Die einen müssen einen erneuten Umbruch überstehen, die anderen wollen sich in der neuen Klasse etablieren und den Ligaverbleib sichern – am ersten Spieltag stehen in Horath somit beide Teams vor neuen Herausforderungen.

Bei der SG Pölich hat sich im Winter einiges getan – insbesondere am Kader und der dementsprechenden Ausrichtung. Der Grund: Mit Linus Roth (FSV Salmrohr), Alexander Welter (TuS Schweich) und Samuel Sabo (SG Preist) verließen drei junge Spieler den Verein, die sich als Stammkräfte etabliert und damit den Weg für die Zukunft geebnet hatten. Die kurzfristige Folge ist laut Coach Alex Becker eine Art Aufschub des gestarteten Umbruchs: „Wir haben von jungen Spielern auf erfahrenere umstellen müssen, da uns mit Alex Welter, Linus Roth und Samuel Sabo drei Spieler verlassen haben, um sich höherklassig zu versuchen. Samu macht aktuell sein Abitur und wollte deshalb näher an der Heimat sein, um Stress zu sparen. Jetzt hat er fünf Minuten zum Sportplatz. Für mich sind die Wechsel nachvollziehbar und als junger Spieler ist es gut, dass man versucht, so hoch wie möglich zu spielen. Ich bin überzeugt, dass alle Drei die fußballerische Klasse und das Engagement haben, um es in ihren neuen Vereinen zu schaffen. Wir als Heimatverein sind natürlich die Leidtragenden und müssen jetzt enger zusammenrücken. Unsere Erfahrenen können alle richtig gut kicken, sind aber nicht immer da. Da kommen dann auch so Testspielergebnisse wie das 0:9 gegen Herforst bei raus. Da müssen dann auch junge Spieler wie Paul Bartel oder Matthias Dixius, den ich aus der zweiten Mannschaft hochgezogen habe, in die Bresche springen.“

Zu den neuen Alten gehören unter anderem Christian und Heiko Schmitt sowie Gustav Schulz, dessen Klasse laut Becker „unbestritten“ ist. Dass die neue Kaderstruktur – wenn alle Spieler einsatzbereit sind – Früchte tragen kann, zeigten die jüngsten Spiele gegen Bezirksligist Niederemmel (2:1), das Remis gegen den SV Grünewald Lüxem II oder der 5:1-Pokalerfolg gegen die SG Zewen II. Eine Erfolgsgarantie ist das am ersten Spieltag und in dieser Saison nicht, wie Becker weiß: „Haag ist für mich komplett unbekannt. Wir hatten aber schon letzte Saison einige zweite Mannschaften in der Klasse und das ist immer ein Lottospiel. Wir konzentrieren uns deshalb auf uns und wollen versuchen, gut in die Saison reinzukommen. Personell wird es für uns eine Gratwanderung – vor allem, wenn erfahrene Spieler fehlen sollten.“

Mehr als eine Unbekannte gibt es für Haags Trainer Timo Marx in dieser Saison. Nach rund 15 Jahren im Jugendbereich und einer Pause übernimmt Marx in dieser Saison die SGH-Zweitvertretung, die in der B-Mosel-Staffel zuletzt den elften Platz belegte. Neue Herausforderungen, die laut Marx mit dem Klassenverbleib enden sollen: „Unsere neue Klasse und Gegner kenne ich gar nicht. In der alten Staffel wusste man, wer wie spielt und auf was man sich einstellen muss – das fehlt uns jetzt. Wir wollen das Beste aus der Situation machen und schauen von Spiel zu Spiel. Wir spielen auf den Klassenerhalt und wollen die B-Klasse unbedingt halten. Mit unserem dünnen Kader wird das ein Ritt auf der Rasierklinge. Auch weil wir ein paar ältere, erfahrene Spieler dabei haben, die gleichzeitig zu unseren Leistungsträgern zählen.“

Die Kaderproblematik wird dadurch erschwert, dass „in unserer ersten und zweiten Mannschaft viele Spieler verletzt sind“. Darunter auch Marx‘ Sohn, der dem Team aufgrund einer Knieverletzung in der Innenverteidigung fehlen wird. Trotz „mittelmäßiger Trainingsbeteiligung“ sei die Vorbereitung aber sehr gut verlaufen. Ein erster Gradmesser für die Haager Reserve dürfte nun der Saisonauftakt gegen die Pölicher darstellen.

Horath, So., 10.08., 14.30h