Wenn am Sonntag um 16 Uhr das Derby zwischen Aufsteiger Schillingen und den Gästen aus Geisfeld angepfiffen wird, werden sicherlich mehrere hundert Zuschauer die schmucke Sportanlage des TuS säumen. Waren es gegen Wittlich schon 520, könnte es jetzt gegen den Lokalrivalen einen neuen Rekord geben. Der liegt bei 700 Zuschauern aus dem Saisonfinale gegen Zewen, als Schillingen die A-Liga als Meister verließ.

Gerd Morgen kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn er über die Mentalität seiner Mannschaft spricht: „Obwohl wir uns derzeit noch in der Findungsphase befinden und unser Ballbesitzfußball noch nicht so umgesetzt wird, haben wir mit viel Leidenschaft und Kampf dagegengehalten. Jeder hat bislang sein Bestes gegeben.“ Wenn am Sonntag das Team aus Geisfeld an traditionsreicher Stätte gastiert, ist der Nervenkitzel noch mal größer. „So ein Lokalderby hat immer auch eigene Gesetze. Es zieht die Zuschauermassen an und ist stets ein Fingerzeig, wohin es in der Saison gehen kann.“ Morgen erwartet ein interessantes und intensives Spiel. „Wir sind klar der Außenseiter und müssen uns spielerisch steigern.“ Der Kassierer wird sich die Hände reiben, denn bei schönem Wetter sind Zuschauer im mittleren bis höheren dreistelligen Bereich angesagt. Die taktische Ausrichtung lässt der Aufstiegscoach der Schillinger offen. „Alles preisgeben werde ich nicht. Wir wollen defensiv kompakt stehen, aber aus dem Spiel heraus selbst Chancen kreieren“, fordert Morgen ein schnelles Umschaltspiel. Vom Kämpferischen und vom Willen her müsse seine Mannschaft wohl an die Grenzen gehen. Torsten Schuh soll als Abwehrchef ähnlich umsichtig agieren, wie schon in Schweich. Nachdem Marian Hanschmann aufgehört hat, übernahm Schuh die Position als Innenverteidiger. Der Coach jedenfalls hält große Stücke auf den 27-Jährigen, der einst beim SV Mettlach in der Saarlandliga kickte. „Totti spielt das bisher überragend, ist ein super Zweikämpfer, kann ein Spiel lesen und arbeitet mit Jan Bernheine toll zusammen. Auch wenn es nicht seine Lieblingsposition ist, wächst er immer besser in diese Rolle rein.“ Einer, der neben Tobias Anell die Lücken reißt und manchmal gleich zwei Gegenspieler bindet, ist Christoph Becker. „Christoph ist ein klasse Spieler, wie man es sich als Trainer wünscht. Ich habe ihn schon in der A-Jugend gehabt. Christoph ist auch ein Typ, den man nicht so oft findet und ein Kämpfer vor dem Herrn. Manchmal übertreibt er das Dribbling und ich wünsche mir, dass er noch mehr Ruhe vor dem Tor mitbringt.“ Morgen vertraut auf den Kader, der zuletzt in Schweich bestanden hat. Maxi Heib fällt verletzt aus, doch Heiko Wagner kehrt aus dem Urlaub zurück. Geisfelds Trainer Timo Zeimet kann es kaum erwarten: „Obwohl wir zweimal nur Unentschieden spielten, war ich mit der spielerischen Leistung zufrieden. Ich bin sicher, dass der Knoten jetzt gegen Schillingen platzt und wir gewinnen. Unsere taktische Linie ist auf Ballbesitzfußball ausgerichtet. Wir wollen unser schnelles Spiel über die Außen durchziehen.“ Personell hat Zeimet aber einige Probleme: Sebastian Breit, Christian Alt, Sven Gaspers, Robin Moser, Marvin Plunien und Jan Daniel Kempken fallen teilweise über Monate aus. Auch Pascal Eli ist angeschlagen.
Schillingen, So., 26.8., 16.00h