Da ist es passiert! Nach 21 ungeschlagenen Spielen musste sich der Spitzenreiter FSV Trier-Tarforst II im Stadtderby dem SV Trier-Irsch II geschlagen geben. Den Hausherren glückte damit die angestrebte Revanche für die Hinspielpleite.

Im Hinspiel dominierte der Primus aus Trier-Tarforst noch (6:0), doch im zweiten Aufeinandertreffen gab es nun eine faustdicke Überraschung auf der Irscher Sandkaul. Der Grund: Die Hausherren bestätigten ihre gute Form der letzten Wochen und sorgten in der Neuauflage des Stadtderbys für die erste Saisonniederlage des Spitzenreiters. Maßgeblich daran beteiligt war einmal mehr Christoph Nickl, der zwei Tore und eine Vorlage zum Irscher Sieg beisteuerte. 

Nach einer offenen Anfangsphase war es Nickl, der einen Eckball zur Führung des SV Trier-Irsch II einnickte (17.). Die Gäste taten sich im Anschluss schwer damit, Torchancen herauszuspielen, während der SVI weitere Nadelstiche setzte. Weitere Tore gab es im ersten Durchgang dennoch nicht. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel: Irsch erwischte abermals einen guten Start und erhöhte auf 2:0, als Nickl Felix Wiemer im Zentrum bediente und dieser Tarforsts Schlussmann Leif Rosenthal keine Chance ließ (55.). Kurz darauf ließen die Irscher das 3:0 liegen, als ein Distanzschuss über das verwaiste Tarforster Tor flog. Eine Aktion, die sich rächte, denn der Favorit schlug zu und verkürzte in der 62. Minute durch einen Distanzschuss von Philipp Salm auf 1:2. Die Irscher blieben ihrem Spielstil treu, verteidigten ihren Vorsprung und setzten weitere Nadelstiche. Tarforst erhöhte in der Schlussphase das Tempo, drängte die Hausherren tief in die eigene Hälfte, bot diesen aber auch Raum für Konter. Und diesen nutzten die Irscher: In der 83. Minute leitete ein Tarforster Ballverlust einen SVI-Angriff ein, den Nickl zum 3:1-Endstand abschloss. 

Für Irschs Trainer Sven Becker war der Sieg verdient und eine gute Leistung aufgrund der Vorbereitung absehbar: „Wir haben die Woche über gut im Training gearbeitet und unsere Spieler waren hochmotiviert, ein anderes Gesicht zu zeigen als im Hinspiel. Von der ersten Minute an waren wir sehr gut im Spiel. Nach dem 1:0 waren wir euphorisch und hätten mit unseren Chancen 3:0 zur Pause führen müssen. Wir holten unsere jungen Wilden in der Halbzeit auf den Boden der Tatsachen zurück und erklärten, dass Tarforst alles in die Waagschale werfen wird. Wir spielten dann weiter gut und gerieten nur am Ende ein bisschen ins Wanken. Unsere Jungs waren aber immer wach und zur Stelle. Am Ende ist der Sieg verdient und Tarforst mit dem 3:1 gut bedient.“

Für die Tarforster Reserve war es hingegen Glück im Unglück, denn da Ehrang sich die Punkte mit Olewig teilte, führt man die Liga noch mit drei Punkten Vorsprung statt nur mit einem an. Für Alexander Becker, Trainer des FSV, war die Niederlage auch gerechtfertigt: „Die Niederlage war hochverdient und mit 1:3 sind wir noch gut bedient. Wenn es 1:4 oder 1:5 ausgeht, hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen. Wir haben heute von Beginn an alles vermissen lassen. Irsch war zweikampfstärker, passsicherer, gewann die zweiten Bälle und und und – bei uns war aus unerklärlichen Gründen nichts da. Nach dem 1:2 hatten wir eine kurze Phase, in der das 2:2 fallen und das Spiel hätte kippen können, aber das wäre heute nicht verdient gewesen.“