Wer hätte gedacht, dass die Vereinigten aus Wallenborn und Stadtfeld im „Endspiel“ um die Herbstmeisterschaft stehen würden? Und wer hätte gedacht, dass die Eifeler sich so hartnäckig auf den Spitzenplätzen der Liga etablieren würden? Gelingt gegen den Spitzenreiter SG Schneifel ein neuerlicher Erfolg, stünde das Team von Stephan Zimmer vor einer möglicherweise rosigen Zukunft. 

Zwar redet Stephan Zimmer nicht mehr von 34 Punkten gegen den Abstieg, doch mit der Rolle des Titelfavoriten möchte sich der erfahrene Coach des Tabellenzweiten nicht so recht anfreunden. „Wir schauen noch nicht so weit, sondern nur auf Auw. Wir wollen ein gutes Spiel machen – und Herbstmeister werden.“ Dann könnte die SG Wallenborn mit „einem guten Gefühl in die Rückrunde starten“. Diese beginnt bekanntlich schon nächste Woche. Dem Gipfeltreffen mit dem alten Rivalen aus Stadtkyll sieht Zimmer gespannt entgegen. „Der Gegner hat vor allem nach vorne eine enorme Qualität. Pidde, Michels und Hamper sind schwer zu stoppen. Und Leiendecker ist ein richtig starker Sechser mit Offensivdrang.“ Eine Möglichkeit, den Gegner zu beeindrucken, sieht Zimmer in der eigenen Angriffswirkung. „Auch wir haben vorne was zu bieten. Auw wird hinten zu knacken sein. Das müssen wir ausnutzen.“ Der Wallenborner Coach spricht von einer „engen Kiste, bei der auch das Glück eine Rolle spielen wird“. Die taktische Ausrichtung wird sich nicht an der von Bitburg orientieren. „Wir werden vielleicht vorsichtig anfangen, doch nicht so defensiv agieren wie in Bitburg. Wir werden deshalb nicht ganz vorne anlaufen, sondern müssen bereit sein, schnell in die Umschaltbewegung nach hinten zu kommen“, fordert Zimmer eine Art Generalabsicherung bei eigenem Ballverlust. Die Bequemlichkeit, die oft weiten Wege nach hinten zu gehen, will Zimmer seinen Jungs in einem klärenden Gespräch austreiben. „Da ist das ganze Team gefordert“, sagt der Coach, der wieder mit Florian von Landenberg von Beginn an plant. „Florian war zwei Monate verletzt, steht erst seit vier Wochen wieder im Training. Er braucht noch ein bisschen, um wieder ganz der Alte zu sein. Doch als Führungsspieler ist er immer laufstark, kampfstark und überall zu finden.“ Bis auf den Langzeitverletzten Jonas Häp hat Zimmer alles an Bord – wohl auch Andy Hesslein, der gesundheitliche Probleme hat. Auch Sebastian Hilgers hat derzeit Ladehemmung. „Ihn ereilt das Pech momentan, doch er wird seine Tore wieder machen“, ist sich Zimmer sicher. Mit Benny Duckart kehrt ein Urlauber ins Team zurück. „Benny ist das Hirn, die Schaltzentrale im Mittelfeld. Von ihm müssen die Impulse kommen.“ Auws Trainer Jörg Stölben zieht den symbolischen Hut vor dem Gegner. „Wallenborn hat die größte Entwicklung hinter sich. Sie stehen hinten stabil, sind robust und kampfstark und auf der geliebten Asche von Stadtfeld mehr als unangenehm.“ Stölben meint, dass es auf die Tagesform ankommen wird. „Wer mehr Körperlichkeit einbringt, aggressiv in den Zweikämpfen ist und die besseren spielerischen Lösungen findet, gewinnt das Duell. Wir fahren mit breiter Brust dorthin und wollen drei Punkte holen.“ Bis auf den gesperrten Andreas Nellessen sind alle Spieler an Bord.
Niederstadtfeld, So., 18.11., 15.00h