Die SG Nittel ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden: Im Finale des Bitburger-Kreispokals reichten starke 30 Minuten zu Beginn des Spiels, um einen 2:0-Sieg einzufahren. Tawern war zwar bemüht, ließ im Angriff jedoch die nötige Durchschlagskraft vermissen.

Nittel fand sofort gut in die Partie, nach zwei Minuten konnte Tawerns Schlussmann Simon Hoffmann einen Freistoß von Carsten Vogel gerade noch über die Latte lenken. Drei Minuten später war er jedoch machtlos, als Vogel eine Freistoßflanke von Sven Kloß völlig freistehend zum 1:0 einköpfen konnte. Nittel blieb weiterhin am Drücker und hätte durch Carlo Buchheit auf 2:0 erhöhen können, doch der Außenverteidiger verfehlte das Gehäuse nur knapp (22.). Von Tawern gab es nichts zu vermelden, einzig Steven Turn sorgte mit einer tollen Volleyabnahme, die knapp übers Tor ging, für einen Schreckmoment bei den zahlreichen Nitteler Fans (27.). Kurz danach musste Hoffmann erneut sein ganzes Können aufbieten, um gegen den durchgebrochenen Vogel zu klären. Eine Minute vor der Pause parierte der junge Tawerner Keeper mit einem klasse Reflex einen Knaller von Pascal Kirch.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Tawern Druck aufzubauen, doch das Plus an Ballbesitz führte nur selten zu wirklichen Möglichkeiten. So verzog Hurth kurz nach der Pause beispielsweise aus aussichtsreicher Position. Die Verzweiflung des SVT wurde eine Viertelstunde später deutlich, als Andreas Hein versuchte im Zweikampf mit Mirko Hoffmann einen Elfmeter zu schinden – Schiedsrichter Michael Beck ließ sich aber nicht überlisten und zeigte die Gelbe Karte. Knapp 20 Minuten vor dem Ende fiel dann die Entscheidung. Nach einem Tawerner Ballverlust in der Vorwärtsbewegung war Yannick Kohns auf der rechten Seite durch, schaute kurz und bediente dann maßgerecht Sven Kloß, der das Leder volley einschob. Die Partie war damit gelaufen, die letzte Viertelstunde wurde zum Schaulaufen der SG Nittel. Mit Becks Abpfiff brandete der Jubel auf, Trainer Michael Kohns musste gleich mehrere Bierduschen über sich ergehen lassen. „Aufgrund der ersten halben Stunde war der Sieg verdient. Danach haben wir nicht mehr gut gespielt und wenn Tawern nach der Pause das 1:1 macht, wird es für uns wohl ganz schwer“, analysierte Kohns. Sein Gegenüber Stefan Fries wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, ärgerte sich jedoch über das 1:0: „Wie ein Stürmer bei einer Standardsituation so frei stehen kann, ist mir ein absolutes Rätsel.“

SG Nittel: Kerner – Dixius, Schreiner, Hoffmann, C. Buchheit – Kirch, S. Kloß (86. Leisen), Rehle, Scholl – Kohns (76. Wietor), Vogel (46. J. Kloß).

SV Tawern: Hoffmann – Rohles, Clemens, Weber, Gebhard – Lang, Hurth – Noner (67. Dax), Turn (60. Schömann), Hein – Henn.

Text: Jon Becker