Diese Frage beschäftigt sehr wahrscheinlich nicht nur die Trainer beider Mannschaften. Beide Übungsleiter sehen den Titelkampf bis zum Schluss in einer sehr engen Konstellation. Und beide Coaches gehen von einem Dreikampf aus. Schon deswegen verbietet sich eine Niederlage am Sonntag. Doch die einen (Schweich) sind brutal heimstark, die anderen (Geisfeld) auswärts sehr couragiert. Wer wird die Nase wirklich vorn haben?

Erst einmal hat sich die Mosella am heimischen Winzerkeller düpieren lassen: Das 1:2 gegen Lüxem vor zwei Wochen kam zur Unzeit und mitten in der heißen Phase des Titelkampfes. Eine neuerliche Pleite vor der zu erwartenden großen Kulisse würde wahrscheinlich das Ende aller Meisterträume bedeuten. Schweichs Trainer Jochen Weber ist die Vorfreude auf dieses Match deutlich anzumerken: „Mehr geht im Amateurfußball nicht. Solche Highlight-Spiele hast Du nicht allzu oft in deiner Laufbahn. Das ist doch geil, so ein Spitzenspiel bei uns zu haben. Bei uns herrscht jedenfalls brutale Vorfreude. Doch wir hoffen, dass die Partie trotz aller Emotionen fair abläuft.“ Die Stärken und Schwächen glaubt Weber beim Gegner zu kennen. „Geisfeld besitzt eine unheimliche Offensivstärke. Wenn sie die Räume bekommen, sind sie brutal stark im Umschaltspiel. Doch defensiv sind sie verwundbar. Wir wollen die vielleicht nur wenigen Chancen eiskalt ausnutzen.“ So kommt es für die Mosella vor allem darauf an, die Defensive kompakt zu halten und konzentriert zu agieren. Hinsichtlich der Taktik lässt sich Weber noch nicht in die Karten schauen. „Die Taktik behalten wir für uns. Wichtig wird sein, die Geisfelder Offensive in Schach zu halten und unsere Angriffe konsequent zu Ende zu spielen.“ Der Schweicher Coach hofft dabei auf den Einsatz von Torwart Leon
Gerhard und Pascal Kreber aus der A-Jugend. Beide standen schon öfter im Kader des derzeitigen Bezirksliga-Zweiten. Deren Einsatz ist gut möglich, denn die derzeit auf Rang drei notierten Schweicher Youngster spielen bereits am Samstag. Gedanken dieser Art hat Geisfelds Trainer Timo Zeimet nicht. Der 16er-Kader wird auch am Sonntag mit jeder Menge Qualität bestückt sein. Die zuletzt aus privaten Gründen fehlenden Andreas Rauen und Jan Daniel Kempken werden wieder einsatzfähig sein. Und gerade im Offensivspiel haben die Hochwälder zuletzt Großartiges geleistet: Fünf Buden gegen Neumagen, eine Woche davor waren es auch schon fünf Buden in Schoden und überhaupt besitzt Geisfeld das durchschlagskräftigste Offensiv-Ensemble der Liga (78 Tore). Trainer Timo Zeimet ist deswegen auch von seiner Mannschaft überzeugt: „Uns fällt es derzeit leicht, Tore zu schießen. Wir spielen die derzeit beste Saison überhaupt. Da fällt auch die Trainingsgestaltung leicht.“ Von daher wird die taktische Ausrichtung nicht von Abwarten, sondern vom schnellen Umschalten in die Offensivräume geprägt sein. „Schweich muss gewinnen und will aufsteigen. Unser Ziel war es, unter die ersten Sechs zu kommen. Alles andere ist Bonus. Ich erwarte ein gutes und abwechslungsreiches Bezirksliga-Spiel. Wenn wir hinten organisiert stehen und schnell umschalten, haben wir einen Vorteil.“ Stephan Schleimer und Alex Schabo in Schach zu halten, wird die zentrale Aufgabe der Gäste sein.
Schweich, So., 6.5., 15.15h