Die SG Niederkell bleibt unter Interimscoach Sascha Freytag ungeschlagen und hat sich nach einem 2:1-Sieg bei der DJK Pluwig-Gusterath auf Rang acht im Klassement vorgearbeitet.
Der sich wieder in die Trainerpause verabschiedende Übungsleiter hat unter seine Ägide stolze zehn Punkte eingefahren und damit die unmittelbare Abstiegsgefahr gebannt. In einem munteren und tempogeladenen Spiel besaßen sowohl Noah Sutter als auch Pluwigs Peter Welter gute Möglichkeiten, ihre Teams in Führung zu bringen. Nach einem Eckball von Sutter war Johannes Engler per Kopf zur Stelle und ließ die Gäste in Führung ziehen – 0:1 (14.). Tobias Weiland im SG-Tor blieb kurz vor der Halbzeit Sieger im Eins-gegen-eins-Duell gegen Welter, der von Saimir Zemblaku mit einem Steckpass auf die Reise geschickt worden war. Die DJK kam mit Energie und Torgefahr aus den Kabinen. Einer der zahlreichen Freistöße von Jan Becker klärte der Niederkeller Keeper genauso so stark, wie ein Schuss des eingewechselten Artur Krapp aus 16 Metern. In der 64. Minute war Niederkell im Glück, als ein Freistoß von Becker an die Latte klatschte. Weil Niederkell eine Vielzahl an Gelben Karten kassierte, stellte Coach Freytag um und zog Jakob Reichert vom Mittelfeld auf die zentrale Position im Angriff. „Dort war Jakob nicht mehr unmittelbar in defensive Zweikämpfe verstrickt, wurde an vorderster Front eher selbst gefoult. Denn einige Spieler waren durch Gelbe Karten rotgefährdet. Da mussten wir disziplinierter in den Zweikämpfen agieren.“ Doch noch stand die Null bei den Gästen, trotz weiterer guter Einschussmöglichkeiten der Hausherren. Weiland parierte einen Freistoß von Welter, ein Kopfball von Christian Guth nach Ecke von Becker segelte nur knapp drüber. Lukas Rausch hatte neun Minuten vor Schluss die Möglichkeit aufs 2:0, doch Jan Franzen im DJK-Kasten ahnte die Ecke. Im Gegenzug fiel der Ausgleich. Zemblaku scheiterte zunächst mit einem Schuss an Weiland, der nach vorn abklatschen ließ. Doch der Nachschuss von Marcel Kohl saß – 1:1 (81.). Weil Pluwig der Lucky Punch fehlte, Zemblaku scheiterte aus spitzem Winkel, kam Niederkell umso bemerkenswerter zurück und durch Reichert zum finalen Treffer. Philipp Schneider hatte den Niederkeller Torjäger vom Dienst mit einem Pass aus dem Mittelfeld bedient – einige Pluwiger reklamierten Abseits – und Franzen mit einem Lupfer aus 20 Minuten überwunden. Phil Schmitt hatte zuvor in der eigenen Hälfte einen wichtigen Zweikampf gewonnen. Trotz siebenminütiger Nachspielzeit gelang es der DJK nicht mehr, eine Resultatsveränderung herbeizuführen. Pluwigs Jordi Kinss sah in der 90. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Die SG Niederkell überwintert auf Platz acht und intensiviert in den nächsten Wochen die Suche nach einem geeigneten Nachfolger von Freytag, der bei den Vereinigten aus Mandern, Waldweiler und Kell einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Der 42-Jährige blieb in vier Partien ungeschlagen. „Trotz einer schlechten Trainingswoche haben wir mit Matchglück, einer guten kämpferischen Einstellung und einer kompakten Defensivarbeit den Sieg erarbeitet. Glück hatten wir bei Standardsituationen. Den Vorteil, in der ersten Halbzeit mit dem Wind gespielt zu haben, haben wir mit der Führung genutzt. In der zweiten Halbzeit hat Pluwig uns eingeschnürt, wir standen unter Dauerdruck, haben aber gut verteidigt. Wir hätten auch mit einem Punkt leben können. Doch als wir Jakob Reichert ganz nach vorn beordert haben und sich dadurch Räume ergaben, haben wir den Lucky Punch noch setzen können. Sein Lupfer über den herauseilenden Pluwiger Torwart war sehr stark gemacht. Die siebenminütige Nachspielzeit haben wir schadlos überstanden.“ Freytag fügte an, dass die Gründe für den Erfolg, der unter ihm zurückgekehrt ist, in mehreren Faktoren zu suchen sind. „Entscheidend war, dass die Bereitschaft bei den Spielern vorhanden war, Veränderungen anzunehmen. Das betraf die defensive Kompaktheit ebenso wie die offensive Durchschlagskraft. Auch da haben die Spieler einen Schritt nach vorn gemacht. Mit jedem Sieg und jedem Punkt ist das Selbstvertrauen gestiegen. Wir haben wenig zugelassen und kompakt verteidigt. Das war letztlich der Schlüssel, dass die Mannschaft in den letzten vier Spielen ungeschlagen geblieben ist“, zog Freytag ein hervorragendes Fazit.