Die Partie hatte mehr Zuschauer als die 80 verdient, weil sie einiges an Höhepunkten zu bieten hatte, inklusive sechs Tore und eine beeindruckende Aufholjagd der Hausherren, die sich mit diesem 4:2-Sieg temporär die Tabellenführung sicherten. 

Ohne Unterstützung aus der Rheinlandliga zeigten die Tarforster eine sehr ordentliche Vorstellung, die auch Trainer Daniel Will zuversichtlich stimmte: „Ich hatte kurz vor Spielbeginn noch drei Abmeldungen aus der ersten Mannschaft. Es ist positiv zu bewerten, dass wir gänzlich ohne Leihgaben von oben die Partie lange Zeit offenhielten und uns sehr gut verkauft haben. Am Ende wurde die Überlegenheit von Zewen drückender, weil auch bei uns die Kräfte nachließen. Ein Punkt wäre zwar schön gewesen, doch der Sieg für Zewen geht auch in Ordnung.“ Igel legte nach einer Viertelstunde vor, als dem diesmal in der Innenverteidigung aufgebotenen Angreifer Marcel Mühlen ein Eigentor unterlief. Nach einem Angriff über Lars Wagner hatte Pascal Rietz scharf aufs Tor geköpft und Mühlen den Ball unglücklich ans Schienbein bekommen. Der FSV kam acht Minuten später zum Ausgleich, als Paul Kersthold eine lange Flanke in den Strafraum verwertete. Als Tarforst unmittelbar nach Wiederbeginn die Partie drehte, war zunächst gar nicht an einen Sieg des neuen Spitzenreiters zu denken. Nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung hatte Lukas Görgen den Fuß drin und der Elfmeterpfiff kam folgerichtig. Mühlen verlud Alexander Hinz – 1:2 (46.). Mit der Hereinnahme von Ex-Mehringer Max Meyer und Carsten Hein wurde das Igeler Spiel deutlich offensiver. In der Folge hatte Igel durch Görgen, der allein vor Thorsten Ulmen stand, sowie zweimal durch Josef Schumacher gute Gelegenheiten auszugleichen. Erst kam Schumacher frei zum Kopfball (67.), ein paar Momente später traf er die Latte (72.). Tarforst sorgte vornehmlich durch den quicklebendigen Khan Riek Gai für ungemütliche Momente vor dem Igeler Strafraum. Meyer leitete in der 83. Minute mit dem 2:2 die Aufholjagd der Zöllner-Elf ein. „Wir haben in der zweiten Halbzeit auf Dreierkette umgestellt und entwickelten dadurch deutlich mehr Druck nach vorn. Wir mussten jedoch immer auf die Konter von Tarforst aufpassen. Da waren sie bis zehn Minuten vor Schluss gefährlich“, sagte Zöllner rückblickend. Erik May stellte schließlich auf 3:2 (89.), doch mit dem vorletzten Spielzug hätte Tarforst beinahe noch das 3:3 erzielt. Alexander Dauns hatte einen Ball in den Sechzehner unterschätzt und trat über die Kugel, doch der Nachschuss von Marcel Dammer klatschte an den Pfosten. „Da hatten wir ein bisschen Glück“, verriet Zöllner, dessen Mannschaft einen Augenblick später mit dem 4:2 durch Dennis Thon den Sack endgültig zuschnürte. „Hintenraus haben wir das Glück erzwungen, weil wir ab der 70. Minute deutlich besser gespielt haben und der Wille, die Partie unbedingt zu gewinnen, bei jedem Einzelnen zu sehen war.“ Mit dem 4:2 stürmt Igel-Liersberg das erste Mal in seiner A-Liga-Zugehörigkeit an die Tabellenspitze.