11ER: Haben Sie schon mal eine derartige Situation erlebt, dass der erste Torwart verletzt raus musste, der nachfolgende mit Rot runter muss und die Mannschaft dann noch 1:2 verliert?
Philip Kramp – Sportlicher Leiter SG Saartal Schoden: Wir hatten mal ein, zwei Spiele in der Rheinlandliga, in der es ähnliche Situationen gab. Da war ich es selbst, der als Feldspieler ins Tor musste. Solche Aktionen kommen im Fußball nicht allzu oft vor. Man muss noch dazu sagen, dass Fabian Müller, der ja dann ins Tor musste nach dem Platzverweis, am Sonntag noch einige gute Chancen von Lüxem vereiteln konnte. Bei den beiden Gegentoren war er dann machtlos. Das sind die Spiele, welche einem lange in Erinnerung bleiben werden. Schade, dass wir letztendlich verloren haben.
11ER: Dominik Lorth hatte in der 90.+1. Minute den Siegtreffer auf dem Fuß, Lukas Follmann klärte die Situation. Wie haben Sie diese Szene gesehen?
Kramp: Es war sehr schade, dass Domme da nicht zum Torabschluss kam, mit etwas Glück hätten wir durch diese Situation das Spiel für uns entscheiden können. Domme selbst sagte auch, dass der Abwehrspieler die Aktion richtig stark geklärt hat. Aber Domme ist in einer guten Verfassung und hat schon viele Spiele für uns entscheiden können diese Saison. Deswegen macht ihm da selbstverständlich niemand Vorwürfe zu.
11ER: Wie schätzen Sie als Sportlicher Leiter die bisherige Saison ein? Was war gut, wo liegen die Problemzonen?
Kramp: Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Saison. Die gesetzten Ziele wurden erreicht. Die Konstanz in den Leistungen ist augenscheinlich, das Team ist stabiler geworden und die Jugendspieler wurden, wie erhofft, sehr gut integriert und werden immer mehr zu Leistungsträgern in der Mannschaft. Leider waren es oft die „wichtigen“ Spiele gegen gute Gegner, bei denen wir oft kurz vor Schluss noch Gegentore bekommen haben, welche uns einige Punkte gekostet haben. Wir hoffen, dass wir in der Rückrunde weniger Ausfälle durch Verletzungen haben werden und weiter unsere Leistungen auf den Platz bringen können.
11ER: Wie hat es Peter Schuh als Cheftrainer verstanden, das junge Team auf Kurs zu bringen? Worauf legt er besonderen Wert, was gelingt ihm besonders gut?
Kramp: Peter Schuh macht einfach das, was er schon immer gemacht hat und wofür wir sehr froh sind, dass wir ihn als Trainer haben: Auf eigene Jungs bauen, den Zusammenhalt innerhalb des Vereins/der Mannschaften fördern und sehr viel mit einzelnen Spieler kommunizieren, um jedem Einzelnen zu zeigen, dass er wichtig für die Mannschaft ist. Das kenne ich selbst noch als Spieler unter ihm und es hat mir damals auch schon sehr viel weitergeholfen.
11ER: Wie beurteilen Sie die Entwicklung im Sponsorenbereich?
Kramp: Wir haben durch einige Firmenschließungen Sponsoren verloren und allgemein haben wir von Vorstandsseite das Thema in den letzten Jahren etwas schleifen lassen. Aber durch den Wandel im Vorstand, weil einige neue Mitglieder dazugekommen sind, haben wir im Bereich Sponsoring noch mal einen Aufschwung erlebt. Wir haben ein Extra-Team für diesen Bereich, welcher von Otto Wirkus geleitet wird. Seitdem sind die Zahlen wieder deutlich angestiegen. Es könnte immer noch etwas mehr sein, da wir uns vorgenommen haben, u. a. die Jugendtrainer etwas besser zu bezahlen, aber wir sind wieder auf einem guten Weg. Wir richten an dieser Stelle einen Appell an die potentiellen Sponsoren: Wir würden uns sehr über eine derartige Unterstützung freuen und sind jederzeit für Gespräche offen.
11ER: Ist der Zuschauerboom bei den Heimspielen noch immer prägnant?
Kramp: Nach dem guten Start in die Saison, konnten wir wieder einige Zuschauer mehr nach Schoden und Irsch locken. Dadurch haben wir wieder einen Anstieg gegenüber der letzten Saison gesehen. Und ich denke, dass die Zuschauer immer spannende Spiele gesehen haben. Wir sind in dieser Rubrik auch nicht umsonst die Nummer eins in der Bezirksliga, was die Zuschauerzahlen angeht. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei den Leuten bedanken, welche sich um die Pflege der Plätze, den Aufbau vor den Spielen und das leibliche Wohl der Gäste kümmern.
11ER: Welches Ziel besteht vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen die SG Ellscheid?
Kramp: Wir wollen diese Woche noch mal gut trainieren und uns entsprechend auf das letzte Spiel in diesem Jahr vorbereiten. Ziel ist, das Spiel zu gewinnen. Wenn die Jungs alles raushauen, bin ich optimistisch, dass wir das Spiel für uns entscheiden können.
11ER: Welches Ziel sollte bis zum Saisonende stehen?
Kramp: Die Grundziele bleiben dieselben: Konstant gute Leistungen, Integration der jungen Spieler und Förderung des Zusammenhalts innerhalb des Vereins. Der Tabellenplatz ist erstmal zweitrangig, wobei wir uns über einen Platz unter den Top Fünf freuen würden.
11ER: Was können Sie über die Stärken von Dominik Lorth sagen?
Kramp: Dominik Lorth ist dieses Jahr in einer sehr guter Verfassung. Neben dem normalen Training geht er regelmäßig ins Fitnessstudio, um sich dort zur menschlichen Maschine umzubauen. Die Fitness spielt in seiner Spielweise eine sehr wichtige Rolle. Er ist sehr agil, flink und scheut keine Zweikämpfe. Er fordert viele Bälle und macht, egal auf welcher Position, stets sehr viele Meter. Jetzt kommt in dieser Saison auch noch dazu, dass er das Tor regelmäßig trifft. Er ist aktuell nicht aus der Mannschaft wegzudenken und wir hoffen, dass Domme die guten Leistungen beibehält und uns in den kommenden Jahren weiterhin mit Tore beschenken wird.
11ER: Welche Stärken bringt Lucas Jakob mit?
Kramp: Lucas ist, ähnlich wie Domme, in einer sehr guten Verfassung. Er ist unser Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld und verteilt von dort aus die Bälle. Durch sein gutes Auge erkennt er viele Situationen schnell, kann dadurch viele Bälle erobern und Tempogegenzüge einleiten. Lucas hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir bislang eine gute Runde gespielt haben und wir hoffen, dass er seine Leistungen in der Rückrunde so beibehalten kann und uns und den Zuschauern durch geniale Pässe ein Lächelns ins Gesicht zaubern wird.
11ER: Wer hat in Ihren Augen den größten Sprung nach vorn gemacht?
Kramp: Hier kann man sowohl die A-Jugendlichen von diesem als auch die A-Jugendspieler vom letzten Jahr nennen. Sie haben sich alle sehr gut entwickelt unter Peter Schuh und wir hoffen, dass deren Entwicklung so weitergeht. Aus der vergangenen Saison sind das Elias Rütjes, welcher sich als Stammspieler in der Abwehr bewiesen hat und Nick Pauly, der immer öfter von Anfang an auf der Außenverteidiger-Position ran darf. Von diesem Jahr sind es Simon Fliegen und Lennard Wagner, welche beide fast alle Spiele von Anfang absolviert haben und sowohl den Trainern als auch den Zuschauern sehr positiv aufgefallen sind. Wir hoffen, dass die Jungs uns alle treu bleiben und sich in den kommenden Jahren zu Leistungsträgern entwickeln.