Fünf Tore, zwei Elfmeter und ein Platzverweis – in einem bis zur Schlussminute spannenden Spiel sicherten sich die Züscher gegen den SV Leiwen-Köwerich drei Punkte, die für den Klassenerhalt reichen sollten.

In einer von beiden Mannschaften nervösen Anfangsphase dauerte es, bis sich die Kellerkinder dem gegnerischen Tor annäherten. Nach einem Warnschuss von Züschs Lorenz Scherer brachte Lukas Jakobi die Leiwener in Führung (19.). Rund fünf Minuten später hatten die Leiwener das 2:0 auf dem Fuß, scheiterten aber am Pfosten. Die Partie blieb offen, was sich noch vor der Pause im Ergebnis widerspiegeln sollte: Nach einem Foul trat Lorenz Scherer zum Freistoß an, der abgefälscht im Tor landete (41.). Nur vier Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da drehte die Spielgemeinschaft die Partie. Scherer fand mit einem Schnittstellenpass Fabian Becker, der die Nerven behielt und zum 2:1 abschloss. Der nächste Nackenschlag für Leiwen folgte prompt, als Carlo Schmitt mit Gelb-Rot (Meckern) das Feld räumen musste (55.). Die Züscher spielten die Überzahl aus und erhöhten in der 64. Minute durch Scherer auf 3:1. Die Vorentscheidung? Mitnichten. Rund zehn Minuten nach dem Züscher Treffer wurde den Leiwenern ein Elfmeter zugesprochen. Jakobi übernahm die Verantwortung, scheiterte jedoch an Larson Arend. Schluss war damit immer noch nicht, denn bei der folgenden Ecke machte Jakobi seinen Fehler wett und brachte die Hausherren wieder ran (76.), als sein Fallrückzieher von mehreren Station abgelenkt ins Züscher Tor fiel. Die Leiwener gaben sich in Unterzahl nicht auf und wurden dafür in den Schlussminuten mit einem weiteren Elfmeter (vermeintliches Handspiel) belohnt. Dieses Mal trat Patrick Bender an, der ebenfalls am starken Larson Arend scheiterte und damit die Leiwener Niederlage besiegelte.
Für Züschs Sportlichen Leiter Mario Grünenwald einen nervenzerreißendes Spiel mit einem glücklichen Ende: „Es ging nur über den Kampf. Gefühlt waren auf dem Platz in Leiwen 40 Grad. Leiwen hatte einen guten Start, ging in Führung und hätte das 2:0 machen können. Mit Andre Alten und Lukas Jakobi sind sie vorne wirklich gut besetzt. Nach der Pause waren wir die bessere Mannschaft. Nach dem 3:1 dachten wir schon, das Spiel ist im Sack, aber es wurde nochmals spannend. Man muss Leiwen Respekt zollen, denn sie haben nie aufgegeben. Unser Man of the Match Larson Arend konnte die Elfmeter zum Glück halten. Kämpferisch war es von beiden Mannschaften ganz großes Kino. Es waren auch viele Gästefans da, die unsere Jungs gepusht haben.“

Für die Züscher war der Sieg enorm wichtig, ist der Klassenerhalt jetzt doch nur noch Formsache. Da der Vorsprung auf den SVL nun sechs Punkte beträgt, wäre die SGZ nur noch gefährdet, wenn Leiwen beide Spiele gewinnt und auch die Konkurrenten mitspielen. Für die Leiwener schwinden hingegen die Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Umso schwerer war für den SVL und Trainer Sebastian Loewen die Niederlage zu verdauen: „Wir spielten eine top erste Halbzeit und konnten die Züscher mit gutem Angriffspressing zu Fehlern zwingen. Nach der Führung treffen wir den Pfosten und vergeben auch im Eins-gegen-eins Chancen. Da können wir vielleicht 2:0, 3:0 führen. Stattdessen landet ein abgefälschter Freistoß in unserem Tor. Aufgrund unserer Leistung waren wir aber guter Dinge. Die Gegentore und die Gelb-Rote waren dann ein Tiefschlag. Wie die Jungs trotzdem weiter Gas gegeben haben, war vorbildlich. Wir bekommen unsere Chancen auf das Unentschieden, können sie aber nicht nutzen. Im Endeffekt ist es eine super bittere Niederlage, die ich so nicht oft erlebt habe. Ich kann den Jungs aber keinen Vorwurf machen. Welche Leistung wir mit zehn Mann noch bei diesen Temperaturen abgerufen haben, war klasse.“