Der uneingeschränkte Respekt gilt dem FC Bitburg, der den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters feiern durfte. Die Bierstädter waren auch vom tapferen Aufsteiger Bettingen nicht aufzuhalten und gewannen souverän. Die Freude im Bitburger Lager dürfte sich noch potenziert haben, als die Ergebnisse aus Schweich und Konz bekannt wurden. Weil die SG Wittlich in Konz nur 1:1 spielte und die Mosella ihr Heimspiel sogar komplett vergeigte, vergrößert sich das Punkteguthaben der Kreisstädter auf acht. Im Tiefgeschoss der Liga durfte sich Ralingen über einen ersten Teilerfolg freuen, während die komplette Konkurrenz gänzlich leer ausging. 

FC Bitburg – SG Bettingen
3:0 (1:0)
Dem FC Bitburg reichte eine durchschnittliche Leistung zum ungefährdeten Sieg. Bettingens Trainer Marco Wallesch ging mit seinen Spielern diesmal ungewohnt hart ins Gericht: „Naive Fehler führten zu den ersten zwei Gegentoren. Wenn Du in Bitburg was mitnehmen willst, dürfen solche megadummen Fehler nicht passieren.“ Mehr noch: „Nach dem 0:2 hat man auch an der Körpersprache gemerkt, dass die Mannschaft nicht mehr an eine Wende geglaubt hat.“ So durfte Bitburg schalten und walten, wie es wollte und legte schon nach 35 Sekunden vor. Vom eigenen Anstoß verlor Bettingen den Ball 20 Meter vor dem Tor, als es dann über Daniel Braun ganz schnell ging: Sein Pass in den offenen Raum verwertete Arthur Hartwick cool. Bettingen hielt in der Phase danach gut und dicht gestaffelt dagegen, doch nach vorn entwickelte der Aufsteiger keinen Druck. So war es nach dem Seitenwechsel Bitburgs Kapitän Arthur Schütz vorbehalten, mit dem 2:0 eine Art Vorentscheidung herbeizuführen. Nach einem Eckball sah Bettingens Keeper nicht unbedingt glücklich aus – den langen Ball am zweiten Pfosten nutzte der Bitburger Käpt‘n zum 2:0 (49.). Die klare Führung tat dem Spiel nicht unbedingt gut, denn Bitburg begab sich fortan in den Verwaltungsmodus. Erst in der 88. Minute legte der souveräne Tabellenführer und aktuelle Herbstmeister den Deckel endgültig drauf, als Hartwick mit seinem sechsten Saisontor für klare Fronten sorgte. Braun sprintete außen durch, seine gut getimte Flanke verwertete Hartwick am langen Pfosten. „Es war ein souveräner und nie gefährdeter Sieg, doch eine überragende Leistung war das nicht von uns. Wir tun nicht gut daran, nachzulassen“, schränkte Bitburgs Coach Fabian Ewertz die Freude über die gewonnene Herbstmeisterschaft ein. 

SG Saartal Schoden – SV Leiwen
7:1 (4:1)
In Abwesenheit des mit der SV Elversberg in Gießen weilenden Rudi Thömmes kam der SV Leiwen in Irsch arg unter die Räder. So musste der für Thömmes eingesprungene Sebastian Löwen mit ansehen, wie seine Elf bereits nach 13 Minuten mit 0:2 in Rückstand geriet. Alec Webel legte nach neun Minuten punktgenau für Tim Thielen auf, der keine Mühe hatte, zu vollenden. Drei Minuten später ließ es Nicolas Jakob nach einem Doppelpass mit Lukas Kramp zum zweiten Mal krachen. In der Folge kam Leiwen besser ins Spiel und verkürzte durch Gustav Schulz. Die auf Attacke getrimmten Saartaler ließen nicht locker und legten mit zwei weiteren Treffern vor der Pause den Grundstein für den am Ende gefeierten Kantersieg. Nicolas Jakob traf per Freistoß in den langen Winkel (36.) und drei Minuten später war es Fabian Müller, der mit einem schönen Kopfball nach Freistoßablage auf 4:1 stellte. „Mit dem 3:1 war das Spiel entschieden, zumal wir kurze Zeit später das 4:1 direkt nachgelegt haben. Wir haben einen richtig guten Start erwischt, schöne Spielzüge und ebenso schöne Tore erzielt. Da gab es diesmal wirklich nichts zu meckern“, lobte Saartal-Trainer Heiko Niederweis das komplette Team, aus dem der junge Webel im Sturm und Nicolas Jakob noch herausstachen. Die Tore fünf bis sieben entsprangen Konterattacken der Hausherren. Lukas Kramp traf nach Ballgewinn von Thielen, Thielen drückte den Ball im dritten Versuch zum 6:1 über die Linie und Kramp sorgte mit einem 30-Meter-Sprint allein auf das Tor zulaufend für den krönenden Abschluss. Leiwen gab sich nicht auf und besaß durch Hans Schulz und einem Lattenschuss seines Bruders Gustav zwei gute Chancen zur Resultatsverbesserung.
SG Badem – SG Körperich
1:3 (0:2)
Badems Trainer Roger Reiter sah einen fast schon leblosen Auftritt seiner Mannschaft, die ab der 67. Minute auch noch in Unterzahl agieren musste, weil Marius Reiter nach einer Grätsche Gelb-Rot sah. „Das war ein ganz schlechtes Spiel von uns, bei dem ich keine Kampfbereitschaft, kein Leben und keine Präsenz gesehen habe. Wir haben unbegreifliche Fehler produziert und agierten zu umständlich.“ Trotz 70 Prozent Ballbesitz brachte die Heimelf nichts Zwingendes zustande. Tim Nottinger verwertete in der siebten Minute einen Pass von der Grundlinie von Pascal Müller zur Führung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stellte der gleiche Spieler nach Schnittstellenpass von Andre Röll auf 0:2. Als Körperich in Überzahl durch Röll nach einem Konter über Eldin Hodzic das 3:0 erzielte, war die Sache gelaufen. Norman Schneider betrieb mit dem Bademer Ehrentreffer in der Nachspielzeit nur noch Ergebniskosmetik. Körperichs Trainer Frank Hermes war zufrieden: „Wir haben von der ersten Minute den Kampf angenommen und waren in den Zweikämpfen sehr präsent. Wir haben Badem in der ersten Halbzeit keine Torchance gestattet und insgesamt sehr gut verteidigt.“ Hermes bezeichnete das 3:1 als „eminent wichtigen Sieg“.

Rot-Weiss Wittlich – SG Arzfeld
1:4 (0:1)
Rot-Weiss-Sportchef Mehmet Akin sprach von einem verpassten Punktgewinn. „Der verschossene Elfmeter von Kevin Arbeck hat uns das Genick gebrochen. Wir hatten auch danach gute Chancen, zumindest ein Unentschieden zu erreichen.“ So sah Akin eine Mannschaft, bei der die letzte Konsequenz im Abschluss sowie der finale Pass fehlten. Die konterstarken Gäste aus der Westeifel präsentierten sich als kompaktes Team, das seine Chancen rigoros nutzte. Christian Nettesheim brachte Arzfeld in Front (40.) – als Florian Moos in der 44. Minute besagten Elfmeter parierte und Nettesheim kurz nach Wiederbeginn auf 0:2 stellte, bahnte sich das Unheil für die Wittlicher an. Marius Lempges erhöhte auf 0:3, ehe Albutrin Aliu per Elfmeter das 1:3 erzielte. Aliu, Meliani Saim, Kevin Arbeck und Fjoraldo Celanji ließen weitere gute Wittlicher Chancen aus. Joschka Trenz machte mit dem vierten Treffer nach einem Blitzkonter schließlich den Weg zum siebten Arzfelder Saisonsieg frei.

TuS Mosella Schweich – SG Rascheid
1:2 (0:2)
Rascheids Spielertrainer Christian Alt sprach von einem „hochverdienten Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir Chancen zum 3:0 und 4:0 liegen gelassen und Schweich nur Standards und Schüsse aus der zweiten Reihe gestattet. Von allen 13 Spielern eine super Leistung“. Rascheid legte nach 14 Minuten vor, als eine Doublette über Alt und Robin Moser bei Andreas Rauen landete und der Stürmer die scharfe Hereingabe aus Nahdistanz ins Tor spitzelte. Zwei Momente danach fiel die Entscheidung, als Rascheid im Zentrum ein Ballgewinn gelang und Lukas Jonas auf den durchsprintenden Rauen passte, der mit einer schönen Einzelleistung ins kurze Eck traf. Die Mosella hatte nicht ihren besten Tag, verlor neben den Punkten auch noch ihren Kapitän Marc Pitsch, der sich in der 39. Minute an der Schulter verletzte. Nach Foul an Carsten Reis nutzte Maxi Gäbler die Strafstoßchance zum 1:2 (76.). Doch zu mehr reichte es für die zwar engagierten, aber glücklosen Gastgeber nicht.

SG Wallenborn – SG Ruwertal
9:1 (2:0)
Das arg ersatzgeschwächte Ruwertal erlebte in Niederstadtfeld ein Desaster. Das 1:9 brachte Gästetrainer Jan Stoffels so auf den Punkt: „Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Das hatte mit Bezirksliga nichts zu tun.“ Wallenborn spielte wie entfesselt nach vorn und sorgte nach den Treffern von Kasper Wlodarek (3), Niklas Koch und Bastian Blasius, die doppelt netzten, sowie Pascal Haak und Benny Duckart für ein dickes Ausrufezeichen. Ruwertals Pascal Neumann hatte zum zwischenzeitlichen 4:1 getroffen.

SG Ralingen – TuS Schillingen
1:1 (0:0)
Ralingens Coach Martial Servais sprach von einer „gefühlten Niederlage, doch wir haben gut gespielt. Leider machten wir nach dem 1:0 die zwei Riesenchancen von Marvin Kreuzkamp und Fabian Schmitt nicht“. Denn bis kurz vor Schluss lagen die Sauertaler nach einem Treffer von Joe Schilz in Führung. Einen „mentalen Schub“ hinterließ der parierte Elfmeter von David Hillesheim aus der 53. Minute, den Jonas Meier nicht platziert genug schoss. Nach einem Freistoß, den Ralingen im Mittelfeld „unnötigerweise“ produzierte, gelang dem jungen Jonathan Gauer der späte 1:1-Ausgleich.