Über die Kreisliga-C Trier/Eifel berichtet unser Redakteur Lutz Schinköth Da ist er also wieder, der FSV Kürenz. Mit partiell beeindruckenden Leistungen und größtenteils souverän geführten Spielen thront der FSV allein an der Spitze und hat wohl nur noch ein Duo zu fürchten, das ihm den Wiederaufstieg in die B-Klasse noch streitig machen kann.

FSV Kürenz

Schaut man auf die ursprünglich ausgegebene Zielvorgabe, wird dem Fußballfreund ein Schmunzeln übers Gesicht huschen. Denn der FSV wollte ein „konkurrenzfähiges Team aufbauen und den Abstiegskampf vermeiden“. Nach 17 Spielen ist dieses als Understatement zu wertende Credo deutlich überboten worden. Mit 14 Siegen und nur zwei Niederlagen hat der FSV nicht nur die Konkurrenz, sondern auch sich selbst überrascht. Vor allem in der Phase, als die Konkurrenz aus Ruwer und Polizei SV Punkte abgab, bewies die Elf von Trainer Stephan Wicht Stehvermögen, konditionelle Stärke und Konzentrationsfähigkeit. Mit Jerome Hermann und Andreas Weirich verfügt der FSV zudem über das beste Sturm-Duo der Liga. 25 Tore haben beide Stoßstürmer auf sich vereint und damit über die Hälfte aller Tore erzielt. Ein weiteres Plus fällt dort auf den ersten Blick noch gar nicht auf: Kürenz bewies eine erstaunliche Stabilität im Defensivbereich und hat mit lediglich elf Gegentoren einen Ligabestwert zu verzeichnen. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu wissen, dass der Titel und der damit verbundene Aufstieg in die B-Klasse nur über den FSV Kürenz gehen wird.

Polizei SV Trier

Auch der Polizei Sportverein wurde seiner Zielstellung mehr als gerecht. Mit „einstelliger Tabellenplatz“ wurde die Vorgabe klar überboten. Im Oktober folgte der Rücktritt von Trainer Alfred Lautwein, auf den Ralf Knürr folgte. Mit der Verpflichtung von zahlreichen Kickern aus dem Umfeld wurde das Team punktuell und auch in seiner Gesamtheit verstärkt. Die spielerischen Fortschritte sind unverkennbar. Mit Sven Luxemburger hat der PSV den besten Torschützen in seinen Reihen. Der 24-Jährige traf 26 Mal ins Schwarze und hat damit fast die Hälfte aller Tore des Tabellenzweiten und Herbstmeisters erzielt. Gewinnt der PSV im Frühjahr die Big-Point-Spiele und lässt gegen die übrige Konkurrenz keine Federn, kann er Kürenz nochmals gefährlich werden.

SV Eintracht Ruwer

Die sportliche Reputation des aus der SG mit Riol und Longuich herausgelösten Vereins aus Ruwer ist vollends gelungen. Den kompletten Neuaufbau mit dem neuen Trainer Jörg Kreusch haben die Verantwortlichen gemeinsam erfolgreich gestemmt. Gegen die unmittelbare Konkurrenz an der Spitze wurden vier von sechs möglichen Punkten eingefahren. Nur ab und an hakte das Ruwerer Spiel, als man nicht konsequent genug arbeitete und auch die Disziplin zuweilen zu wünschen übrig ließ. Die sehr solide Abwehr kann im Frühjahr zum großen Faustpfand werden. Mit Markus Kündgen und Abbas Al-Fartwsi besitzt die Eintracht aber auch Knipser mit ausreichend guter Qualität. Ein Aufstieg wäre demnach als Sensation zu bewerten. Doch unmöglich erscheint dieser nicht.

FSV Tarforst III

Der FSV ist als Ausbildungsteam seiner Rolle gerecht geworden und spielte bislang eine sehr gute Serie. Zu Beginn noch etwas holprig in die Saison gestartet, hat das Team der beiden Trainer Peter Grundhöffer und Bernd Willems den Schalter umgelegt und befindet sich klar auf Kurs. Der vierte Platz ist Ausdruck des soliden Jugendkonzepts und des Einbaus zahlreicher Spieler. Auch ohne gelernte Stürmer haben sich mit Tom Hayden, Mensur Plakolli und Markus Klimusch einige sehr torgefährliche Spieler herauskristallisiert. Mit jeweils fünf Siegen zuhause bzw. auf Reisen hat die Mannschaft ihre Reserviertheit auf fremden Plätzen abgelegt und tritt dort mutiger und offensiver auf. Bis auf den Auftakt-Spieltag stand der FSV nie schlechter als auf Platz sieben. So ist man in Tarforst mit der Saison bislang sehr zufrieden, weil sich auch einige Spieler für die B-Liga-Mannschaft von Aime Kinss empfohlen haben. Mit dem kompakten Auftritt auch im Frühjahr kann das Team Vierter bleiben. „Die Jungs haben das bisher sehr gut gemacht trotz der schwierigen Situation in einer dritten Mannschaft. Sie trainieren mit viel Fleiß und Ehrgeiz und haben sich mit Platz vier belohnt. Kompliment! Jetzt wollen wir diesen Platz auch halten“, freute sich Bernd Willems.

TuS Euren II

Als Vorjahres-Aufsteiger hat sich Eurens Reserve zu einem spielerisch gutklassigen Team entwickelt. Auch wenn so manches Spiel mit nur einem Tor Unterschied gewonnen wurde, bewies Euren eine bärenstarke Kondition und ein verbessertes Spielverständnis. Trainer Kalle Montag: „Wir sind absolut klasse in die Saison gestartet und mit unserer Prognose über unserem Ziel. Wir arbeiten noch weiter an unserem Zusammenspiel und an der Offensivkraft. Die Abwehr hat sich als stabil erwiesen. Die Rückrunde werden wir als Vorbereitung für die nächste Saison nutzen, damit wir dann ganz oben angreifen können.“ Das Ziel wurde zwischenzeitlich korrigiert: „Wir wollen einen Platz zwischen vier und sechs.“

SG Newel

Eigentlich eine eher enttäuschende Runde für den B-Liga-Absteiger. Doch diese Einschätzung bezieht sich vornehmlich auf die ersten drei Monate. Ab November wurde dann richtig geklotzt und Spiele in Serie gewonnen. Trotz des Verletzungspechs, das die Mannschaft von Dietmar Laschet ereilte, beweis das Team zuletzt alte Tugenden. Mit einer soliden Abwehrarbeit und einem flexibel agierenden Mittelfeld kommt Newel mit Tempo und mit Wucht nach vorn. Mit Johann Ober und Kevin Orr stehen zwei treffsichere Leute im offensiven Mittelfeld. Zuhause offenbarte Newel ungewohnte Schwächen, kam auf fremden Plätzen deutlich besser zurecht. Denn mit 18 Zählern weist das Ranking Platz drei in dieser Rubrik aus. Kommen im März die Verletzten zurück, ist Platz vier möglich. Zu mehr reicht es allerdings nicht.

SG Kordel II

Kordel spielt eine gewohnt solide Runde und steht jenseits von Gut und Böse im gesicherten Mittelfeld. Das Positive überwiegt. Weil im Offensivbereich die Spieler ausgingen bzw. die erste Mannschaft verstärkt werden musste, fehlte häufig die Durchschlagskraft. Mit 33 erzielten Toren ist das Team rein statistisch gesehen im unteren Bereich zu finden, doch dafür war die Defensive in den allermeisten Fällen nur schwer zu knacken. Lediglich 17 Gegentreffer sind viertbester Wert in der Liga.

Spvgg. Trier

Nach dieser Hinrunde zählte die Spielvereinigung eher zu den Enttäuschungen. Als „oben mitspielen“ wurde das Ziel noch vorsichtig formuliert, doch mit großen Problemem vor allem vor eigenem Publikum katapultierte sich das Team von Günter Herz selbst aus dem Titelrennen. So wurde auch gegen sogenannte „kleine Gegner“ verloren. Den Abgang von Torjäger Sven Luxemburger konnte das Team zu keinem Zeitpunkt kompensieren. Mit Giovanni Silano hat die Spvgg. nun wieder einen Torjäger im Team, der aber weiter wachsen und reifen muss. Platz acht kann im Frühjahr noch marginal korrigiert werden, wenn endlich eine größere Beständigkeit einkehrt.

SV Aach

Im Vorjahr als Aufstieger noch wesentlich unbekümmerter unterwegs, fehlte dem SVA die Leichtigkeit und die personelle Breite. Weil etliche Spieler studienbedingt oder wegen Verletzungen ausfielen, stellte sich die Mannschaft von Woche zu Woche häufig selbst auf. Nach dem Katastrophenstart, als das Team von Ditmar Kraus bis zum siebten Spieltag noch auf Platz zwölf stand, gelang zum Schluss eine Stabilisierung. „Genügend Abstand nach unten zu legen, um nicht in Abstiegsgefahr zu kommen“, sollte für den SV Aach oberstes Gebot sein. Denn gute Individualisten hat das Team zur Genüge. Nur die Konstanz fehlt noch.

SG Pallien

Eine Art Wundertüte war die SG Pallien auch in diesem Jahr. Dem Top-Start mit dem 5:2-Auswärtssieg bei der Spvgg. Trier folgte das ernüchternde 1:3 gegen Newel. Danach blieb man in acht Spielen in Folge sieglos, ergatterte nur eine Punkteteilung. Erst beim 6:3-Sieg gegen den VfL zeigte das Team sein wahres Gesicht. Nach dem Trainerrücktritt von Thomas Ricklin-Thiry Mitte November folgte Jürgen Klankert. Unter ihm gelang dann eine Stabilisierung, welche sich im überraschenden 2:1-Auswärtssieg in Newel offenbarte. Mit 16 Punkten ist das Team aus dem Waldstadion zwar noch nicht gänzlich aus dem Abstiegskampf raus, doch ein kleines Polster auf die Abstiegsränge dürften für das Frühjahr enomes Selbstvertrauen geben.

TSG Biewer

Selbstbewusst wurde vor der Saison ein gesicherter Mittelfeldplatz als Vorgabe ausgegeben. Unterm Strich steht das Team von Trainer Sascha Körperich zwar nicht auf einem aktuellen Abstiegsplatz, doch von Entwarnung oder gar zufriedenen Gesichtern dürfte die TSG meilenweit entfernt sein. 15 Punkte und nur 20 erzielte Tore sind deutlich zu wenig für ein Team, das eigentlich mehr Potenzial besitzt. Einmal auf Rang acht stehend, nutzte die TSG häufig die Gunst der Stunde nicht, um gegen die patzende Konkurrenz Boden gutzumachen. Dennoch erscheint Biewer stark genug und in der Lage, das Abstiegsgespenst im Frühjahr zu verjagen, wenn es ihr gelingt, mehr Konsequenz im Torabschluss zu zeigen.

VfL Trier II

Das wird verdammt eng für den Aufsteiger! Der VfL, erst im Sommer mit Pauken und Trompeten in die C-Klasse eingezogen, bewies wenig Konstanz und noch weniger spielerische Klasse. Dennoch war das Team durch Verletzungen der ersten Mannschaft auch personell gebeutelt, musste zu oft auch hohe Niederlagen quittieren. Trainer Sebastian Oberbillig: „Generell von der Tabellensituation ist nicht alles optimal gelaufen. Das hat verschiedene Gründe. Gerade am Anfang der Saison haben wir ein paar Spiele gebraucht, bis wir uns an die neue Liga gewöhnt hatten. Mitte der Hinrunde haben wir das abgestellt und auch das System umgestellt. Dann haben wir auch ein paar richtig gute Spiele gemacht. Offensiv haben wir uns zu wenig belohnt, müssen in der Vorbereitung darauf den Fokus legen. Wir spielen uns viele Chancen heraus, von denen wir aber noch zu wenige verwerten. Wir wollen die Klasse unbedingt halten.“

SV Sirzenich II

Sirzenich ist punktgleicher Tabellenvorletzter mit dem VfL. Die Mannschaft hatte zu oft mit Personalengpässen zu kämpfen, musste partiell auf Routiniers aus der Vergangenheit zurückgreifen. Offensiv steht das Team von Manuel Brito nicht so schlecht da, hat mit Daniel Kasperek wieder einen Torschützen vom Dienst. Doch die Abwehr bereitet einiges an Kopfzerbrechen. „Wir haben häufig unter unseren Möglichkeiten gespielt, spielerisch und taktisch einiges falsch gemacht. Das System haben viele Spieler nicht wirklich verstanden. In der Vorbereitung werden wir mehr an der taktischen Auslegung arbeiten, denn konditionell stehen wir gut da. Es müssen jetzt einfach Siege her, denn wir wollen auf keinen Fall absteigen oder Relegation spielen“, sieht Vorstandsmitglied Max Huber durchaus noch Chancen auf den Klassenerhalt.

SV Udelfangen II

Nur noch wenig Hoffnungen auf den angestrebten Klassenverbleib hegt Udelfangens Zweite. In den allermeisten Fällen stand das Team von Gerd Achten mit zu wenig konkurrenzfähigem Personal auf verlorenem Posten. Doch das Team wird bis zum Schluss kämpfen.