Im Topspiel des achten Spieltages gehen die Blicke nach Wittlich. Nach der verpassten Verteidigung der Tabellenführung im Stadtderby bei der SG Wittlich (2:2) will das Team von Frank Meeth diese so schnell wie möglich wieder zurückerobern. Dazu bedarf es aber einer weiteren Steigerung, denn mit der SG Mont Royal gastiert ein bestens bekannter Gegner am Sportzentrum „Am Bürgerwehr“. Auch der Reiler Trainer hat eine rot-weisse Vergangenheit. 

SV Rot-Weiss Wittlich – SG Mont Royal Reil

Kaum ein Duell in der Mosel/Eifel-Region elektrisiert die Zuschauer derart wie die Partie des SV Rot-Weiss Wittlich gegen die SG Mont Royal Reil. Noch zu Mosel-A-Ligazeiten lieferten sich beide Kontrahenten enge Spieler und Fights auf Messers Schneide. In der vorletzten Saison, als es RW erstmals in seiner Geschichte in die Bezirksliga schaffte, verpasste die SG Mont Royal mit einer derart staken Punkteausbeute den Aufstieg, die in anderen A-Ligen längst zum Titel gereicht hätte. Nun zogen die Vereinigten aus Reil, Kröv, Enkirch und Pünderich im Sommer nach und haben sich seitdem im oberen Drittel eingenistet. Nach sieben Partien ist das Team von der Mittelmosel noch ungeschlagen. Und einer, der am derzeitigen Erfolg einen großen Anteil hat, ist auch beim Gegner wohlbekannt: Fatih Sözen war in der Saison 2016/17 Coach des damaligen Vizemeisters Rot-Weiss und verpasste in einem Endspiel-Krimi vor 1500 Zuschauern in Lüxem gegen den Lokalrivalen SG Wittlich mit seiner damaligen Mannschaft den Sprung in die Bezirksliga. Nur zwei Partien hatte Sözen unter seiner Regentschaft in Wittlich verloren. Dass er das Team noch immer gut kennt, obwohl sich das Gesicht der Mannschaft von Frank Meeth nicht nur marginal verändert hat, wissen nicht nur die Wittlicher. Wer Sözen kennt, weiß, dass der immer Vollgas gibt und auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurückschreckt. So bleiben schon mal arrivierte Spieler auf der Bank, wenn die Trainingsleistungen nicht stimmen. Am Sonntag stehen beide Mannschaften auch schon irgendwie unter Druck – Rot-Weiss wahrscheinlich einen Ticken mehr. Denn das ambitioniert formulierte Saisonziel, Aufstieg, darf auf keinen Fall aus den Augen verloren werden. Das 2:2-Unentschieden in Lüxem war zwar ob des in der Nachspielzeit bewerkstelligten Ausgleichs noch glücklich, doch Meeth haderte auch mit der Chancenverwertung in den 89 Minuten davor. „Es waren für mich zwei verlorene Punkte, weil wir in der zweiten Halbzeit Einbahnstraßenfußball auf des Gegners Tor gespielt haben.“ Nun wollen sich die Rot-Weissen mit einem Sieg die Tabellenführung zurückholen. Am heimischen Sportzentrum sind die Wittlicher noch ohne Verlustpunkt. Schaut man auf die Auswärtsbilanz der Reiler steht den Rot-Weissen ein heißer Tanz ins Haus. Denn die Sözen-Elf ist auf Reisen noch unbesiegt und hat sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. So stehen in Daleiden und in Schweich jeweils 2:2-Unentschieden auf der Vita – in Schillingen blieb das Team 4:2-Sieger. Da kommt also einiges auf die Gastgeber zu, die in den Wochen der Wahrheit Charakter beweisen müssen. Denn nach dem sehr ordentlichen Rheinlandpokal-Match gegen Eintracht Trier (1:4) und dem Derby-2:2 in Lüxem geht es mit einem weiteren Derby schon um sehr viel. Wer die Partie gewinnt, darf ganz oben anklopfen, wer verliert, muss sich für die nächsten zwei, drei Wochen mit einem Mittelfeldplatz begnügen. Ein Unentschieden jedoch hilft keinem so richtig weiter. Deshalb ist die Zündschnur kurz und die Brisanz hoch. Es ist ein heißer Fight zu erwarten. (ls)