Der VfL Trier zeigte seine gewachsene Leistungsfähigkeit auch beim SV Föhren und fuhr verdient die Siegpunkte ein.
Mit dem 6:3-Erfolg am Brühl setzte sich der VfL ins Mittelfeld des Rankings ab, während die Föhrener weiterhin im Tabellenkeller auf Rang 13 festsitzen. Dabei fing alles so verheißungsvoll an beim SVF, der mit druckvollen Angriffsaktionen zahlreiche Akzente setzte und auch verdient mit 2:0 in die Pause ging. Der an allen Ecken und Enden präsente Nico Toppmöller sorgte nach einer Flanke von Moritz Müller mit einem sehenswerten Kopfball aus elf Metern für erste Glücksmomente bei den Hausherren (15.). Als Christopher Haubrich kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 2:0 stellte, ging vieles in die für den SVF richtige Richtung. Haubrich hatte eine scharfe Hereingabe von Toppmöller, der sich gegen zwei VfL-Verteidiger durchgesetzt hatte, aus Nahdistanz per Grätsche gedankenschnell über die Linie gedrückt. Drei Treffer in relativ kurzen Abständen sorgten schließlich in Durchgang zwei für die Wende zugunsten der Gäste aus Trier. Aniel Oliveira traf nach Zuspiel von Matheus Maciell zum 2:1 (54.), vier Minuten später hatte Tom Kruse per Direktabnahme die Föhrener Führung bereits egalisiert (58.). Schließlich führte Oliveira den VfL mit seinem zweiten Treffer in der 66. Minute auf die Siegerstraße, als er nach einem Traumpass von Kruse das Laufduell gegen seinen Gegenspieler gewann und gegen Föhrens Schlussmann Dario Mock cool blieb (66.). Der überragende Kruse war es schließlich, der einen abgeprallten Schuss von Jon Rollo volley aus 13 Metern in die Maschen setzte – 2:4 (83.). Doch die spannende Schlussphase fand durch den Treffer von Toppmöller zum 3:4 eine rasante Fortsetzung. Der Föhrener Ausnahmespieler nahm einen Rückpass von Paul Müller mit einem Kontakt mit und traf flach ins lange Eck zum 3:4 (86.). Als Föhren alles nach vorn warf, aber zweimal auf dem falschen Fuß erwischt wurde, gelangen dem VfL zwei weitere Treffer und der schlussendliche 6:3-Sieg. Nach einem Blitzkonter über Rollo war Maciell mit dem 5:3 zur Stelle, ehe Rollo selbst einen Querpass von Mats Dahlmann aus zwölf Metern im Tor von Mock unterbringen durfte. Die Reaktion von VfL-Trainer Marco Neumann fiel entsprechend positiv aus. Der stellte aber eines voran in seiner Analyse: „Zuerst möchte ich mich bei Föhren und insbesondere bei deren Trainer Sebastian Pull für meine geäußerte Aussage entschuldigen, dass Föhren nur lange Bälle nach vorne kloppt. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass wir diese langen Bälle besser verteidigen müssen. Das war nicht persönlich gemeint in Bezug auf die Föhrener Spielweise.“ Der nannte aber im gleichen Atemzug auch mehrere Gründe für den hohen Auswärtssieg. „Föhren hat tief gestanden, kompakt und gut verteidigt. Nico Toppmöller ist ein Ausnahmespieler, der es uns stets schwer gemacht hat. Doch wir haben in der Halbzeit einige Dinge taktisch angepasst und sind dann besser ins Angriffsspiel gekommen. Binnen zwölf Minuten hatten wir das Spiel gedreht. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit in einen Rausch gespielt. Plötzlich waren Spielfreude, Intensität und Spielwitz wieder da. Es war eine begeisternde zweite Halbzeit, die wir da abgerissen haben. Kompliment an alle Jungs.“ Föhrens Coach Sebastian Pull rang händeringend nach passenden Erklärungen. „Manchmal ist Fußball nicht rational zu erklären, sondern spielt sich meist im Kopf ab. Nach einer wirklich sehr ordentlichen ersten Halbzeit, haben wir uns von den Gegentreffern zu schnell verunsichern lassen. Wir haben es versäumt, entsprechend energisch gegen den Ball zu arbeiten. Da war die Verunsicherung wieder zurück und wir sind zu schnell in Rückstand geraten. In den kommenden Wochen gilt es, sich die Situation bewusst zu machen und sich mit kleinen Schritten Woche für Woche da rauszukämpfen.“