Es war ein würdiger Höhepunkt einer tollen und langen Saison. Dass diese mit dem Aufstieg der zweiten Garde des Regionalligisten Eintracht Trier endete, ist kaum überraschend.

Die Spielplaner wollten es so, dass ausgerechnet am allerletzten Spieltag die besten und konstantesten Mannschaften der Liga aufeinandertrafen. Am Ende reichte der Eintracht der eine Punkt zum schlussendlichen Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga West. Ein fußballerischer Leckerbissen wurde es nicht, dafür stand doch für beide zu viel auf dem Spiel. Aber die Kulisse war rekordverdächtig. Eintracht-Trainer Timo Zeimet hatte bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, dass man in Trier mit 600 bis 800 Zuschauern rechnen würde. Der Ansturm wurde bestätigt, es kamen tatsächlich 800 Besucher auf die Kunstrasenplatzanlage des Moselstadions. Der SV Sirzenich hätte den zehnten Sieg in Folge gebraucht, um ein Entscheidungsspiel zu erzwingen. Am Ende blieb das Team der beiden Trainer Till Schweitzer und Elmar Klodt ungeschlagen, doch den Favoriten konnte man wirklich richtig ärgern. Mit nun 61 Punkten hat der SVS, sollte es doch nicht zu einer Dreierrelegationsrunde kommen, beste Aussichten, als Quotientenbester ebenfalls in die Bezirksliga aufzusteigen. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit wechselten beide Teams ohne Tore die Seiten. Lukas Herkenroth besaß für den SVE eine gute Möglichkeit, blieb im Abschluss aber ungenau. Sirzenich versuchte es über Distanzschüsse, doch auch diese stellten für Keeper Philipp Basquit keine Hürde dar. Die Eintracht erhöhte kurz nach Wiederbeginn die Schlagzahl und kam in der 51. Minute zur Führung. Nach einem Foul im Mittelfeld ließ Schiedsrichterin Naemi Breier die Szene mit Vorteil für Trier richtigerweise weiterlaufen, in dessen Ergebnis Fabrice Schirra den im rechten Halbfeld lauernden Fabian Wey bediente und dieser im Eins-gegen-eins erfolgreich blieb – 1:0 (51.). Wey hatte mit seinem achten Saisontreffer alles richtig gemacht. In der Folge wurde die Partie ruppiger und es wurde härter. Die Eintracht drängte auf die Entscheidung, doch Sirzenich verteidigte aufopferungsvoll und kam selbst zu Konterzügen. Nach Zuspiel von Herkenroth hatte der eingewechselte Nicola Rigoni die dicke Möglichkeit zum 2:0, blieb aber zu unkonzentriert (79.). So war es auch nicht verwunderlich, dass der Tabellenzweite noch mal Morgenluft schnupperte und tatsächlich zum Ausgleich kam. Philipp Brost hatte 20 Meter vor dem SVE-Gehäuse den Ball bekommen. Der fackelte nicht lange und erzielte im Stile eines Klassestürmers mit einem Schuss in den Giebel das wichtige 1:1 (85.). In den verbleibenden Minuten bewahrten beide Abwehrreihen die Übersicht, sodass die Spitzenpartie leistungsgerecht 1:1 endete.

Während die Eintracht den Aufstieg feiert, muss der SVS sehr wahrscheinlich in der Relegation nachsitzen. SVE-Trainer Timo Zeimet fielen ganze Steine vom Herzen: „Endlich ist der ersehnte Aufstieg gelungen. Das war im ersten Jahr in der A-Liga wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit, direkt in die Bezirksliga durchzumarschieren. Wir haben einen qualitativ guten und breiten Kader, es hat rundherum gepasst. Es war auch alles andere als einfach, denn für unsere Gegner war es jedes Mal ein Highlight, gegen uns zu spielen. Wir werden uns noch mal auf das anstehende Pokalfinale gegen den SV Mehring fokussieren.“ Zeimet ergänzte im Bezug auf das Spiel am Sonntag, dass es eine ereignisarme Partie mit nur wenigen echten Torraumszenen oder Torchancen war. „Beide Mannschaften haben sich neutralisiert. Wir besaßen zwar ein gewisses Maß an Feldüberlegenheit, doch keine zwingenden Chancen, um noch zum Siegtreffer zu kommen. In den ersten 15 bis 20 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir richtig stark gespielt, wir müssen aber ein zweites Tor nachlegen“, bilanzierte der Coach des SVE freudestrahlend. Die Kulisse von 800 Zuschauern sei grandios gewesen, so der Coach. Nach einer spontanen Feier auf dem Platz und anschließend in der Kabine ging es in die Martinsklause zum Abfeiern bis in die frühen Morgenstunden. Mit dem einen Punkt konnte dann auch Sirzenichs Trainer Till Schweitzer gut leben. Mit dem Zähler haben die Sirzenicher schlussendlich 61 Punkte auf ihr Konto gebracht und wären im Falle einer zur Anwendung kommenden Quotientenregelung als zweitbestes Team aller neun Vizemeister im Fußballverband Rheinland tatsächlich auch in die Bezirksliga aufgestiegen. „Es war das erwartet temporeiche, aber auch taktisch geprägte Spitzenspiel. Es war auch ein Spiel zweier Abwehrreihen, relativ chancenarm, doch mit viel Tempo und rassigen Zweikämpfen. Auch wir haben es nicht geschafft, eine Vielzahl an Chancen zu kreieren.“ Schweitzer führte weiter aus, dass der SVE die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit das Heft in die Hand genommen habe. „Wir haben spielerisch gut verteidigt, sehr eng gestanden in den Räumen und nicht so viele Standards der Eintracht zugelassen. Ein Fehlpass zu Beginn der zweiten Halbzeit hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die zum 0:1 führte. Danach waren wir ein bisschen verunsichert, haben aber wieder mutiger nach vorne gespielt und sind belohnt worden.“ So traf Philipp Brost nach Vorarbeit von Moritz Stemper mit seinem starken linken Fuß zum 1:1 in den Winkel – Traumtor (85.).