Schon nach sieben Spieltagen kann eine Mannschaft durch die Hölle gegangen sein und sich von dort wieder herausgearbeitet haben. Die Jungs der SG Ehrang-Pfalzel mussten in den ersten beiden Monaten der Saison einiges durchstehen, scheinen sich aber nun gefangen zu haben. Wir beleuchten die derzeitige Situation vor dem Derby gegen Welschbillig. Über die Kreisliga-A berichtet unser Redakteur Jon Becker

Die Ausgangslage:

Nach zwei schwierigen Spielzeiten mit immer geringer werdender Trainingsbeteiligung und enttäuschenden Tabellenplatzierungen war den Ehranger Verantwortlichen klar, dass sich etwas ändern musste. Spielertrainer Frank Thömmes stellte entnervt von der mangelnden Einstellung vieler Spieler sein Amt im letzten Winter zur Verfügung, sein Bruder Harald übernahm. Eine wegweisende Entscheidung, denn Harald Thömmes trainierte zuvor jahrelang den 95er-Jahrgang der Ehranger. Also genau die Spieler, auf denen nun die Hoffnungen ruhen. Denn die A-Jugend der Ehranger stieg bis in die Rheinlandliga auf. Nun bilden genau diese Akteure den Stamm der ersten Mannschaft. Und sie haben den Trainer an ihrer Seite, der sie all die Jahre begleitete.

Die Probleme:

Die Ehranger mussten schnell feststellen, dass der Sprung vom Junioren- in den Seniorenbereich enorm ist. Fünf Niederlagen in Folge setzte es, mal deutliche Klatschen, mal unglückliche Pleiten. Schnell wurden erste Zweifel laut. Zu jung und unerfahren, zu rabiat der Ehranger Ansatz. Mit Peter Wengler und Markus Wolff stehen nur zwei erfahrene Akteure im Kader. Als sich dann auch noch Stürmer Andreas Huwer schwer verletzte, sah es düster aus.

Die Wende:

Das Mitwirken von Frank Thömmes gegen Zewen und Max Lieser in den letzten drei Spielen gab den Ehrangern den entscheidenden Schub. Die beiden Angreifer gaben der Mannschaft genau das, was ihr fehlte, nämlich Effektivität im Abschluss. Es folgten zwei Siege in der Liga und der Erfolg im Pokal in Könen. Der Knoten scheint geplatzt, die Serie soll weitergehen.

Der Ausblick:

Lieser wird weiterhin aushelfen und dem Team die nötige Gefahr geben. Damit gibt es eigentlich keinen Grund zur Skepsis mehr. Das Team ist mehr als homogen, Talent ist ebenfalls ausreichend vorhanden. Gerade Jonas Amberg und Marc Schulte ragen heraus, auch Trainersohn Yannick Thömmes zeigt tolle Anlagen. Dazu kommt die beeindruckende Entwicklung von Rene Schwarz. Der Außenverteidiger mausert sich immer mehr zum Leistungsträger.

Das Derby gegen Kordel:

Gegen Welschbillig wartet eine harte Aufgabe auf die Thömmes-Elf, auch wenn die Ergebnisse der Mannschaft von Neu-Spielertrainer Marc Görres wenig Aufschluss bieten. „Sie haben sehr wechselhafte Ergebnisse, es ist unheimlich schwer, zu sagen, was sie am Sonntag leisten können“, rätselt Thömmes. Doch eins ist klar: Ein Spaziergang wird es nicht werden. „Gerade weil David Rinnenburger mitspielt“, erklärt Thömmes, „er ist einer der besten Spieler der Liga. Und auch Görres und Nico Elzer sind uns natürlich bekannt.“ Görres warnt derweil vor den Ehranger Offensivkräften: „Wenn Frank Thömmes mitspielt, müssen wir natürlich besonders auf der Hut sein. Zudem ist Ehrang sehr spielstark. Aber wir werden uns schon zu wehren wissen.“ Thömmes wird wohl nicht mit dabei sein, ansonsten ist der Ehranger Kader bis auf Huwer komplett. Kordel muss auf Marius May verzichten.

Welschbillig, So., 05.10., 14.30h