Die kleine Negativserie hat sowohl die SG Neuerburg als auch den TuS Schillingen in eine leichte Schieflage gebracht. So soll der Blick, den beide Teams derzeit auch nach unten richten müssen, nach der Partie wieder in stark nördliche Richtung der Tabelle gehen. Doch zunächst stehen 90 intensive und wohl auch tempogeladene Minuten vor den beiden Mannschaften. Die Trainer betrieben schon mal Ursachenforschung. 

Für Neuerburgs Trainer Markus Schwind ist die derzeitige mangelnde Durchschlagskraft im Angriff ein Grund, warum es momentan nicht rund läuft bei den Kreisstädtern. „Wir kreieren sehr viele Torchancen, doch der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum hohen Aufwand. Wir müssen jetzt im Training ansetzen und den Fokus verstärkt darauf richten.“ Schwind weiß aus dem Hinspiel um die Konterstärke des kommenden Gegners: „Wir haben im ersten Spiel erkennen müssen, dass Schillingen eine ausgewiesene Offensivqualität hat. Es war ein bisschen symptomatisch, dass wir uns damals haben auskontern lassen. Das wollen wir diesmal besser machen und die Partie gewinnen.“ Zum Saisonauftakt Mitte August schlugen Jonas Meier und Toptorjäger Tobias Anell innerhalb von 60 Sekunden nach Konterattacken zweimal gnadenlos zu. „Anell durch einen Sonderbewacher aus dem Spiel zu nehmen, halte ich für keine so gute Idee. Sicher ist Tobias Anell ein Ausnahmestürmer, wie Jan Pidde, Lukas Kramp oder unser Paddy Schmidt, doch wir müssen ihn im Kollektiv ausschalten. Die Räume, in die Anell stößt, müssen von zwei Spielern besetzt werden, denn er kommt mit unglaublichem Tempo aus der Tiefe“, glaubt Schwind. Der Neuerburger Coach setzt auf kontrollierte Offensive, wie sie einst Otto Rehhagel bei Werder Bremen praktizierte. „Wir wollen zwar früh Druck machen, dürfen dem Gegner aber keine Räume gestatten. Wir sollten es tunlichst vermeiden, in Rückstand zu geraten.“ Um den Blick wieder nach oben zu richten, sollte ein Heimsieg her. Das „Unternehmen drei Punkte“ wird jedoch ohne Daniel Mehrfeld stattfinden. Nach seiner Verletzung hat der Stürmer oft von Anfang an gespielt, doch andauernde Probleme im Knie bereiten dem Angreifer Schmerzen. Schwind hat vorgesorgt und wird Mehrfeld schonen. „Daniel hat seine Auswechslungen in den letzten Spielen ohne Murren hingenommen. Ich habe mit unserem Physio besprochen, dass er seine Verletzung im Winter richtig auskuriert, um dann wieder durchzustarten.“ Eng könnte es auch für Nico Hubo werden, der im Spiel gegen Leiwen mit Wadenproblemen ausgetauscht werden musste. Ob Ebu Talip Osta von Beginn an auflaufen wird, ist ebenfalls noch unklar. Der Stürmer, dem Schwind eine „super Entwicklung“ bescheinigt, steckt mitten in den Abiturvorbereitungen und plagte sich zuletzt mit einer Fußprellung. Ansonsten sind wohl alle Spieler an Bord. Schillingens Coach Gerd Morgen vertraut auch auf seine Neuzugänge. Bis auf Maxi Heib, der verletzt ausfällt, hat Morgen die neue Garde komplett an Bord. Julian Flesch hat jedes Spiel durchgespielt und auch schon Tore geschossen. Mark Münker hat gute Ansätze, brauche aber noch seine Zeit, so Morgen, und Lukas Nickels sei ein unkonventioneller Spieler, der überall einsetzbar ist. Torsten Schuh fehlt das letzte Spiel rotgesperrt.
Wittlich, So., 25.11., 15.00h