Verkehrte Welt? Im letzten Jahr als offensivstarke Teams bekannt, stellen Freudenburg und Olewig in diesem Jahr nach Wasserliesch die stärksten Defensivverbunde der Liga. Im direkten Duell des Zweiten gegen den Dritten dürfte aber wieder der Angriff im Fokus liegen, denn der SVO kann mit einem Sieg – bei einem Spiel weniger auf dem Konto – zu den Freudenburgern aufschließen. 

Die SG Freudenburg spielt bisher nach einer überzeugenden Saison als Aufsteiger erneut eine starke Spielzeit. In zehn Partien musste sich die Elf von Florian Henn und Tobias Weinandy nur einmal geschlagen geben und steht mit 27 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Eine Leistung, mit der Weinandy vor der Saison nicht rechnete und deshalb als Ziel den „schnellstmöglichen Klassenerhalt“ ausrief. Nach neun Siegen und zehn Spieltagen dürfte dieser schon fast beschlossene Sache sein. Grund für die konstanten Leistungen ist auch die neu gewonnene Stabilität in der Freudenburger Defensive. Bisher kassierte der SVF zwölf Gegentreffer und liegt damit weit unter dem Schnitt des Vorjahres, wo man die Saison mit 66 Gegentreffern beendete. Mit Marco Ockfen wurde eine erfahrene Nummer Eins gewonnen. Zusätzlich agiert die Freudenburger Mannschaft nun mit Dreier- statt Viererkette. „Im Defensivspiel agieren wir mit fünf Leuten, im Spiel nach vorne mit dreien und vier Spielern im Mittelfeld. Für die Außenbahnspieler im Mittelfeld bedeutet das viel Laufarbeit“, erklärt Freudenburgs Trainer Tobias Weinandy. Da Fabrice Michel, Christian Repplinger und Weinandy die etatmäßige Dreierkette bilden, rückte mit Marlin Scheid ein zweikampfstarker Spieler auf die Sechs – eine weitere Absicherung für die Defensive. Offensiv präsentiert sich der SVF hingegen gewohnt mit viel Zug zum Tor. Neben Kim Schu (zwölf Tore) und Spielertrainer Florian Henn (5) zeigten sich auch Tim Brausch (9) und Fabian Stahl (3) treffsicher. Stahl spielte hauptsächlich in der zweiten Mannschaft, zeigte aber am vergangenen Wochenende bereits hohe Qualität. Auch Tim Brausch steht nach Kurzauftritten in der Vorsaison voll zur Verfügung. Allerdings könnte der Stürmer laut Weinandy gegen Olewig fehlen: „Mit Landry Baroni und Marlin Scheid könnte unsere Doppelsechs fehlen. Tim Brausch bekommt noch Antibiotika, da müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt abwarten, ob es reicht.“ Auch in Olewig stellt sich die Frage nach dem einsatzbereiten Personal. Durch den kleinen Kader machen sich Ausfälle schnell bemerkbar. Zudem müssen die Olewiger am Donnerstag noch im Pokal gegen A-Ligist Föhren ran. Eine zusätzliche Belastung, die gegen Freudenburg ihren Tribut fordern könnte. SVO-Coach Andreas Wagner erwartet aber keine Probleme: „Momentan haben wir noch drei, vier Verletzte. Ich bin jedoch optimistisch, dass wir gegen Freudenburg voll besetzt auflaufen können.“ Dann aber ohne Wagner, der am Sonntag verhindert ist. Eine angefragte Verlegung auf Samstag stand zu Redaktionsschluss noch aus. Wollen die Olewiger die Punkte auf dem Freudenburger Rasen entführen, muss man eine Offensivleistung wie gegen Konz II zeigen. Zuvor schwächelte
der SVO im Torabschluss.
Freudenburg, So., 21.10., 14.30h