Selten war der gegenseitige Respekt vor einer Partie größer als zwischen Ehrang und Föhren. Dabei verlief die Hinrunde beider Mannschaften sehr unterschiedlich. Föhren ist gemeinsam mit Schillingen als einziges Team in der Liga noch ungeschlagen, während sich Ehrang erst in den letzten Wochen aus der Abstiegszone herausarbeitete. Über die Kreisliga-A berichtet unser Redakteur Jon Becker

Die Ehranger Hinrunde war nichts für schwache Nerven. Fünf teilweise deftige Niederlagen stellten die extrem junge Mannschaft bereits zu Beginn vor eine harte Bewährungsprobe. Doch durch die Hilfe der gestandenen Stürmer Max Lieser und Frank Thömmes schaffte es das Team, die Negativserie zu stoppen und gewann Selbstvertrauen. Der Höhepunkt war das beeindruckende 6:0 gegen Schweich II vor zwei Wochen. Doch nach wie vor vergibt das Team von Trainer Harry Thömmes einfach zu viele Chancen, musste so bittere Niederlagen einstecken. Wirklich besorgniserregend ist die Situation zwar nicht mehr, doch ein Selbstläufer ist der Klassenerhalt ebenfalls nicht. Punkte gegen Teams wie Föhren wären Bonus, sind allerdings auch nicht unerreichbar. „Wenn wir unsere Möglichkeiten nutzen, können wir gegen jeden Gegner in der Liga bestehen“, meint Thömmes. Auch gegen Föhren, die Thömmes sehr viel Respekt abverlangen: „Ich war beim Hinspiel nicht anwesend, aber Föhren muss damals sehr stark gewesen sein, sehr kompakt und diszipliniert. Sie waren wohl die beste Mannschaft, gegen die wir bis jetzt gespielt haben.“ Überraschend ähnlich klingen die Worte von Föhrens Trainer Christian Esch: „Es gibt eine Mannschaft in dieser Liga, die das Spiel machen will und wirklich schönen Fußball spielt und das ist Ehrang. Alle anderen, auch wir, tun sich doch ziemlich schwer. Deshalb habe ich großen Respekt davor, dass sie das so durchziehen.“ Spielerisch überzeugte Ehrang tatsächlich, doch die Balance, die die abgezockten Föhrener auszeichnet, fehlt der SGE noch. Nur acht Gegentore in zwölf Spielen sagen viel aus, der Bezirksligaabsteiger schafft es trotz der vielen Ausfälle in der Offensive aus einer starken Defensive heraus Spiele zu gewinnen. Auch wenn es nicht immer schön anzusehen ist. Die Umstellung vom Abstiegskampf in der Bezirksliga, wo die Föhrener abwartend agierten und über Konter zum Erfolg kommen wollten, zum dominierenden und ballbesitzenden Fußball als Aufstiegskandidat in der A-Klasse macht dem Team zu schaffen. Häufig ist die Esch-Elf auf die kreativen Ideen von Simon Monzel oder Axel Meyer angewiesen, gelungene Kombinationen wie beim fünften Tor gegen Franzenheim gibt es noch zu selten zu sehen. Die Frage, ob der Abstiegskampf in der Bezirksliga mehr Spaß macht als das Titelrennen eine Klasse tiefer, bringt Esch dementsprechend ins Grübeln: „Für mich als Abwehrspieler hat die Bezirksliga schon mehr Spaß gemacht. Aber natürlich gewinnen wir in der A-Klasse häufiger und entwickeln uns auf einer anderen Ebene weiter. Aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich sagen, ich wäre gerne nicht abgestiegen und würde jetzt wieder in der Bezirksliga um den Klassenerhalt spielen.“ Gegen Ehrang wird Marius Tonner in den Kader zurückkehren, fraglich ist noch, ob Simon Berg oder Patrick Schröder zwischen den Pfosten stehen wird. Auch Ehrangs Stammkeeper Florian Barthel fällt weiterhin aus, dafür kehrt David Hammes zurück. Thömmes will in jedem Fall Wiedergutmachung für das Hinspiel: „Ich weiß nicht, ob es für einen Dreier reicht, aber wir werden sicher nicht noch einmal mit fliegenden Fahnen untergehen.“

Bekond, So., 16.11., 14.30h