Dass sich die Kicker der SG Osburg vor heimischem Publikum pudelwohl fühlen, bewiesen Sie bereits im letzten Jahr mit dem Sieg beim Dachdecker Lauer-Cup. 2018 schnappte sich die SGO nun den Sieg im Lebenshilfe-Hauptturnier.

Durch Sanierungsarbeiten der Konzer Halle fand das Lebenshilfshilfe-Turnier erstmals in der Osburger Hochwaldhalle statt. Bereits zum 24. Mal waren regionale Fußballvereine dem Aufruf des Fördervereins „Mach mit – Fußballer helfen“ gefolgt, um gemeinsam Spendengelder für die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier/Saarburg zu sammeln. Der Einsatz lohnte sich, denn auch in 2019 konnte mit runde 8100 ,- Euro eine mehr als beachtliche Summe generiert werden. Darunter auch die Preisgelder der Drittplatzierten FSV Tarforst und SV Konz, des Zweitplatzierten SV Mehring und des Siegers SG Osburg, die den überreichten Check gleich wieder zurückgaben. Ganz zur Freude von Kilian Zender, Vorstand der Lebenshilfe Trier-Saarburg: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die diese Veranstaltung unterstützt haben. Es ist für uns und viele Vereine der Region ein liebgewonnener Termin. Vielen Dank auch für die gezeigte Solidarität und die Leistung der beteiligten Mannschaften.“ Ein Sonderlob gab es vom Ehrenvorsitzenden des Fußballkreises Trier-Saarburg, Bernd Marx, auch für den Ausrichter SG Osburg: „Es war eine wirklich top organisierte Veranstaltung in der Hochwaldhalle und da müssen wir uns besonders bei unseren Gastgebern bedanken, die uns mit viel Einsatz sowie Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Darüber hinaus freut es mich, dass ein Turnier wie dieses auch nach 24 Jahren so begeistern kann. Das Herzblut, das in diesem Turnier steckt, ging auch an die Spieler und Zuschauer über.“ Insgesamt rund 1.200 Zuschauer verfolgten die Spiele an den beiden Turniertagen.

Nicht nur karitativ, sondern auch sportlich wusste das „große Lebenshilfe-Turnier“ zu überzeugen. Enttäuschend verlief das Hallenturnier hingegen für den SV Eintracht Trier. Der Vorjahressieger qualifizierte sich als Gruppenerster für die Viertelfinalspiele, verlor dort aber gegen Stadtrivale FSV Tarforst nach einer hitzigen Partie. Besser lief es da bei
Lokalmatador Osburg, der dem Rheinlandligisten SV Mehring im Finale keine Chance ließ.

1. Halbfinale: SV Mehring – FSV Tarforst

Im Viertelfinale überzeugte der FSV Tarforst mit einer starken Vorstellung gegen die Eintracht. Nach der kleinen Sensation strich man aber schon eine Runde später die Segel.

In einem hart umkämpften Spiel wurde der SV Eintracht Trier im Viertelfinale gegen Tarforst zunächst den Anforderungen gerecht. Der FSV nutzte die Fehler des Vorjahressieges eiskalt aus und zog nach kleineren Slap-Stick-Einlagen des Oberligisten ins Halbfinale des Lebenshilfe-Hauptturniers ein. Dort wartete mit dem SV Mehring der Ligakonkurrent. Als zweitbester Gruppendritter musste der SVM nach einer torreichen Partie der SG Hochwald bis zum Schluss um die Teilnahme an der K.o.-Runde bangen. Dort zeigten die Mehringer aber ihre Klasse und gewannen das Nachbarschaftsduell gegen den TuS Schweich (3:2).

Das Spiel der Rheinlandligisten startete mit viel Tempo. Julian Schneider setzte sich an der Außenbahn durch, doch in der Mitte verpasste Yannick Lauer die scharfe Hereingabe (1.). Besser machte es der SV Mehring: Mit einem Konter überlief Nico Neumann den aufgerückten Tarforster Aushilfstorhüter Nicola Rigoni und schob ins leere Tor ein (2.). Drei Minuten später machte Rigoni seinen Fehler wieder wett und klärte im Eins-gegen-Eins mit einer Grätsche vor dem einschussbereiten Neumann. In der sechsten Spielminute erhöhte Mehrings Aladin Shallev auf 2:0. Rund zwei Minuten später staubte Daniel Littau nach einem Neumann-Schuss zum 3:0 ab und sorgte damit für die Vorentscheidung. Erst 50 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit glückte den Höhenkickern der Anschlusstreffer: Mohammad Rashidi hatte auf Marc Keller abgelegt, der auf 1:3 verkürzte. Zu einer Aufholjagd sollte es aber nicht mehr kommen. Stattdessen nutzte der SV Mehring die Freiräume in der Tarforster Hälfte und markierte durch Daniel Littau aus kurzer Distanz den Treffer zum 4:1-Endstand (9.).

Der FSV Tarforst konnte damit nach dem Viertelfinal-Aus im Vorjahr erneut nicht das Finale des Lebenshilfe-Hauptturniers erreichen. 

2. Halbfinale: SG Osburg – SV Konz

Wiedergutmachung geglückt: Die SG Osburg revanchierte sich in der Halle beim A-Liga-Primus für die 0:4-Rückspielpleite und zog mit einem starken Auftritt das Finalticket.

Im Viertelfinale kam es für die SGO vor heimischem Publikum zu einem besonderen Spiel, denn die eigene Zweitvertretung wartete zum Duell der beiden Lokalmatadoren. Dabei qualifizierte sich die SGO II erst durch einen Sieg im „kleinen Lebenshilfeturnier“ für das Hauptturnier am folgenden Tag. Beim 0:4 blieb man gegen die erste Garde allerdings chancenlos. Spannender machte es da der SV Konz gegen die SG Saartal: Nach einem Lattenschuss der Saartaler in den letzten drei Sekunden zitterte sich der SVK gegen das Ex-Team von Coach Thomas Berens ins Neun-Meter-Schießen. Dieses entschied man mit 6:5 denkbar knapp für sich.

Von der Zitterpartie war im Halbfinale zunächst nichts mehr zu spüren, denn die Konzer setzten schon nach 19 Sekunden das erste Ausrufezeichen: Merlin Weis im SVK-Tor fand mit einem langen Ball Steffen Hausen, der direkt per Kopf auf Tristan Reger ablegte. Der wiederum platzierte den Ball flach ins lange Eck. Die Reaktion der Hausherren ließ zweieinhalb Minuten auf sich warten, bis Ruben Krupa per Distanzschuss ausglich. Anschließend verloren die Konzer immer mehr die Spielkontrolle. Osburgs Spielertrainer Daniel Becker überlistete die unaufmerksamen Konzer mit einem schnell ausgeführten Freistoß (5.). Kurz vor Schluss wurde die Stimmung zunehmend hitzig: Merlin Weis wurde nach einer Unsportlichkeit vom Platz gestellt, sodass Mevlüt Kücükmemisoglu die Torhüterrolle übernehmen musste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Osburgs Becker sicher (8.). Vor Wiederanpfiff wurde dann auch Konz‘ Dennis Gloe wegen Meckerns mit einer Zeitstrafe vom Platz gestellt. Osburg nutzte die Überzahl und erhöhte durch Krupa postwendend auf 4:1 (9.). Damit aber noch nicht genug, denn 15 Sekunden vor dem Abpfiff verbuchte Daniel Becker den dritten Treffer der Partie und stellte das Ergebnis auf 5:1. 

Finale: SG Osburg – SV Mehring

Von den zahlreichen eigenen Fans nach vorne gepeitscht, reichte der SG Osburg auch eine kurze Pause vor dem Finale, um Rheinlandligist Mehring abzufertigen. Durch einen 4:1-Erfolg sicherte sich die SGO den Turniersieg gegen die höherklassiger Konkurrenz von der Mosel.

Nach dem beeindruckenden Sieg im Halbfinale ging es für die SGO gleich weiter, denn nach nur rund zwei Minuten Pause wartete schon der SV Mehring auf den A-Ligisten. Eine Pause schienen die Hausherren ohnehin nicht zu benötigen, denn bereits nach 15 Sekunden knallte Ruben Krupa den Ball von der rechten Seite in den linken Giebel. Nur eine halbe Minute später gab es die nächste Chance für die SGO, doch Mehrings Schlussmann Andy Strauch parierte den Ball aus kürzester Distanz.

Bis in die dritte Spielminute blieb der Rheinlandligist aus Mehring ohne zwingende Torchance, leistete sich im Gegenzug Fehler im Aufbauspiel. Von Nicolas Steinberg unter Druck gesetzt, verlor Mehrings Nico Neumann den Ball an Alex Hoffmann, der alleine vor dem Mehringer Tor zum 2:0 abschloss (3.). Nun fand auch der Rheinlandligist besser ins Spiel, doch mehrere Abschlussversuche konnten von der Osburger Defensive geblockt werden. Aber nicht immer stand die SGO-Defensive stabil, denn auch Osburgs Kapitän Martin Leinenweber leistete sich einen Aussetzer. Im Aufbauspiel wurde der Ball des Torhüters von Nico Neumann abgefangen. Leinenweber konnte nicht mehr blocken und musste dementsprechend das erste Mal hinter sich greifen (5.).

Offensiv überzeugten die Hausherren aber weiterhin: Daniel Adam ließ seinen Gegenspieler stehen und zog das Spiel durch einen Pass auf Nicolas Steinbach in die Breite. Ein Doppelpass missglückte jedoch, denn Steinbachs Hereingabe landete hinter Adam, der den Ball im Lauf nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte (7.). 40 Sekunden später zeigte Alex Hoffmann, wie es richtig geht. Mit einer Körpertäuschung verschaffte sich der Osburger Freiraum von seinem Gegenspieler und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte des kurzen Ecks. Der sehenswerte Treffer wurde dementsprechend von den eigenen Fans gefeiert, die eine Minute später ein weiteres
Mal jubeln durften, als ein abgefälschter Ball Hoffmanns ebenfalls den Weg ins Mehringer Tor fand.

Damit entschied die SGO nicht nur das kleine Lebenshilfe-Turnier für sich, sondern gewann auch im deutlich stärker besetzten Hauptfeld. Die Leistung der Hausherren wurde auch von Mehrings Nico Neumann gelobt, der den
Preis für den Zweitplatzierten entgegennahm: „Glückwünsche an die SG Osburg, die den Sieg im Finale verdient hatte. Super gespielt. Wir sind stolz, so einen guten Zweck unterstützen zu können.“ Wie alle anderen mit Preisgeld ausgezeichneten Mannschaften spendeten auch der SV Mehring und die SG Osburg ihr Preisgeld in vollem Umfang der Lebenshilfe-Kreisverwaltung Trier-Saarburg.

Osburgs Kapitän Martin Leinenweber wusste, bei wem er sich nach dem Sieg zu bedanken hatte: „Ich bedanke mich im Namen der SG Osburg für die fairen Spiele und vor allem bei den Zuschauern für ihre großartige Unterstützung.“