Am Sonntag treffen mit Rot-Weiss Wittlich und der SG Ruwertal zwei Enttäuschte aufeinander. Beide Teams haben mit großem Verletzungspech zu kämpfen und wollen den Anschluss nicht verlieren. Während bei den Rot-Weissen die Mentalität stimmt, haben die Ruwertaler mit Einstellungsproblemen zu kämpfen. Der Ausgang der Partie wird ein Fingerzeig dafür sein, in welche Richtung das Pendel künftig ausschlagen wird. 

Beim 1:4 gegen Arzfeld bemängelte Wittlichs Sportchef Mehmet Akin zum wiederholten Male die fehlende, letzte Konsequenz im Abschluss, obwohl „wir mehrfach die Möglichkeit hatten, wenigstens einen Punkt heute mitzunehmen. Wenn wir das 1:1 machen durch den Elfmeter von Kevin, haben wir gute Chancen, das Spiel sogar noch zu gewinnen. So hat oft der finale Pass gefehlt. Als wir in den letzten 15 Minuten aufgemacht haben, sind wir in brandgefährliche Konter von Arzfeld gelaufen“. Um dieses Szenario auszuschließen oder zumindest zu minimieren, hat Akin eine klare Ansage erteilt. „Wir müssen mit mehr Geduld nach vorne spielen und sollten nicht in Hektik verfallen, wenn der erste Torschuss nicht im Netz landet.“ Da häufig die Automatismen fehlen, solle das „Team auch schneller nach hinten umschalten, um Kontertore zu vermeiden“. Hört sich einfach an, doch ist gegenwärtig schwer umzusetzen. Weil mit Luca Heintel und Mehmet Karabulut die Sechser fehlen, kommt auf die übrigen Mittelfeldspieler mehr Verantwortung im Spiel nach hinten zu. „Wir müssen mehr Geduld bewahren und sollten nicht zu schnell abschließen. Weil uns das in letzter Zeit nur selten gelungen ist, will ich mich auch nicht mit irgendwelchen Prognosen zu weit aus dem Fenster lehnen. Fakt ist, dass wir die drei Punkte bitter nötig haben, um auch den Abstand nach unten zu wahren. Ein einstelliger Tabellenplatz bleibt auch weiterhin unser Ziel“, sagt Akin, der den Gegner in einer ähnlich schwierigen Lage sieht. „Ruwertal war immer schon sehr heimstark. Doch sie sind personalgeplagt und können ihr gutes Niveau deshalb gar nicht abrufen. Doch wir dürfen uns von deren 1:9 in Wallenborn nicht blenden lassen. Das ist immer noch eine sehr robuste und kämpferisch gute Mannschaft, die ihre Qualitäten im Konterspiel hat. Da müssen wir höllisch aufpassen.“ Während Karabulut, Heintel, Blendi Aliu, Fation Aliu und Nicolae Stefan weiterhin verletzt ausfallen, sind Dimitri Kunz und Emre Yildiz sowie Stürmer Ruslan Lasiak wieder Optionen. Ob es von Beginn an zu einem Einsatz reicht, wird die Trainingswoche ergeben. Die SG Ruwertal durchschreitet momentan ein Wechselbad der Gefühle. Mit einer nie dagewesenen Verletztenmisere muss das Team jetzt klarkommen und Charakter beweisen. Deshalb fordert Trainer Jan Stoffels im Winter Verstärkungen, um „die Klasse zu halten – vor allem in der Offensive“. Dem Gegner tritt Stoffels mit großem Respekt gegenüber: „Wittlich hat viele starke Einzelspieler und einen großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, aber auch im Umfeld.“ Der Coach des Tabellen-13. wird sich Gedanken machen müssen, wie er das Wittlicher Offensivspiel unterbinden kann. Im Training will Stoffels erst dann seine Schwerpunkte setzen, wenn genügend Spieler auf dem Platz stehen. „Wir wollen möglichst mit mehr als vier Spielern trainieren.“
Wittlich, So., 1.12., 15.00h