Es ist ein Derby, auch wenn Ralingens Trainer Heiko Dahler angesichts einer großen Personalmisere davon rein gar nichts wissen will. Die angespannte Personallage wird sich auch vor dem Butzweiler-Spiel nicht wesentlich umkehren. Da der Gegner ähnliche, wenn auch nicht gerade die gleichen Probleme hat, wird sich das vorhandene Personal auf die Grundtugenden des Fußballs berufen. Das große Ziel bleibt Rang zehn.
Heiko Dahler ist wahrlich nicht zu beneiden: Denn derzeit drücken dem Ralinger Coach erhebliche Personalprobleme aufs Gemüt. Da es einige Abgänge, dafür aber zu wenige Zugänge gab und einige Spieler berufsbedingt kaum oder gar nicht trainieren können, gestaltete sich jüngst auch der Trainingsprozess schwierig. „Mit 15 Spielern vor der Saison sind mir die Hände gebunden. Da es auch aufgrund von diversen Ausfällen bei der Bezirksligaelf kaum Verstärkungen gibt und der Fokus logischerweise auf der Ersten liegt, muss ich von Woche zu Woche improvisieren und auch Spieler aus den Alten Herren reaktivieren.“ Da oft lediglich fünf oder sechs Leute zum Training erschienen, musste Dahler sogar ganze Einheiten absagen. „Da macht es wenig Sinn, irgendwelche taktischen Dinge zu besprechen geschweige denn einzustudieren. Es ist natürlich extrem nervig, damit umzugehen, da ich normalerweise ambitioniert arbeite.“ Die Lage sei insgesamt unbefriedigend, sagt Dahler, der nach der Winterpause zwei weitere Spieler wegen anstehenden Hausbaus ersetzen muss. Gegen Butzweiler sollen dennoch drei Punkte her. „Weil die Situation prekärer wird, hoffen wir auf einen Dreier, egal, wer da auflaufen wird und dass wir den Spielbetrieb überhaupt aufrechterhalten.“ Wenn auch nicht ganz so dramatisch, haben auch die Verantwortlichen in Butzweiler ähnliche Personalprobleme ausgemacht. „Wir gehen auf der letzten Rille und müssen drei Langzeitverletzte ersetzen. Beide wollen das Derby gewinnen, beide sind personell gebeutelt, doch die, die da sind, müssen in die Bresche springen und die Kohlen aus dem Feuer holen“, sagt SGB-Trainer Ditmar Kraus. „Es wird sich zeigen, wer nach den 90 Minuten besser sein wird. Es wird eng und intensiv.“
Godendorf, So., 27.10., 12.30h