Vermutlich hätte es niemand für möglich gehalten, dass die Hermeskeiler Zweitvertretung als Tabellenvierter im Topspiel auf den Schillinger Überraschungsexpress trifft. Bemüht man die Tatsache, dass der HSV im Vorjahr noch ein Aufsteiger war und Schillingen sich als aktueller Neuling so bärenstark präsentiert, ist eine gewisse Spannung im Hochwald vorprogrammiert. Die Weste beider Teams ist noch immer blütenweiß.

HSV-Trainer Michael Weber kann zufrieden sein – zumindest vorläufig. Denn die zwei Auftaktsiege bescherten der Mannschaft nicht nur sechs Punkte, sondern auch eine blütenreine Weste. „Die Mannschaft lernt aus den Fehlern der vergangenen Jahre und lässt sich von den Gegnern nicht mehr so schnell den Wind aus den Segeln nehmen. Wir können mittlerweile das Tempo der anderen Teams mitgehen.“ Für die kommenden Wochen, so Weber, sei ein gut funktionierendes Mannschaftsgefüge enorm wichtig. „Denn das Kollektiv funktioniert derzeit sehr gut. Wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und wenn möglich, im gesicherten Mittelfeld spielen, müssen wir unsere Chancenverwertung unbedingt verbessern. Denn gegen Schweich etwa haben wir noch zu viele klare Dinger vergeigt.“ Weber erwartet im heimischen Waldstadion ein „sehr interessantes, spannendes und vor allem offenes Fußballspiel“. Und fügt an: „Auf Schillingen bin ich echt gespannt, da sie als Aufsteiger neun Punkte mitgebracht haben.“ Schillingen gibt sich als die positive Überraschung und grüßt von der Tabellenspitze. Trainer Christoph Ponzlet erläutert: „In meiner Mannschaft sticht nicht ein herausragender Spieler heraus, sondern viele gute Spieler ergeben ein starkes Kollektiv. Wir kommen über die Teamleistung. Doch wir müssen lernen, ein bisschen cleverer zu sein und uns taktisch zu verbessern.“ Da das Team über einen erweiterten Gesamtkader verfügt, kann auch Ponzlet auf einen großen Spielerpool zurückgreifen. Ein großes Plus sieht der Coach in der Effektivität. „Wir brauchen nicht viele Chancen für unsere Tore.“ In Hermeskeil wird es darauf ankommen, „zu kämpfen, das Tempo hochzuhalten, spielerische Akzente zu setzen und unsere Tore zu schießen“.
Hermeskeil, So., 2.9., 12.30h