Ungewöhnlich hoch fiel der Derbysieg des TuS Schillingen gegen die Vereinigten aus Geisfeld, Rascheid und Reinsfeld aus.

Blieb das Team von Sven Gaspers und Christian Alt im ersten Durchgang noch auf Augenhöhe, verloren die Gäste nach dem Seitenwechsel nicht nur die Zuordnung, sondern komplett auch den Faden. Ausgerechnet zum Derby riss die acht Partien andauende Ungeschlagenserie der SG Geisfeld. Dabei fiel die Niederlage auch von der Höhe überaus deftig aus. Von Beginn an turbulent ging es im Hochwaldderby in Schillingen zu. In einer hoch interessanten, torreichen und gutklassigen Partie gelang Abwehrspieler Jan Bernheine für die Hausherren nach fünf Minuten die Führung. Doch Geisfeld glich nur zehn Minuten später durch den aufgerückten Felix Michels aus, nachdem Lars Stüber mit einer Flanke punktgenau den Kopf von Michels traf – 1:1 (15.). André Lochen drehte die umkämpfte und spannende Partie und traf zum 2:1 für die Gäste (23.). Als Geisfelds Christopher Mai einen Ball auf der Linie nur mit der Hand klären konnte, sah der 28-jährige Abwehrspieler glatt Rot. Den fälligen Handstrafstoß versenkte TuS-Kapitän Julian Flesch sicher zur 3:2-Halbzeitführung. Es war eine Art Knackpunkt in dem bis dato ausgeglichenen Spiel. Nach dem Wechsel machte Schillingen in Überzahl Nägel mit Köpfen und schraubte das Ergebnis binnen drei Minuten auf 5:2 hoch. Tobias Anell (49.) und Christian Weber (52.) hatten jeweils nach Vorarbeit von Flesch getroffen. Der eingewechselte Fabian Becker legte in der 90. Minute das 7:2 nach, nachdem Anell zuvor das halbe Dutzend voll gemacht hatte (76.). Schillingens Coach Sascha Freytag freute sich diebisch über einen unter seiner Ägide ersten Derbysieg. „Es war ein intensives Spiel mit vielen Aktionen nach vorn. Die Rote Karte war spielentscheidend. Gegen zehn Mann haben wir enormen Druck entfacht, das 3:2 vor der Halbzeit war ganz wichtig und eine Art Türöffner. Mit dem 4:2 kurz nach der Halbzeit war Geisfelds Moral dann auch gebrochen.“ Wie Freytag betont, habe alles gepasst am Sonntag, auch die Torausbeute. „Wir waren effizient und haben uns gut bewegt. Geisfeld war auch nicht so aggressiv, wie ich sie erwartet hatte. In einer überragenden Mannschaft stachen Tobias Anell, Julian Flesch und Jan Bernheine noch heraus.“ Kein Wunder, denn genannte Spieler stammen aus unterschiedlichen Mannschaftsteilen, in denen es diesmal ausnahmslos gut funktionierte. Geisfelds Spielertrainer Sven Gaspers konstatierte, dass das Ergebnis für uns sehr ernüchternd ist. In den ersten Minuten hatten wir überhaupt keinen Zugriff bekommen. Nach dem frühen Rückstand sind wir gut ins Spiel gekommen und haben auch das Tor gemacht, das zu jenem Zeitpunkt auch völlig verdient war.“ Knackpunkt, so Gaspers, sei die Szene in der 26. Minute gewesen, als „im Getümmel im Affekt Chris Mai der Ball an die Hand sprang und es folgerichtig die Rote Karte und Elfmeter gab. Kurz vor der Pause haben wir noch das 2:3 bekommen.“ Der Plan in der zweiten Halbzeit der Geisfelder Trainer sah vor, so lange wie möglich das 2:3 zu halten, um „mit einer starken Schlussoffensive noch einmal herankommen zu können. Doch das ging komplett in die Hose. Wir haben zu ängstlich agiert, hatten viele Ballverluste, die eiskalt bestraft wurden. Die Niederlage ist auch in der Höhe verdient“, gestand ein sichtlich angefressener Geisfelder Spielertrainer. Es sei ein krasses Ergebnis gewesen, in einem Spiel sieben Gegentore zu bekommen. „Dass diese ausgerechnet im Derby fielen, ärgert mich umso mehr.“