellerrand des Fußballs hinaus und präsentiert die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“. Sie ist vom 15.02. bis 04.03. im Foyer der Volkshochschule Trier zu bewundern. „Fußball ist der Lieblingssport der Deutschen. Wenige wissen jedoch, dass eine wichtige Tradition fast vollständig verloren gegangen ist: die der zahlreichen jüdischen Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre, die den Fußball populär und zu dem gemacht haben, was er heute ist“, sagen die Veranstalter. Die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Trierer Bürgermeisters Klaus Jensen steht, bringt anhand von Schautafeln, Bildern, Texten und anderen Medien dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte näher. „Uns ist es zunächst wichtig, dass man sich an diese Zeit erinnert und sich damit auseinandersetzt“, sagt Thomas Endres vom Fanprojekt des SVE. Die Ausstellung wurde vom Centrum Judaicum Berlin konzipiert und dem Fanprojekt Trier von der Versöhnungskirche Dachau zur Verfügung gestellt. Zusätzlich zur Ausstellung erwartet die Besucher ein Rahmenprogramm. Am 22.02. wird um 19.00h der Dokumentarfilm „Liga Terezin“ gezeigt, der die Geschichte einer Fußballliga im Konzentrationslager Theresienstadt erzählt. Am 03.03. hält René Richtscheid, Geschäftsführer des Emil-Frank-Instituts in Wittlich, den Vortrag „Juden in Sportvereinen in der Region rier“. Auch hier ist der Beginn auf 19.00h datiert. Sämtliche Veranstaltungen sind kostenlos. Weitere Informationen unter fanprojekt-trier.de. (red)