Alfred Bauer, Trainer der SG Zewen, mit dem 11ER im Interview über die Moral seiner Mannschaft und die Pläne für die Zukunft.

11ER: Herr Bauer, mit dem 0:8 in Ralingen hat Ihr Team, ähnlich wie in der letzten Saison, früh eine böse Klatsche kassiert. Ist diese Niederlage ein Rückfall in alte Zeiten?

Alfred Bauer: Es ist wirklich kurios. Im letzten Jahr haben wir am dritten Spieltag 0:9 gegen Matthias verloren, dieses Jahr ist uns so etwas am vierten Spieltag passiert. Es ist in jedem Fall ein Rückschritt, zurück zu unseren alten Mustern. Ich muss nun ganz schnell schauen, dass ich diese Muster aufbreche und der Mannschaft wieder klarmache, wie sie sich auf dem Platz zu verhalten hat. Wir müssen uns einfach auf unsere Grundtugenden berufen und uns an die Prinzipien erinnern, die wir uns im letzten Jahr erarbeitet haben. Denn so wie bisher geht es nicht weiter, wir spielen einfach katastrophal.

11ER: Aus den ersten vier Saisonspielen gab es nur einen Punkt. Wo genau liegen die Gründe für diesen Fehlstart?

Alfred Bauer: Mit Matthias und Ralingen hatten wir in den letzten beiden Spielen zwei Gegner, gegen die wir klarer Außenseiter waren. Die Punktverluste in den ersten Spielen ärgern mich. Mit Pellingen sehe ich uns eigentlich auf Augenhöhe, da sind wir im Grunde mit drei Punkten zu wenig aus dem Spiel gegangen. Doch auch gegen einen Gegner wie Ralingen dürfen wir keine acht Gegentore kassieren. Da liegt es einfach auch an individuellen Dingen wie Einstellung, Kampfbereitschaft und taktischem Verständnis.

11ER: Die Parallelen zur letzten Saison sind nicht zu leugnen. Hat die Mannschaft nun Angst vor einer Horrorvorrunde wie im letzten Jahr?

Alfred Bauer: Ich weiß nicht, ob das Team Angst hat. Bei mir schrillen jedenfalls alle Alarmglocken. Angst ist aber auch ein guter Motivator. Wenn ich Angst habe, bin ich extrem leistungsfähig.

11ER: Angst kann blockieren.

Alfred Bauer: Aber nur in den seltensten Fällen. Wie gesagt, ich mache mir schon Sorgen. Wir haben ja auch große Personalprobleme, ich muss A-Jugendspieler einsetzen oder Leute auf Positionen aufstellen, auf denen sie eigentlich nicht spielen dürften. Gerade in der Abwehr fehlen mir praktisch alle Spieler. Und die nächsten Wochen werden nicht wirklich leichter.

11ER: Nun sind die ersten Wochen der Spielgemeinschaft mit Langsur vorüber. Was hat sich verändert?

Alfred Bauer: Eigentlich nicht viel. Wir haben ja mit Thorsten Heib, Pascal Lochen und Nico Schneider nur drei aktive Spieler aus Langsur in der ersten Mannschaft dabei. Christoph Hurth ist weiterhin verletzt. Lukas Görgen ist ein Perspektivspieler. In den Kader der ersten Mannschaft haben es leistungsmäßig nur diese fünf Akteure geschafft. Wir spielen also zu 80 Prozent mit der Mannschaft vom letzten Jahr. Und diese Spieler müssten eigentlich aus der letzten Saison wissen, wie sie sich auf dem Platz zu verhalten haben.