Die Unentschieden des Führungstrios machten es möglich: Die SG Arzfeld ist nach ihrem 5:4-Husarenstück in Irsch in der elitären Zone angekommen und rechnet sich mit 52 Punkten plötzlich sogar Titelchancen aus. Das schnelle Offensivensemble aus der Westeifel ist punktgleich mit der SG Hochwald, die nach ihrem 2:0-Erfolg im Nachholspiel gegen Ralingen in Wallenborn nicht über ein 0:0 hinauskam. Nach dem 1:1 in Schweich grüßt Geisfeld nach wie vor von der Spitze, sieht sich jetzt aber einem Verfolger-Trio ausgesetzt. Im Tabellenkeller zeigte Absteiger Kröv, dass es noch gewinnen kann. Für Konz und seinen Interimscoach Stefan Dawen wird die Luft immer dünner.

SG Saartal Schoden – SG Arzfeld
4:5 (3:0)
Ein verrücktes Spiel sahen die 220 Zuschauer in Irsch an der Saar. Nach 41 Minuten sah die Gastgeber-Elf schon wie der sichere Sieger aus, als Keven Schuh per Freistoßkopfball, Fabian Müller nach Vorarbeit von Andre Paulus und Lukas Kramp nach einer Unsicherheit in der Arzfelder Abwehr eine 3:0-Halbzeitführung herausschossen. Joschka Trenz sorgte nach Doppelpass mit Jan Mayers für ein kurzes Aufflackern der Gäste, doch mit Kramps Kontertor war der alte Abstand wiederhergestellt (59.). Dann wurde es verrückt: Trenz, der nie zu bremsen war, gelang mit einem Freistoß das 2:4 und fünf Minuten später enteilte Mayers seinem Bewacher nach Schnittstellenpass zum 3:4-Anschluss ins lange Eck. Das 4:4 in der zweiten Minute der Nachspielzeit war kurioser Natur: Einen langen Ball nach vorne wollte Mayers mit dem Kopf annehmen, dabei überlupfte ein Schodener Abwehrspieler den eigenen Torwart zum 4:4. In der achtminütigen Nachspielzeit nutzte Marc Wollwert eine Unstimmigkeit zwischen Torwart und Abwehrspieler zum schlussendlichen 4:5, als er den Ball freistehend über die Linie drückte. Die Statements beider Trainer fielen demnach völlig unterschiedlich aus. „Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt und hatten das Spiel in der Hand. In der zweiten Halbzeit sind wir dann unter Druck gekommen – wir leisteten uns Standards gegen uns, weil wir unnötige Fouls gegen uns gezogen haben. Wir mussten dreimal verletzungsbedingt auswechseln und haben es dann nicht clever genug gemacht. Ich spreche hier klar von einem Kollektivversagen“, fand Schodens scheidender Trainer Thomas Konz deutliche Worte. Mit dem sechsten Sieg in Folge unterstrich der Aufsteiger aus der Westeifel seine überragende Saisonleistung. Spielertrainer Andreas Theis war begeistert. „Das war eine sehr emotionale Sache, wenn man in der Nachspielzeit noch zwei Tore zum Sieg erzielt. Es war ein total verrücktes Spiel. In den ersten 15 Minuten haben wir gut gespielt, hatten Zug zum Tor und zwei Chancen liegen gelassen. Wir haben in der ersten Halbzeit den Faden verloren und sind zu Recht mit einem dicken Rückstand in die Pause gegangen. Dann haben wir alles oder nichts gespielt.“

SG Wallenborn – SG Hochwald
0:0 (0:0)
„Zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig“ – diese Aussage von Wallenborns Trainer Stephan Zimmer traf wohl den Kern der Dinge nach jener Nullnummer von Niederstadtfeld. Laut Zimmer war es kein typisches 0:0-Spiel, denn beide Mannschaften hatten Chancen satt: Zunächst wollte es Sebastian Zimmer zu genau machen, als der Wallenborner Stürmer die Kugel aus zwölf Metern in den Winkel schlenzen wollte. Anschließend parierte SGH-Keeper Heiko Witt einen Hilgers-Freistoß großartig und Peter Esch säbelte den Ball in der 80. Minute freistehend aus sieben Metern übers Zerfer Tor. Doch die Gäste erarbeiteten sich ebenfalls eine Fülle guter Torchancen. Julian Barth scheiterte ebenso wie Daniel Baumeister mit einem Kopfball am guten SGW-Torwart Lars Becker. Drei Riesenchancen sorgten für Aufregung bei Spielertrainer Fabian Mohsmann. „Andy Müller schoss aus zehn Metern übers Tor, dann traf Robin Mertinitz die Latte, Jens Baumeister hatte noch zwei dicke Dinger auf dem Fuß. Wir bekamen zwei klare Elfmeter nicht. Es war kein fußballerischer Leckerbissen, doch in der Summe waren wir wesentlich stärker. Das Ergebnis ist natürlich sehr enttäuschend.“

FC Bitburg – SG Schneifel Stadtkyll
2:0 (0:0)
Nach ausgeglichener erster Halbzeit setzte der FC Bitburg den ersten Punch, als Simon Floß nach einem kapitalen Abwehrfehler der Gäste die Führung markierte. „Wir haben früh zugepresst und Stadtkyll unter Druck gesetzt. Das war natürlich ein Geschenk, als Simon den Ball am Torwart vorbei ins Eck schob“, sah FC-Trainer Fabian Ewertz nach drückender Überlegenheit in den ersten 20 Minuten dann auch eine effiziente Elf. Schneifel-Trainer Jörg Stölben sah die Szene so: „Unserem Innenverteidiger ist der Ball zu weit vom Fuß gesprungen. Das 0:1 direkt nach der Halbzeit hat uns aus dem Konzept gebracht.“ Bitburg hatte in Person von Floß zwei weitere dicke Möglichkeiten, scheiterte aber im Eins-gegen-eins am Torwart bzw. an einer Rettungsaktion eines Stadtkyllers, der den Ball auf der Linie klären konnte. Die Schneifel besaß danach mehr Ballbesitz und hatte durch Jonas Weberskirch eine Halbchance. „Insgesamt haben wir zu wenig investiert, es war kein Fußball der letzten Konsequenz. Die Niederlage ist verdient“, befand Stölben. Als Floß nach einer tollen Kombination über Davis Sprüds und Arthur Schütz den Ball zum zweiten Mal ins Stadtkyller Netz beförderte, war die Partie entschieden – 2:0 (75.).

SV Leiwen – SG Lüxem
3:1 (1:0)
Einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf verbuchte der SV Leiwen. Erfolgsgarant war die erste halbe Stunde, als Leiwen ein Offensivfeuerwerk abbrannte und durch Nico Toppmöller verdient in Führung zog. Pascal Lex hatte einen Diagonalball auf Lukas Jakobi geschlagen, der scharf auf Toppmöller passte und dieser dann cool blieb. Heiko Schmitt ließ im Anschluss daran zwei gute Chancen liegen. Lüxem blieb bei Standards gefährlich und brachte sich durch den Ausgleich von Lukas Follmann wieder ins Gespräch (64.). Lüxem war am Drücker, Leiwen baute zusehends ab, doch in den Abschlüssen zeigte sich Lüxem schlampig und partiell auch arrogant. So kam es, wie es kommen musste: Leiwen zog das Tempo an und kam durch den jungen Axel Thomas nach Vorarbeit von Heiko Schmitt zum 2:1. Thomas traf anschließend nur den Innenpfosten, doch vier Minuten vor Schluss band Leiwen durch David Krickel den Sack endgültig zu. „Nach dem 2:1 war das Spiel für uns gelaufen. Ich habe eine Leistungssteigerung gesehen, wir haben auch das Glück bemüht. Der Schiedsrichter hat eine super Leistung gezeigt“, sah man bei SVL-Trainer Timo Toppmöller wieder ein Lächeln im Gesicht. „Leiwen war körperlich präsent und bei uns war die Kraft raus“, monierte Lüxems Coach Markus Schwind, dass einige Vorgaben nicht umgesetzt worden seien.

SG Buchholz – SG Ruwertal
6:3 (3:1)
Zwei unterschiedliche Halbzeiten, eine kämpfende Ruwertaler Mannschaft und ein glückliches Ende für die Heimelf sahen die Zuschauer in Manderscheid. Der überragende Florian Weber (6.) und Daniel Sorge sorgten für eine frühe 2:0-Führung der Buchholzer (14.), Fabian Regel brachte die Gäste mit einem Freistoßtor wieder in den Hoffnungslauf. Noch vor der Pause stellte Weber auf 3:1, doch mit Moral und Leidenschaft kam Ruwertal durch Regel und Lucas Zimmer zum 3:3. Tim Herres hatte fünf Meter vor dem Tor das sichere 4:3 für die Gäste auf dem Fuß. Als Buchholz auf bedingungslose Offensive setzte, wurde die Schäfer-Elf mit drei Toren in den letzten sieben Minuten belohnt. Dominic Klein, Weber zum Dritten und Dennis Schiffels ließen es zum 6:3 krachen. „Nach dem 3:3 hat niemand mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt. Wir haben alle Chancen reingemacht“, freute sich SGB-Coach Schäfer diebisch. „Der Gegner hat verdient gewonnen, weil wir in den letzten acht Minuten zu passiv waren“, gestand SGR-Trainer Jan Stoffels. 

TuS Kröv – SV Konz
4:0 (0:0)
Die Kröver zeigten Konz klar die Grenzen auf und kamen absolut verdient zu den Siegpunkten. Konz war im ersten Abschnitt die bessere Mannschaft und hatte durch Dominik Güth und Tim Kugel zwei Großchancen. Der designierte Absteiger aus Kröv setzte in der zweiten Halbzeit einen Dreifachschlag und bog nach den Toren von Marius Cullmann und zweimal Tilmann Meeth auf die Siegerstraße ein. Den Schlusspunkt setzte Niki Servatius mit dem 4:0 (78.). „Die Tore sind zu einem günstigen Zeitpunkt gefallen, wir haben ein gutes Spiel gemacht“, konstatierte Krövs Coach Christoph Krähling.

SG Neumagen – SG Ralingen
1:1 (0:0)
Ein leistungsgerechtes 1:1 gab es in Neumagen. Christoph Bechtel drückte einen Eckball von Sebastian Leitzgen zum 1:0 über die Linie. Erst in den Schlussminuten fand Ralingen besser ins Spiel und kam durch einen 20-Meter-Distanzschuss von Marco Port zum 1:1 (80.).