Unabhängige Beobachter dürften ihren Augen nicht getraut haben, als sie das Ergebnis lasen. Nicht Titelmitfavorit Reinsfeld, sondern der krasse Außenseiter von der Mittelmosel gewann die Partie im Hochwald. Und auch nicht knapp, sondern mit 5:1.
So kam Reinsfelds Trainer Björn Probst auch zu der nüchternen Erkenntnis, einen grottenschlechten Tag erwischt zu haben. „Noch schwärzer geht es nicht. Alle Spieler, von eins bis 19, haben sich nahtlos in das Fehlpassfestival eingefügt. Zwar hat es Riol auch richtig gut gemacht, doch wir waren zu langsam, zu behäbig, hatten kein Tempo in unseren Aktionen und haben einfach zu viele Fehler gemacht. Wir haben völlig zu Recht mit 1:5 verloren, weil wir unser Spiel diesmal nicht auf den Platz gebracht haben. Schade, dass unsere lange Heimserie gerissen ist.“
Nach einem schulbuchmäßigen Konter legte Riols Lukas Laux das 1:0 für die Gäste vor. Nach einem Ballverlust vor dem eigenen Sechzehner lief Aladin Shallar allein auf das von Justin Derigs gehütete Reinsfelder Tor zu und stellte auf 2:0 (33.). Drei Minuten später sorgten die Rioler mit einem Doppelschlag für den eigentlichen Genickbruch bei den Hausherren. Albert Niculae traf nach einer Kombination über Alin Zait zum 3:0. Jens Gaspers verpasste noch mit einer Dreifachchance das mögliche 1:3, doch 50 Sekunden später brachte Tim Schaefer nach Flanke von Fabian Weber den Bezirksligaabsteiger per Kopf in den Hoffnungslauf. Im zweiten Durchgang setzte jedoch Riol erneut die Akzente: Laux, Kalid Jafer und Julian Weber ließen zwar noch drei dicke Möglichkeiten liegen, doch innerhalb von zwei Minuten legten Laux und Lasse Bartnick mit ihren Treffern zum 4:1 und 5:1 den Kontrahenten symbolisch in Schutt und Asche. Laux profitierte von einem Steckpass von Bartnick, der eine präzise Flanke von Niculae zum finalen Treffer veredelte (78.).
Für die SG Riol geht die Aufholjagd weiter: Mit ihrem vierten Sieg im fünften Spiel nach der Winterpause ist die Hoffnung auf eine weitere Saison in der A-Liga realistischer denn je. Trainer Andreas Schneider traf folgende Einschätzung: „Meine Mannschaft hat gegen Reinsfeld taktisch, spielerisch und kämpferisch ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben das physische Spiel von Reinsfeld angenommen und in allen Mannschaftsteilen hervorragend gegen den Ball gearbeitet. In der ersten Halbzeit waren wir brutal effektiv, mussten aber mit dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer hinnehmen. Es war uns klar, dass Reinsfeld direkt nach der Pause den Druck erhöhen würde, doch wir haben in der gesamten zweiten Halbzeit keine Torchance zugelassen. Wir hatten viele gute Möglichkeiten, schon früher auf 4:1 zu erhöhen, haben jedoch einige gute Torchancen etwas fahrlässig zu Ende gespielt. Der Sieg war hochverdient und geht auch in dieser Höhe in Ordnung.“