Es war ein Derby, das so schnell niemand vergessen wird. Nicht nur sieben Tore, sondern jede Menge brisante Torraumszenen und Chancen en masse sahen die gut 300 Zuschauer in Kasel.

Nach acht Partien ohne Niederlage fand Ruwertal mal wieder seinen Meister. Ein turbulentes, spannendes und auf guten kämpferischem Niveau stehendes Derby sahen die Zuschauer in Kasel. Die sahen zunächst einen 2:0-Vorsprung der eigenen Mannschaft, als Bastian Jung mit zwei sehenswerten Freistoßtreffern einen Doppelpack schnürte (9., 39.). Doch Geisfeld wehrte sich und kam noch vor der Pause beeindruckend zurück. Auch hier betätigte sich Andy Rauen mit einem Doppelpack, als der Topangreifer zunächst in den Winkel traf (43.) und einen Moment später erneut vor Marius Mergen im Ruwertaler Kasten aufkreuzte (44.). Geisfeld blieb auch zu Begin des zweiten Abschnitts wacher und drehte nach einem erneuten Freistoßtor von Nicolas Imholz die Partie zum 2:3 (49.). Der offene Schlagabtausch ging weiter, nach dem Jonas Mart zum 2:4 (54.) sowie der reaktivierte Hans Schulz zum 3:4-Anschluss für die SGR getroffen hatten (58.). Mathias Biwer, Jannis Hoffmann, Schulz und Pascal Neumann verpassten in der Schlussphase ein mögliches Remis. Geisfelds Vorsitzender Uwe Cronauer sah ein „für die vielen Zuschauer sehr interessantes und bis zum Schluss spannendes Derby, das emotional, aber fair geführt wurde. Nach dem Hans Schulz mit seinem ersten Ballkontakt auf 3:4 stellte, wurde es noch mal eng und brenzlig. Doch die Jungs haben sich tapfer gewehrt und alles gut wegverteidigt. Der Sieg ist nicht unverdient, gegen ein Unentschieden hätte aber auch niemand etwas sagen können.“ Spielertrainer Sven Gaspers setzte noch einen obendrauf. „Wir hatten keinen guten Start, sind durch zwei Standardtore in Rückstand geraten, haben es dann aber geschafft durch Andy Rauen wieder ins Spiel zu kommen. Nach zwei Freistößen unsererseits sind wir dann mit 4:2 in Führung gegangen, wobei das 3:2 leicht abseitsverdächtig war. Wir vergeben dann die Riesenchance zum 5:2, Ruwertal stellt um, bringt Hans Schulz rein und sorgte damit für ständige Torgefahr. Nach dessen Tor zum 3:4 war es für uns ein Abnutzungskampf, bei dem wir extrem viel Glück hatten. Denn Ruwertal hatte drei, vier Großchancen. Ein 4:4 wäre sicherlich gerechtfertigt gewesen. So haben wir bis zur letzten Minute gezittert, doch ich muss vor der Mannschaft den Hut ziehen. Dass, was die Mannschaft geleistet hat nach nur einer Trainingseinheit unter der Woche, weil der Platz wegen dem Sturm unter Wasser stand, war topp. Wir haben den Vorsprung mit Leidenschaft verteidigt.“ Ruwertals Trainer Benny Leis konstatierte, dass wir in genau zwei Phasen vier Gegentore kassiert haben. Fünf Minuten vor der Halbzeit und fünf Minuten nach der Halbzeit hat uns die Aufmerksamkeit gefehlt. Hans Schulz brachte uns mit seinem Tor zum 3:4 wieder in Schlagdistanz, am Ende fehlte uns die nötige Konzentration bei der Verwertung der Großchancen und auch das Quäntchen Glück. Mit dieser unnötigen Niederlage ist unsere tolle Serie leider gebrochen worden. Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen.“