Nur ein Punkt trennen die Mannschaften aus Hermeskeil und Ruwertal, die am Sonntag aufeinandertreffen. Einer möglichen Spielverlegung konnten die Ruwertaler, die unter der Woche schon gegen A-Ligist Sirzenich spielen, nicht zustimmen. Deshalb erwartet Ruwertals Trainer Mark Stüttgen einen gefährlichen Gegner, der zeigen will, „dass er uns auch mit einigen Ausfällen schlagen kann“.

Die Reserve der SG Ruwertal durchlebte einen durchwachsenen Saisonstart. Den zwei Siegen gegen Schlusslicht Thomm II und dem Drittletzten Mehring verdanken die Ruwertaler den neunten Tabellenplatz. Acht Punkte scheinen in den ersten sieben Spielen keine gute Leistung für den Vorjahresfünften zu sein, aber diese Ergebnisse lassen sich relativieren. So spielte die SGR II gegen den Absteiger Schöndorf und Titelkandidat Mandern remis. Gegen Schlusslicht Bekond verlor man zwar mit 1:6, zeigte aber dennoch eine ordentliche Leistung mit Schwächen in der Chancenverwertung. Diese könnte in dieser Saison zum Problem für die Ruwertaler werden: Mit sieben Toren stellt man den schwächsten Sturm der Liga. Bei einer statistisch durchschnittlichen Defensive (15 Gegentreffer) reicht die bisherige Torausbeute nicht gegen die Topteams der Liga, um dreifach zu punkten. Dieses Problem kennt der Hermeskeiler SV nicht: 19 Tore erzielte das Team von Karl-Josef Weiß in den ersten sieben Spieltagen und zählt damit hinter Reinsfeld und Bekond zu den torgefährlichsten Teams der Liga. Alleine Mathias Biwer erzielte mit zehn Treffern drei mehr als die ganze Ruwertaler Mannschaft. Deshalb gilt es für SGR-Trainer Mark Stüttgen zunächst, diese Offensivpower zu unterbinden: „Wir dürfen Hermeskeil nur wenig Raum nach vorne lassen. Die Chancen zum Abschluss müssen wir zustellen, sodass sie erst gar nicht auf die Idee kommen, zu schießen.“ Im Spiel nach vorne hofft Stüttgen darauf, dass seine Spieler „die Dinger wegmachen“: „Wir müssen unsere Chancen besser nutzen. Damit fangen wir lieber am Sonntag an als später.“ Darüber hinaus wollen die Ruwertaler das „Bestmögliche geben“. Problematisch ist nur die lange Verletztenliste: Neben vielen weiteren Spielern fällt Pascal Orth mit einem Innenbandteilriss im Knie länger aus, Dominik Longen ist arbeitstechnisch verhindert und die Einsätze von Keeper Jens Ewald sowie Thorsten Jäckels sind aufgrund einer Zerrung fraglich. Stüttgen nimmt es jedoch mit Humor: „Man kann halt nur mit den Mädchen tanzen, die da sind.“ Auch der Hermeskeiler SV ist personell gebeutelt. Einer angefragten Spielverlegung stimmten die Ruwertaler nicht zu. Deshalb sind Umstellungen für Hermeskeils Trainer Karl-Josef Weiß unausweichlich: „Es wird auf jeden Fall personelle Veränderungen geben. In welchem Maße, das wird sich wohl erst Ende der Woche zeigen. Ich rechne mit bis zu fünf Stammspielern, die eventuell nicht zur Verfügung stehen.“ Problematisch, denn der Grund für die vielen Gegentore des HSV (20) ist für Weiß auch der ständige Wechsel auf den Defensivpositionen. Durch Verletzungen fehlen der Hermeskeiler Mannschaft die Mechanismen im Defensivbereich. Verbessern die Ruwertaler ihre Chancenverwertung, wartet auf den HSV ein schweres Spiel.
Hermeskeil, So., 1.10., 14.30h