Die Lage hat sich vor dem ersten Derby seit einigen Jahren leicht entspannt, doch von Entwarnung kann weder beim SV Leiwen-Köwerich noch in Niederemmel die Rede sein. Zwar haben die Leiwener nach zwei Siegen am Stück Rückenwind und sich ins Mittelfeld abgesetzt, doch Trainer Herbert Herres fordert die volle Konzentration ein. Der Gegner aus dem benachbarten Piesport weiß, was die Stunde geschlagen hat.

Der Doppelsieg in der Englischen Woche hat beim SV Leiwen eine gewisse Erleichterung ausgelöst. Die Anspannung will Coach Herbert Herres bewusst hochhalten und auch im Training wurde noch mal hart gearbeitet. Für den Trainerfuchs Herres ist die Trainingsarbeit eine Herzensangelegenheit. „Taktische Vorgaben kannst Du nur mit enormer Laufarbeit umsetzen und die verlangt ein kontinuierliches Training. Ich lege großen Wert darauf, dass jeder Spieler zumindest zweimal in der Woche seine Trainingseinheiten wahrnehmen kann. Deswegen trainieren wir auch meist dreimal, weil nicht alle Spieler gleichermaßen da sein können.“ Für Herres ist es das Wichtigste, „wenn man dagegenhalten kann, vor allem, wenn der Gegner spielerisch gut und schnell ist“. Den SV Niederemmel kennt der frühere Spieler des FSV Salmrohr, Eintracht Trier und SV Leiwen gut. „Vor ewigen Zeiten habe ich in Niederemmel in der Jugend gespielt und die Mannschaft auch in dieser Saison schon beobachtet. Sie spielen einen kampfbetonten Fußball und haben einige schnelle Leute drin. Früher habe ich viele Derbys mit Leiwen gespielt, aber das war noch zu Oberligazeiten, als man hier noch Zweitligafußball sah. Auch zu meiner Zeit hat Niederemmel schon Bezirksliga gespielt. Freilich sind die Erwartungen in Leiwen immer höher gewesen. Es ist zwar ein Derby, doch nervös machen lasse ich mich nicht.“ Um den Gegner zu schlagen, bedarf es für Herres erneut konzentrierter und kompromissloser Abwehrarbeit. „Die Qualität nach vorne ist da, zumal Heiko Schmitt und Axel Thomas insbesondere richtig Betrieb machen.“ Nach jetzigem Stand hat der Coach des SVLK alle Spieler an Bord – Herres bat am Dienstag zum Training und wird weitere Einheiten am Donnerstag und Freitag abhalten, um seiner Mannschaft den nötigen Feinschliff zu verpassen. Zehn Kilometer moselaufwärts ist die Lage nach dem 4:1-Sieg gegen Buchholz leicht entspannt. „Die Stimmung ist natürlich gut jetzt“, betont Günter Schäfer, gemeinsam mit Günter Jostock Sportlicher Leiter beim SVN. „Leiwen hat offensiv seine Qualitäten und mit Herbert Herres einen erfahrenen Trainer, der weiß, wie man Spieler motivieren muss. Sie haben sich gut gefangen, personell nachgelegt und gute Einzelspieler. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, die Mannschaft ist topmotiviert. Natürlich hat Leiwen den klangvolleren Namen“, schiebt Schäfer dem Gegner die Favoritenrolle zu. In den späten 70er- und frühen 80er-Jahren spielten Schäfer und Herres gemeinsam beim FSV Salmrohr, bevor sich ihre Wege trennten. Für das Derby in Leiwen setzt Schäfer auf die Kreativität von Pedro Fernandes und die Treffsicherheit von Benedikt Vogedes. „Pedi ist am Ball sehr gewandt, kann zwei Mann auf dem Bierdeckel ausspielen und ist sehr trickreich. Bene hat sich zu einem echten Goalgetter entwickelt.“
Leiwen, So., 14.10., 16.30h