Nach der neuerlichen 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Trier ist der SV Konz vier Spieltage vor Schluss abgestiegen.


Das Team von Coach Stefan Reifenberg blieb nach der Winterpause ohne Sieg und fuhr nur gegen Schweich II einen Teilerfolg ein (1:1). Dabei war seine Mannschaft nach eigenen Angaben erneut das bessere Team gewesen, hatte aber zahlreiche Hochkaräter ausgelassen. Zudem ereilte den Bezirksliga-Absteiger, der innerhalb eines Jahres ein zweites Mal absteigen muss, erneut großes Verletzungspech. So hatte sich Nils Noner beim Warmup derart schwer verletzt, dass er mit dem RKW ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Diagnose versetzte auch Reifenberg selbst in Fassungslosigkeit. „Nils hat einen dreifachen Bänderabriss außen und einen einfachen Bänderabriss innen. Das war schon vor dem Spiel sehr bitter für uns. Zudem musste ich nach 25 Minuten mit Neal Thome und Kai Werner zwei weitere Spieler wegen Zerrungen am Oberschenkel rausnehmen.“ Im Spiel selbst haderte Reifenberg erneut mit dem fahrlässigen Umgang der eigenen Torchancen. „Wir müssen das Spiel mindestens mit 3:0 gewinnen, weil wir sieben, acht oder sogar neun Topchancen besaßen. Wie wir die Dinger vertändelten oder aus kürzester Distanz die Latte treffen oder uns die Bälle selbst von der Linie holen anstatt sie ins Tor zu schieben, ist schon fassungslos.“ Beim 0:1 in der 25. Minute spielte Jonas Kürwitz einen Pass zu kurz auf Keeper Alexander Leonhard. Der junge Torwart traf VfL-Stürmer Raul Cosano Kreutzer, als er an Leonhard vorbeisprintete. Der Pfiff des Schiedsrichters war die logische Folge. David Scheiring ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte souverän – 0:1 (23.). Drei Minuten zuvor donnerte der Konzer Louis Berens das Leder an die Latte. Nach einer Roten Karte gegen den VfL-Spieler Tom Kruse, der seinem Gegenspieler von hinten in die Beine grätschte, agierte der SV Konz fast 50 Minuten in Überzahl, doch das Schlusslicht konnte auch die numerische Überlegenheit nicht in Zählbares umwandeln. „Wir hatten das Spiel auch zu Beginn der zweiten Halbzeit komplett im Griff, als Jonas Kürwitz ein Ball unterlief, in dessen Ergebnis der VfL-Stürmer zunächst noch an unserem Torwart scheiterte, der Nachschuss aber drin war“, verstand Reifenberg nach jener Aktion die Welt nicht mehr. So durfte Elias Blasius in der 49. Minute das 2:0 für die Heiligkreuzer erzielen. Das anschließende Spiel auf ein Tor blieb auch in der Folge noch ohne Lohn. Doch Sidy Diop brachte in der 55. Minute die Konzer Hoffnungen zurück. Der Winterneuzugang drückte ein Zuspiel von Niklas Keil aus 15 Metern über die Linie – 1:1. In der Folge besaßen die Hausherren mehrfach Möglichkeiten, nicht nur zu egalisieren, sondern die Partie für sich zu entscheiden. Kürwitz, Steven Nederveen, Diop und Youngster Samet Davutay scheiterten aus besten Positionen. Felix Finkenberg traf in der 77. Minute für den VfL mit einem Schuss nur den Pfosten. Mit dem Dreier am Saar-Mosel-Eck erhielt sich der VfL Trier seine Chancen auf den Klassenverbleib. Für VfL-Trainer Marco Neumann war es wichtig, dass „meine Mannschaft nach dem Spiel nicht in irgendwelche Jubelarien verfallen ist, sondern den für uns so wichtigen Sieg im Stillen genoss. Aus Respekt vor dem SV Konz haben wir auf irgendwelche Feierlichkeiten verzichtet. An dieser Stelle geht auch eine schnelle Genesung an Nils Noner, der sich wohl etliche Bänder gerissen haben soll“. Neumann sprach nach den 90 Minuten von einem „sehr glücklichen Sieg, weil Konz uns in allen Belangen überlegen war. Sie hatten gut und gerne acht hochprozentige Torchancen, bei denen sie entweder am Aluminium oder aber an Maurice Mangerich gescheitert sind. In der zweiten Halbzeit haben wir eine andere Einstellung gezeigt, in der eigenen Hälfte verschoben und mit einem Mann weniger alles gegeben, sodass wir den glücklichen Sieg über die Bühne gezogen haben. Nach dem 1:2 von Konz hatten sie noch zweimal die Latte getroffen. Es war ein Spiel auf ein Tor“, gestand Neumann die Überlegenheit des Gegners ein.

Foto: Alfred Weinandy