Für die Mosella könnte sich ein Traum erfüllen: Die Rückkehr in die Rheinlandliga ist zum Greifen nah. Nur noch ein Sieg, dann steigt das Team von Trainer Jochen Weber auf. Für die längst gesicherten Ruwertaler ist die Partie gegen Schweich eine willkommene Präsentationsmöglichkeit für viele junge Spieler, die sich im Hinblick auf die nächste Saison schon mal positionieren wollen.

Die Ruwertaler spielten eine sehr ordentliche Runde, doch die große Konstanz fehlte. So gab es gute, aber auch weniger gute Phasen, in denen das Team ihr Leistungsvermögen nicht abrufen konnte. Etliche junge Spieler nutzten die Ausfälle von manch Arriviertem, um auf sich aufmerksam zu machen. Gegen den eventuellen Meister aus Schweich will sich die Truppe noch mal steigern und ein gutes Spiel abliefern. Zu was es dann reicht, wird man am Samstag in Kasel ab 17.30 Uhr sehen. Während die SGR auf Reisen oft ängstlich agierte und lediglich zu vier Siegen kam, reparierte die Stoffels-Elf vor eigenem Publikum den Schaden meist großzügig. Acht Siege aus den 14 Heimspielen sprechen für eine gewisse Heimstärke, doch souverän spielte das Team fast nie. Die Schweicher haben in Kasel einen Satz- und Spielball vor der Brust. Sie können die Meisterschaft mit einem Sieg – egal was auf den anderen Plätzen passiert – eintüten und den Meisterschampus ausschenken. „29 Spiele lang haben wir für diese Situation gekämpft, jetzt wollen wir das einfach durchziehen. Einmal noch leiden und siegen, dann hätte sich die Mannschaft und das gesamte Umfeld für eine super Saison belohnt.“ Die Worte von Mosella-Coach Jochen Weber könnten die Ausgangslage treffender nicht auf den Punkt bringen.

Kasel, Sa., 26.5., 17.30h 

Trainer-Interview: Jan Stoffels – SG Ruwertal

11ER: Geben Sie eine kurze Einschätzung zum 4:4 in Neumagen. Was war gut, was weniger?
Jan Stoffels: Wenn man 4:2 in der 80. Minute gegen nur noch zehn Mann führt, muss man auswärts das Spiel heimfahren. Durch fehlende Konzentration defensiv und offensiv in den letzten zehn Minuten haben wir unnötig Punkte hergegeben.

11ER: Welches Fazit ziehen Sie zur abgelaufenen Saison? Was hat gut geklappt, wo gab es Schwierigkeiten?
Jan Stoffels: Unsere Saisonziele mit einstelligem Tabellenplatz und frühzeitigem Klassenerhalt haben wir erreicht. Auch der mannschaftliche Umbruch ist gut verlaufen. Was mir nicht gefallen hat, sind fehlende Konstanz, viele individuelle Abwehrfehler und oft auch die nötige Konzentration und Aufmerksamkeit.
11ER: Ein Ausblick auf neue Saison sei gestattet: Sie gehen als Trainer in Ihre neunte Saison. Welche Erwartungen und Hoffnungen verknüpfen Sie mit der neuen Spielzeit? Wer kommt, wer geht?
Jan Stoffels: Wir freuen uns auf die kommende Runde in einer starken und immer attraktiver werdenden Bezirksliga, die für den Verein mit seinen Bedingungen sehr passend ist. Ich bin froh, dass fast alle Spieler kommende Saison bei uns weiterspielen. Einige Spieler aus der A-Jugend (Zimmer, Neumann, Becker …) werden wieder langsam bei uns integriert. Ruben und Tim Herres sowie Maxi Haag haben das diese Saison schon ganz ansprechend gemacht. Hier ist die tolle Arbeit von unserem A-Jugend-Trainer Günter Karthäuser zu erwähnen. Marvin Renner wird von Pluwig kommen. Zudem werden noch drei bis vier weitere Neue zu uns stoßen, wo wir uns insbesondere offensiv verstärken wollen. Die Verknüpfung mit der zweiten Mannschaft mit neuem Trainer wird weiter forciert.
11ER: Jetzt geht es gegen Schweich. Ihr Team kann den Ausgang des Titelrennens maßgeblich beeinflussen. Wie motiviert geht es in dieses Endspiel? Ist sie sich dessen bewusst, dass mit einem Sieg oder einem Unentschieden die Meisterhoffnungen der Mosella begraben werden können? Wie gestaltet sich die personelle Lage? Was steht nach dem Spiel bezüglich Feierlichkeiten und Saisonabschluss an? Auf welchen Ansturm ist man in Kasel vorbereitet?
Jan Stoffels: Ich habe mir bisher noch wenig Gedanken über das Spiel gemacht. Meine Jungs werden versuchen, für einen fairen Wettbewerb zu sorgen, das haben wir vor zwei Jahren in Leiwen schon einmal eindrucksvoll getan. Sie freuen sich, vor einer großen Kulisse das letzte Heimspiel austragen zu können und eine gute Leistung aufs Feld zu bringen. Es wird dann nach dem Spiel gegrillt und die sechste Bezirksligasaison in einem entsprechenden Rahmen beendet. 

Trainer-Interview: Jochen Weber – TuS Mosella Schweich

11ER: Herr Weber, Sie haben Ihr Spitzenspiel vor heimischer Kulisse gegen die gleichfalls noch Ambitionen hegende SG Arzfeld mit 3:0 gewonnen. Was war ausschlaggebend für diesen klaren Sieg?
Jochen Weber: Wir haben Vieles richtig gemacht, besonders in der ersten Halbzeit. Meine Mannschaft hat gar keine Chance von Arzfeld zugelassen. Wir wussten, dass wir die Stärke von Arzfeld aus dem Spiel nehmen mussten und haben deren gefährliche Standards gut verteidigt. Wir hatten immer Lösungen parat. Deshalb ein großes Lob an die ganze Mannschaft.

11ER: Wie geht die Mannschaft jetzt mit dem Druck um, die Meisterschaft selbst in der Hand zu haben?
Jochen Weber: Die Mannschaft hat in den letzten fünf Wochen schon Druck verspürt und diesem immer standgehalten. Wir haben eine bessere Ausgangsposition als noch vor fünf Wochen, klar, doch das alles stimmt mich positiv, weil das Team so gut mit dem Druck umgegangen ist.
11ER: Ein Sieg noch, dann würde Ihre Mannschaft nach zwei Jahren in der Bezirksliga wieder in die höchste Verbandsspielkasse aufsteigen. Was erwartet Sie im Ruwertal?
Jochen Weber: Wir müssen und wollen dort gewinnen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Normalität. An den Grundvoraussetzungen hat sich nichts geändert. Ruwertal ist ein schwieriger Gegner, der uns nichts schenken wird, doch wir müssen allein auf uns gucken und unsere Leistung abrufen. Deshalb werden wir auch eine ganz normale Trainingswoche mit zwei Einheiten und einem Tag Regeneration dazwischen haben.
11ER: Wie beschreiben Sie das Verhältnis zur SG Ruwertal?
Jochen Weber: Eigentlich ganz normal. Denen ist auch klar, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Wir müssen unbedingt auf deren starke Offensive aufpassen. Fabian Regel ist unberechenbar, die anderen Offensivspieler haben ebenfalls eine hohe Qualität. Ich muss von meiner Mannschaft die gleiche Leistung abverlangen wie schon gegen Geisfeld und gegen Arzfeld. 
11ER: Wie sieht es personell aus?
Jochen Weber: Es gibt ein, zwei angeschlagene Spieler, da hat unsere physiotherapeutische Abteilung noch ein bisschen was zu tun. Ich hoffe, dass die Spieler die Trainingswoche gut überstehen. Ismail Omayrat wird wieder im Kader stehen und sein Abschiedsspiel bestreiten. Er ist eine wichtige Option.
11ER: Was gilt abschließend zu sagen?
Jochen Weber: Wir haben 29 Spiele für diese Situation gekämpft. Wir wollen das jetzt einfach durchziehen, müssen noch einmal leiden und wollen uns für diese geile Saison belohnen.