Im zweiten Heimspiel in Folge strebt Aufsteiger Sauertal Ralingen nach dem zweiten Saisonsieg. Trainer Frank Wagner ist erfahren genug, um das vorhandene Potenzial aus der Mannschaft herauszukitzeln und mit Laufbereitschaft sowie Mentalität die Trendwende zu packen. Gelingt das gegen die aufstrebende Buchholzer Mannschaft nicht, ziehen wohl dunklere Wolken am Ralinger Fußballhimmel auf.

Die letzten – wenig erfolgreichen – Wochen haben eines klar gezeigt: Gehen Konzentration und Disziplin verloren, ist in der Bezirksliga kein Blumentopf, sprich kein Spiel zu gewinnen. Die bittere Erkenntnis bestätigte sich im Heimspiel gegen Geisfeld erneut, als haarsträubende Fehler das Gesamtbild zunichtemachten und die Siegpunkte erneut an den Gegner gingen. Im zweiten Heimspiel in Folge will Ralingens Trainer Frank Wagner den berühmten Schalter schnell umlegen. „Wir müssen unbedingt unsere Fehlerquote minimieren, eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen und zusammen gegen den Ball arbeiten. Die Räume zuzumachen und dann schnell umzuschalten, ist eine Kernfrage in diesem Spiel, das wir unbedingt gewinnen müssen.“ Das Credo: „Heute mache ich keinen Fehler“ soll für alle Spieler gleichermaßen gelten. Beide Mannschaften werden über ihre Physis kommen. Wagner: „Beide Mannschaften sind kein FC Barcelona, der mit gepflegtem Kurzpassspiel die Zuschauer mit der Zunge schnalzen lässt. Das wird gewiss kein Fußball-Leckerbissen. Wir müssen fighten.“ Seine Mannschaft benötigt jetzt auch mal das Quäntchen Glück, das zuletzt fehlte. Wagner weiß, dass der Defensive eine Schlüsselrolle zukommt, auch wenn die Abteilung Sturm und Drang derzeit defizitär unterwegs ist. „Wir müssen hinten kompakt stehen, das Verteidigen fängt schon bei den offensiven Mittelfeldspielern an.“ Neben Kapitän Martial Servais, der als Sechser als Schaltzentrale gilt, nimmt Benedikt Neises in Wagners Überlegungen eine Schlüsselrolle ein. „Benny ist ein intelligenter Fußballer, der technisch sehr stark ist. Als Rechtsverteidiger hat er die Ruhe am Ball, muss aber noch mehr aus sich herauskommen und noch mehr Kommandos geben.“ Die personelle Lage ist durchwachsen. Neben den Langzeitverletzten Daniel Barth und Philipp Marx, die wohl bis Ende Oktober ausfallen werden, stehen hinter dem Einsatz von Tim Wagner Fragezeichen. Jetzt dabei ist mit Felix Denkinger ein 19-jähriger Student, der im Mittelfeld oder auf der rechten Außenbahn, aber auch in der Zentrale Impulse setzen kann. Die Gäste aus der Eifel sind personell auch nicht zu beneiden: So haben sich Benedikt Schlösser und Yannic Nau zu den Dauerverletzten Patrik Scheid, Sebastian Klein und Matthias Schröder hinzugestellt. Auch Fabian Hayer fehlt. Dafür ist der erfahrene Allrounder Jan Diederichs wieder dabei. „Weil meine Mannschaft nominell dezimiert ist, wird die Partie im Sauertal zu einem Charaktertest für sie. Wir können aufgrund unserer Tabellenkonstellation befreiter aufspielen, der Druck dürfte daher beim Gegner liegen.“ Trainer Thomas Schäfer prognostiziert ein 50:50-Spiel, bei dem die Tagesform entscheiden wird. „Die Frage, wie stabil wir in der Defensive sind, wird das Spiel entscheiden.“ Christopher Borsch soll eine zentrale Rolle im Mittelfeld spielen.
Ralingen, Fr., 29.9., 20.00h