Es ist erst ein knappes Jahr her, da spielten beide Mannschaften noch in gänzlich unterschiedlichen Ligen. Konz war Bezirksligist und Saarburg zwei Klassen weiter unten in der Kreisliga B angesiedelt. Nun kommt es zum unverhofften direkten Vergleich am ersten Spieltag.
Für den Konzer Neu-Coach Stefan Reifenberg keine einfache Situation. „Ich habe zum 1. Juli die Mannschaft übernommen, habe auch gegen Ende der vergangenen Runde das ein oder andere Spiel gesehen. Die Mannschaft war ja derart verunsichert und hat es dann auch nicht mehr hinbekommen, die Klasse zu halten. Es ist wichtig, jetzt eine positive Grundstimmung in die Mannschaft zu tragen und ein neues Team zu formen.“ So ist Reifenberg binnen eines Jahres bereits der dritte Trainer, der die Mannschaft auf Kurs bringen soll. Der weiß auch, dass einige wichtige Spieler weggegangen sind, aber auch einige neue Akteure mit Qualität hinzukamen. „Wir wollen eine super Stimmung erzeugen, Struktur reinkriegen sowie wieder Spaß und Freude am Fußball entfachen. Wir wollen den Negativtrend aufhalten und mit Trainingseifer und Fleiß das Ganze umdrehen. Es gibt einige Titelfavoriten, zu denen wir nicht zu zählen sind. Da muss man realistisch bleiben.“ Wie der 50-Jährige durchblicken lässt, habe das Team seit fast neun Monaten kein Pflichtspiel mehr gewinnen können. Ein tabellarisches Ziel gebe es nicht. Man wolle sich in regelmäßigen Abständen mit dem Vorstand, der sportlichen Leitung und dem Trainerteam zusammensetzen, um die Lage jeweils auszuloten. Personell ist einiges in Bewegung geraten. Den SV Konz verlassen haben Marc Picko, Robin Meyer (zur SG Ruwertal), Tristan Reger, Pascal Güth (SV Tawern), Hamza Mato (FC Brotdorf) und Torwart Daniel Haas (SG Wawern). Mit den Rückkehrern Kai Werner (SG Hochwald) und Louis Berens (Union Mertert-Wasserbillig), Steven Nederveen (Jeunesse Biwer/Lux.), Fabian Müller (SV Wasserliesch, früher SG Ruwertal), Neal Thome (A-Jugend TuS Schweich) und Torwart Fritz Wien (A-Jugend FSV Tarforst) sind auch ein halbes Dutzend neuer Spieler ans Saar-Mosel-Eck gewechselt. „Das sind Spieler mit großem Potenzial, doch einige sind auch schon wieder oder noch immer verletzt“, so Reifenberg. Wien laboriert an einem Nasenbruch und fällt vermutlich sieben Wochen aus. Dominik Güth ist im Aufbautraining, Peters plagt ein Bandscheibenvorfall, Stefan Becker hat erst zweimal trainiert und auch Michel Kupper-Stöß und Merlin Weis sind nicht fit. Auch Mevlüt Kücükmemisoglu sei noch verletzt. Gegen den Wiederaufsteiger fordert Reifenberg die volle Konzentration. „Es ist sehr unangenehm, gegen Saraburg zu spielen, weil es eine sehr eingespielte und junge Mannschaft ist. Sie haben mit Johannes Carl einen Topmann zurückbekommen und sind als Aufsteiger extrem motiviert. Das Derby wird also ein ganz schweres Ding, doch wir wollen die Punkte in Konz halten und positiv in die Saison starten.“
Der Aufsteiger aus Saarburg und Serrig kam auf Anhieb in die höchste Kreisklasse zurück. Der Sportliche Leiter Patrick Schmitz blickt zurück. „Der Aufstieg war nicht vorherzusehen, er war kein Muss gewesen. Ursprüngliches Ziel war es, im oberen Bereich mitzuspielen. Doch im Laufe der Saison hat sich die Mannschaft extrem gut entwickelt. Alle Räder haben ineinander gegriffen. Die zwei langen Serien, als wir zehn bzw. neun Spiele in Folge gewonnen haben, haben den Weg geebnet. Am Ende war der Aufstieg über die Quotientenregelung auch verdient.“ Nun gehe es darum, so Schmitz, nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu bekommen und einen Mittelfeldplatz ins Auge zu fassen. „Viele haben die A-Liga schon gespielt. Für sie ist es kein Neuland mehr und sie wissen, was auf sie zukommt.“ Mit Johannes Carl kommt der verlorene Sohn nach Saarburg zurück. In den neun Jahren, als der 31-jährige neue Co-Spielertrainer bei der SG Hochwald Aufstiege von der A-Liga bis zur Rheinlandliga mitmachte, sei er zu einem unverzichtbaren Führungsspieler gereift. „Johannes kann im zentralen, defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung oder auf der Außenbahn spielen. Wir setzen auf seine Qualitäten als Spielmacher“, so der Sportchef, der den 31-Jährigen als Riesengewinn bezeichnet. Aus der A-Jugend kommen Linus Heinz und Visar Prebreza hinzu. Auf ihren Torjäger müssen die Saarburger jedoch noch verzichten: Simon Meier hat im letzten Jahr eine Riesenentwicklung genommen, traf in 23 Spielen 29 Mal. Der 31-jährige Angreifer leidet unter einer Schambeinentzündung und ist noch verletzt. Auch Dominik Schwarz (Aufbautraining) und Kai Puschmann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) sind noch außen vor. Schmitz erwartet in Konz ein „sehr interessantes Spiel. Konz ist zwar schwer einzuschätzen, doch wir sind dort krasser Außenseiter, wollen aber unsere Chance nutzen“.
Konz, Sonntag, 11.8., 14.30h