Für die einen (Ruwertal) wird es eine Partie, in der man auf eine gewachsene Stärke und enorm viel Qualität schauen darf, für die anderen (Schillingen) eine Gelegenheit, die eigene Tabellenkonstellation zu verbessern. Zieht die Morgen-Elf aus der Niederlage in der Schneifel die richtigen Lehren, sollte es ein enges Spiel mit hohem Unterhaltungswert werden. Oder reitet die Stoffels-Elf auf ihrer unglaublichen Erfolgswelle weiter?

Die Bilanz ist ausbaufähig: Schillingen möchte nach dem 1:1 gegen Daleiden und der 2:5-Pleite beim Tabellenführer nun den ersten vollen Ertrag einfahren. Trainer Gerd Morgen hat die Baustellen in seinem Team erkannt. „Wir brauchen eine konstant gute Leistung über 90 Minuten, dann wird es auch für Ruwertal schwer, uns zu schlagen. Wichtig wird sein, dass wir unsere Schnelligkeit im Umschaltspiel ausnutzen und in Torabschlüsse kommen. Gelingt uns das und haben wir einen Sahnetag, können wir Ruwertal schlagen.“ Morgen weiß auch, dass seine Jungs gegen die körperlich stets präsenten und groß gewachsenen Spieler des Gegners dagegenhalten müssen. In gewisser Weise ist der TuS auch immer von Tobias Anell und Matthias Werner abhängig. Kommen sie in die Räume, wird es für jede Abwehr gefährlich. Ein Schlüssel könnte sein, so „wenig wie möglich Standards gegen uns zu bekommen. Da haben sie eine enorm hohe Qualität“. Mit Winterneuzugang Jonathan Gauer ist der Schillinger Coach richtig froh. „Ich bin glücklich, dass er nach seiner Erkältung wieder spielen kann. Jonathan ist ja ein Schillinger Junge, der wieder zurückgekommen ist. Er ist fest in unserem Kader etabliert.“ Der 18-Jährige kam von der TuS Mosella Schweich und hat im letzten halben Jahr bereits Erfahrungen in der Bezirksliga sammeln dürfen. Einst spielte der gelernte Abwehrspieler bei der SV Elversberg in der B-Jugend-Regionalliga. „Man merkt, dass er super ausgebildet wurde“, sagt Morgen, der alle Mann an Bord haben sollte. Ruwertals Trainer Jan Stoffels reist mit riesiger Brust nach Schillingen: 18 Spiele ohne Niederlage bedeuten Ligarekord. Zudem beweist das so stabil agierende Team auswärts sogar noch mehr Qualitäten. Auf Reisen holte das Team aus seinen bisherigen zehn Spielen mit fünf Siegen und vier Unentschieden stolze 19 Punkte. Klar, dass Stoffels die besten Erinnerungen an das Hinspiel hat. „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, danach aber waren wir besser und haben verdient 3:1 gewonnen.“ Stoffels weiß um die Stärken des Aufsteigers. „Schillingen ist eine sehr kampfstarke und geschlossene Truppe mit einem großen Zuschauerrückhalt und einem sehr engagierten Trainer. In der Offensive haben sie eine große Qualität.“ Dass die Partie keine klare Angelegenheit wird, darüber ist sich Stoffels bewusst. „Ich erwarte eine enge Kiste – wir aber wollen unser Spiel durchbringen, aktiv sein und auch gewinnen.“ Mit der Rückkehr von Aaron Dankwah und der Verpflichtung von Christopher Cartus haben die Ruwertaler zwei Alternativen mehr. „Es war viel Arbeit nötig, um Aaron wieder hierher zu bekommen.“ Fehlen wird am Sonntag Bastian Jung, der längerfristig verletzungsbedingt ausfallen wird. Wegen eines Auslandsaufenthaltes ist auch Torjäger Fabian Regel nicht dabei. Dafür ist Marvin Renner nach langer Leidenszeit wieder da.
Schillingen, So., 24.3., 14.30h