Gerd Morgen – Trainer


11ER: Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Warum hat der TuS Schillingen den Aufstieg in die Bezirksliga in diesem Jahr verdient?
Gerd Morgen: Wir haben es sicherlich deswegen verdient, weil wir 21 Spieltage auf Rang eins gestanden haben. Dies ist ja auch nicht ohne Grund so. Das Faszinierende war, dass die Mannschaft es nach der Winterpause geschafft hat, sich teilweise in einen Rausch zu spielen. Ich denke da insbesondere an die Partie gegen Ehrang. Danach war eigentlich jeder davon überzeugt, dass wir es schaffen konnten.

11ER: Tobias Anell hat unfassbare 44 Saisontreffer erzielt. Wäre ohne ihn dieser Erfolg möglich gewesen?
Gerd Morgen: Es gibt auch andere Stürmer in der Liga, die 25 Tore schießen. 44 Tore sind natürlich enorm, aber diese Anzahl würde ich nicht auf die Goldwaage legen. Er ist ein Entscheider in den wichtigen Spielen, wie ihn viele Mannschaften haben, die aufsteigen möchten. Dahinter benötigt man auch eine Mannschaft, die das möglich macht. Tobias hat aber natürlich viele Spiele für uns rausgerissen, daher wäre es wahrscheinlich ohne ihn nicht möglich gewesen. 

11ER: Gab es Momente, in denen Sie nach den Enttäuschungen der letzten Jahre am Aufstieg zweifelten?
Gerd Morgen: Diese Momente hatte ich eigentlich zu keiner Zeit. Ich sehe das, was in den letzten Jahren war, nicht als Enttäuschung, sondern als Erfolg für einen Verein wie uns. Es gibt halt auch andere Mannschaften, die Fußball spielen können.

11ER: Welches Ziel setzen Sie sich und Ihrer Mannschaft für die neue Saison ?
Gerd Morgen: Wenn man sich die letzten Aufsteiger ansieht, dann wird es ein großes Abenteuer für uns. Die Mannschaft wollte es so und hat sich den verdienten Lohn abgeholt. Und warum soll es auch nicht reichen, um in
der Bezirksliga mithalten zu können. 

11ER: Was sagen Sie all jenen, die nicht glauben, dass der Kader genügend Qualität für die Bezirksliga besitzt?
Gerd Morgen: Trotz unseres kleinen Kaders haben wir immer eine gute Rolle in der A-Klasse gespielt. Wir werden uns natürlich bemühen, schon noch den ein oder anderen Spieler zu verpflichten. Dann kann die Mannschaft eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen.

Christian Breit – Sportlicher Leiter

Auch in die Saison 2017/18 ist der TuS Schillingen als Mit-, jedoch nicht als Topfavorit in die Meisterschaft gestartet. Zumindest war dies die Einschätzung der Trainer der Kreisliga A vor der Saison.

Ihrer eigenen Stärken bewusst, hat die Mannschaft einen exzellenten Start in die Saison hingelegt. Erst am 15. Spieltag musste man sich erstmals dem bis dato ärgsten Rivalen Pluwig geschlagen geben. Nach einer schwierigen Vorbereitung mit katastrophalen Trainingsbedingungen kam man zunächst akzeptabel aus den Blöcken. Nach ernüchternden Auftritten in Thomm und St. Matthias stand am 23. Spieltag der Gipfel gegen die wieder erstarkte SG Ehrang in Schillingen an. Vor mehr als 600 Zuschauern konnten wir an diesem Tag mit einem 4:3 Sieg nach über 70 Minuten in Unterzahl den Grundstein zur Meisterschaft legen. Toptorjäger Tobias Anell strafte an diesem Tag auch seine letzten Kritiker Lügen. Er stach aus einer bärenstarken Mannschaft nochmals heraus und erzielte alle vier Treffer. Mit diesem Selbstbewusstsein wurde in Föhren ein Punkt in letzter Minute gerettet. Ein 0:2-Rückstand gegen die Könener wurde in der darauffolgenden Woche gedreht, sodass der Kür gegen Langsur vor heimischem Publikum nichts mehr im Wege stand. Vor traumhafter Kulisse wurde die langersehnte Meisterschaft eingetütet. Was folgte, war ein rauschendes Fest, von dem man noch lange erzählen wird. Am Ziel angekommen, bleibt festzuhalten, dass das Team sich in diesem Jahr endlich für die Anstrengungen der Vergangenheit belohnte. Besonderer Dank gilt Trainer Gerd Morgen, der auch nach Rückschlägen an seiner Idee festgehalten und der Mannschaft das Rüstzeug zur Meisterschaft an die Hand gegeben hat. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die mannschaftliche Geschlossenheit, die beispiellose Identi?kation aller mit dem Verein sowie die grandiose Unterstützung durch unsere Zuschauer, im Besonderen der Support durch die zweite Mannschaft. Herzlichen Dank dafür. Abschließend wünsche ich mir, dass sich der gesamte Verein, Spieler und -frauen, Vorstand, Fans, Sponsoren und alle, die sich mit uns verbunden fühlen, auch in der Bezirksliga als Einheit präsentieren. Denn schon Fritz Walter wusste: „Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben.“