Wenn sich die Tabellennachbarn SG Pölich und die SG Kenn II am Wochenende gegenüberstehen, geht es um wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten. Denn um den Abstand zur Abstiegszone auszubauen, benötigen beide Teams händeringend Punkte.
Mit 17 Siegen, sechs Remis und drei Niederlagen stieg die SG Kenn II in der letzten Saison als Tabellenzweiter in die B-10 auf. Eine Klasse höher musste die Kenner Reserve bisher einiges an Lehrgeld zahlen, sodass in acht Spielen nur sechs Punkte den Weg auf das Konto des Aufsteigers fanden. Dies ist kein Beinbruch, denn auch wenn die Ergebnisse ausblieben, bewies die SGK ihr Potenzial und bot den Konkurrenten meist lange Zeit Paroli. Zur Wahrheit gehört auch, dass in der Hinrunde mit der SG Züsch nur noch eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte wartet.
Nichtsdestotrotz hätten mehr Punkte verbucht werden können. So nennt Kenns Co-Trainer Björn Berens die Heimspiele gegen den Tabellenzweiten Kordel und den SV Bekond als Beispiele. Partien, in denen man vor heimischer Kulisse jeweils drei Tore erzielte und dennoch verlor. Hier zeigt sich das bisher größte Problem der Kenner: die Defensive, die sich oftmals individuelle Fehler leistet und sich damit um den verdienten Lohn bringt. Eine Schwäche (25 Gegentore), die man in den kommenden Wochen abstellen muss.
Der Grund: Mit der SG Pölich, der SG Haag II und der SG Geisfeld II stehen Spiele gegen direkte Konkurrenten an, in denen man zum Punkten verpflichtet ist, will man den Vorsprung auf die Abstiegsränge ausbauen. Und das ist nötig, droht doch bei einem Polster von gerade einmal zwei Zählern das Abrutschen in die Rote Zone. Panik bricht bei den Vereinten aus Kenn, Longuich, Fell und Riol aktuell nicht aus. Zu Recht, bewies man doch gegen den SV Niederemmel II und den TuS Mosella Schweich III, dass man gegen direkte Konkurrenten punkten kann. Mit den Pölichern steht nun das nächste Derby gegen ein Team an, welches bisher nur zwei Zähler mehr verbuchte.
Die SG Pölich startete euphorisch in die neue Spielzeit und feierte gleich zu Beginn zwei Kantersiege. Seitdem ging es für die Moselaner jedoch Stück für Stück nach unten. In den folgenden sechs Partien konnte die SGP nur noch zwei Remis bei vier Niederlagen einfahren, womit man sich nun mitten im erweiterten Abstiegskampf befindet. Wie schon im Vorjahr liegt der Kern aller Pölicher Sorgen im Personal und damit in der fehlenden Kontinuität. Insbesondere in den letzten Wochen fehlte es dem Kader von Coach Alex Becker an der Breite und Qualität in der Spitze.
Die Folge: Pleiten gegen Thalfang (1:9) und Kordel (7:0), welche die Gegentorzahl der Pölicher auf 34 in die Höhe schraubte – nur Schlusslicht Geisfeld kassierte mehr Gegentreffer. Ein Schwachpunkt, den die SGP schnellstmöglich beheben muss, lässt sich doch nur so die eigene Stärke, die Offensive, gewinnbringend ausspielen. Und offensiv zählt der Tabellenneunte mit 26 Toren in acht Spielen zu den besten Teams der Liga.
Auch wenn die Erfahrung aufseiten der Pölicher liegt, gibt es für die Hausherren im Spiel gegen die SG Kenn II keinen Favoritenstatus. Vielmehr muss die SGP beweisen, dass man den Schalter zum richtigen Zeitpunkt umlegen kann, ehe es weiter gen Tabellenkeller geht. Kenn wiederum ist gegen einen direkten Konkurrenten in der Pflicht und weiß um die Bedeutung dieser Partien – der Derbycharakter dürfte die Motivation des Aufsteigers nur noch weiter steigern. Was bleibt, ist ein Duell über der Abstiegszone, welches vor allem durch Einsatz und individuelle Fehler entschieden werden dürfte.
Pölich, So., 12.10., 14.30h