Die SG Thomm/Osburg/Morscheid/Lorscheid verteidigte beim heimischen Dachdecker-Lauer-Hallencup seinen im Vorjahr errungenen Titel erfolgreich und ließ sich nach einem 2:0-Finalsieg gegen den luxemburgischen Vertreter Avenir Beggen zu Recht als die Könige der Hallen feiern. Das Team von Spielertrainer Daniel Becker ließ nach dem Sieg beim Lebenshilfe-Hauptturnier an gleicher Stelle den Triumph in der eigenen Halle folgen. 

Das mit 2.500,- Euro Preisgeld höchstdotierte Hallenturnier der Region bestach auch in seiner sechsten Auflage mit erstklassigem Hallenfußball. Über 850 Zuschauer verfolgten an den drei Turniertagen die Geschehnisse in und um die Hochwaldhalle von Osburg. Den Hauptgewinn strichen die Gastgeber selbst ein, denn das Tream der SG Thomm sicherte sich nach einem 2:0-Finalsieg gegen Avenir Beggen nicht nur den zweiten Sieg in Folge, sondern auch eine satte Siegprämie von 1.000,- Euro. Es spricht für die Moral der Osburger, die exakt die Hälfte ihres Gewinns für die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz zur Verfügung stellten. Der karitative Charakter des größten und höchstdotierten Turniers der Region Trier kam auch bei der sechsten Auflage nicht zu kurz. Denn neben den Geldprämien, die die vier prämierten Mannschaften in Empfang nehmen durften und teilweise zurückgaben, flossen auch die Erlöse aus der Tombola und 20 Cent jeder verkauften Flasche Bier in die Töpfe der Krebsgesellschaft. Die SG Thomm gewann das eigene Turnier ungeschlagen – zudem kam der beste Torhüter der dreitägigen Veranstaltung ebenfalls vom Sieger: Martin Leinenweber hielt seine Mannschaft serienweise mit spektakulären Paraden im Spiel und wurde oft zum fünften Feldspieler auf der Platte. Der beste Torschütze in Osburg kam erneut vom Bezirksligisten TuS Mosella Schweich: Marc Fußangel schnappte sich mit 13 Toren die Torjägerkanone und ein paar nagelneue Fußballschuhe. Finalist Avenir Beggen, das erstmals am Lauer-Cup teilnahm, freute sich über 750,- Euro Preisgeld. Der Drittplatzierte FSV Trier-Tarforst, der das Turnier in den Jahren 2016 und 2017 gewann, nahm 500,- Euro mit in den Höhenstadtteil, weil er im Spiel um Platz drei im Neunmeterschießen gegenüber Schweich die besseren Nerven besaß. Die Mitfavoriten TuS Schillingen und die Kicker gegen Krebs verpassten dagegen den Einzug in die Zwischenrunde. 

1. Halbfinale: FSV Tarforst – Avenir Beggen

Der FSV Trier-Tarforst empfahl sich mit einer blütenreinen Weste aus den Vorrunden- und Zwischenrundenspielen für dieses Halbfinale, musste sich aber in der allerletzten Minute gegen den luxemburgischen Viertligisten Avenir Beggen geschlagen geben. Die Gelb-Schwarzen waren unter ihrem Trainer Niki Wagner mit etlichen bekannten Kickern in den Hochwald gereist. 


Tarforst legte los wie die Feuerwehr, doch der Schuss von Youngster Julian Schneider brachte für Keeper Dominik Thömmes keine Gefahr. 30 Sekunden später blies Beggen zum Angriff und wurde direkt belohnt: Nach Vorarbeit von Besart Aliu fand Christophe Maio die Lücke zum 1:0. Eine wegweisende Szene ereignete sich eine halbe Minute später, als zunächst Tarforsts Torjäger Nicola Rigoni mit einem Schlenzer nur den Pfosten traf, im Gegenzug jedoch das 2:0 für Beggen fiel. Aliu donnerte die Kugel mit der Pike in den Winkel. Tarforst lief so immer wieder in gefährliche Konter, weil es seine eigenen Angriffe nicht konsequent zu Ende spielte. Avenir agierte aus einer leichten Konterstellung heraus und ließ Tarforst das Spiel machen. Versuche, es über Distanzschüsse zu probieren, scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann der Luxemburger, Dominik Thömmes, der erst vor der Saison aus Tarforst ins Großherzogtum wechselte. So parierte Thömmes gute Schüsse von Martin Gorges, Rigoni, Bernhard Heitkötter und Lukas Herkenroth. Der Rheinlandligist blieb geduldig, doch im Abschluss fehlte ihm die nötige Präzision. Der Cupsieger der Jahre 2016 und 2017 wurde dann stärker: Schneider scheiterte aus zu spitzem Winkel noch, doch Mohammad Rashidi gelang der 1:2-Anschluss. Als Rigoni aus der Drehung zum 2:2 traf, war die Schlussphase völlig offen. Weitere gute Möglichkeiten wurden aber teilweise überhastet vergeben. Als Gorges bei einem Abwehrversuch den Ball gegen die Hallendecke springen ließ und es Freistoß für Beggen gab, nutzte Maiso eine Sekunde der Unachtsamkeit und traf zum 3:2-Siegtreffer. Schneider vergab Sekunden danach die Chance zum 3:3. 

2. Halbfinale: TuS Schweich – SG Osburg

Der Lokalmatador aus Osburg brachte sich mit einer ebenfalls weißen Weste ins Halbfinale. Lediglich im Zwischenrundenspiel gegen die eigene zweite Garnitur musste das Team von Daniel Becker alles aufbieten und ans Limit gehen. Beim schlussendlich knappen 3:2-Erfolg kassierte der spätere Turniersieger seine einzigen beiden Gegentore im Turnierverlauf. Schweich hatte sich hinter Tarforst als Gruppenzweiter der Zwischenrunde in dieses Halbfinale gespielt. Am Ende reichte ein einziges Tor zum Einzug ins Endspiel. 


Zunächst kam es zum Duell der Torhüter: Thomms Martin Leinenweber prüfte den Schweicher Schlussmann Martin Klar mit einem platzierten Schuss auf Herz und Nieren. Der Cupverteidiger aus Osburg war am Drücker, doch auch zu hektisch in seinen Aktionen. Abwehrstratege Michael Höllen, der mit etlichen Kabinettstückchen glänzte, verzog volley neben das Tor. Mosella-Defensivmann Lukas Bollig versuchte es anschließend aus der Distanz, doch Leinenweber lenkte die Kugel übers Tor zur Ecke. Weil beide Teams Bälle verloren, es viel Leerlauf gab und das Taktische überwog, blieben Torchancen rar. Zudem erwiesen sich die Laufwege oft als nicht kompatibel. Ein Schuss von Alex Hoffmann wurde von Klar zur Ecke gelenkt, doch einen Moment später traf Daniel Becker mit der Pike zum alles entscheidenden Tor. Pascal Marx hatte die Möglichkeit, eine halbe Minute später auf 2:0 zu stellen. Schweich kam offensiv kaum zur Wirkung, weil einerseits Leinenweber gut antizipierte, mitspielte und als fünfter Feldspieler Überzahlsituationen erzwang. Es blieb bis zum Schluss ein umkämpftes, aber auch zerfahrenes Halbfinale, das die große spielerische Linie vermissen ließ. 90 Sekunden vor Schluss klärte Jens Heimfahrt zur Ecke, verstolperte aber danach das mögliche 2:0. Im Schlussakkord setzte die Mosella noch mal alles auf eine Karte, doch Marc Fußangel, der mit 13 Treffern Torschützenkönig wurde, scheiterte mit der Hacke zwei Meter vor dem Tor, weil sich Leinenweber reaktionsschnell zeigte. 

Spiel um Platz drei: TuS Schweich – FSV Tarforst

Das Spiel um Platz drei wurde im Neunmeterschießen ausgetragen. Der FSV Tarforst sicherte sich mit einem 5:3 Rang drei und die damit verbundene Prämie in Höhe von 500,- Euro. 


Bis zum 3:3 sah das alles noch erfolgversprechend aus für die Schweicher Mosella. Denn die Führungstreffer von Nicola Rigoni, Lukas Herkenroth und Yannick Lauer wurden jedes Mal prompt ausgeglichen.

In dieser Phase des Neunmeterschießens zeigten Stephan Schleimer, Marc Fußangel und auch Lukas Bollig ihre Nervenstärke und ließen Schweich vom dritten Platz träumen. Doch die Schüsse von Fußangel und Bollig waren schon nicht so platziert geschossen, weil Tarforsts Keeper Martin Gorges, der im Freiluft-Alltag Abwehrspieler ist, jedes Mal mit der Fingerspitze noch dran war.

Als Gorges dann den vorletzten Schuss vom Punkt mit der rechten Hand aus der Ecke fischte, hatte Mohamad Rashidi alles selber in der Hand. Der Tarforster, der vornehmlich in der zweiten Mannschaft in der A-Liga zum Einsatz kam, verwandelte sicher zum 5:3, nachdem Lauer zuvor das 4:3 in die Maschen setzte. 

Finale: SG Osburg – Avenir Beggen

Im Finale blieben die Lokalmatadoren aus Osburg mit 2:0 siegreich und verteidigten damit ihren Turniersieg vom Vorjahr in eindrucksvoller Manier. Ein Eigentor zum 2:0 ebnete dem A-Ligisten aus dem Hochwald den Schritt aufs oberste Podest. Am Ende standen ausgelassene Freude und ein glücklicher Coach. 


Das von Jens Schneider geleitete Finale stand auf gutem, aber keineswegs hochklassigem Niveau. Zu viel stand auf dem Spiel. Doch es wurde intensiv und spannend. Osburg gab zunächst vor der eigenen Kulisse den Ton an und sorgte durch Pascal Marx und Martin Leinenweber für erste gute Momente. Einen Schuss von Beggens da Silva klärte Leinenweber per Fußabwehr zur Ecke. Anschließend vergab Besart Aliu überhastet. Im Duell der Torhüter hatte Leinenweber die Nase vorn, als der Schlussmann der Osburger einen strammen Schuss von Dominik Thömmes parierte. Neves‘ Schlenzer trudelte am rechten Pfosten vorbei, bevor Peter Leinenweber an Thömmes scheiterte. Osburg zelebrierte einen bedächtigen, aber überlegten Spielaufbau – immer darauf lauernd, dass sich eine Lücke im Beggener Abwehrzentrum ergibt. Einen Schuss von Peter Leinenweber blockte Yannick Thömmes im letzten Moment. Ein Schuss von Michael Höllen aus spitzem Winkel wurde final geblockt, doch dann war gegen den Hammer von Daniel Becker kein Kraut gewachsen – 1:0 (6.). Avenir drängte auf den baldigen Ausgleich: Maios Schuss wurde von Leinenweber pariert. Anschließend vergab Marx freistehend die Riesenchance zum 2:0. Ausgerechnet ein Eigentor von Beggens Spielertrainer Niki Wagner brachte die Entscheidung, dem die Kugel unglücklich über den Spann ins eigene Tor rutschte. Thömmes wurde bei dieser Szene auf dem falschen Fuß erwischt. Beggen griff noch mal vehemant an, doch am Ende reichte der Vosprung für den alten und neuen Cupsieger. Mit dem zweiten Turniersieg in der Hallensaison 2018/19 bewies die SG Thomm ihre außergewöhnliche Qualität unterm Hallendach. Mit nur zwei Gegentoren in der Endrunde offenbarte das Team von Daniel Becker defensiv kaum Schwächen. Der Trainer war nach dem Abpfiff völlig aus dem Häuschen. „Entscheidend war, dass wir wieder einmal vom eigenen Publikum gepusht wurden und dass der Wille, das eigene Turnier unbedingt zu gewinnen, die Mannschaft zu Höchstleistungen angetrieben hat. Das Turnier war mit 30 Mannschaften gut besetzt und wieder top organisiert. Von dem verbleibenden Geld werden wir mit der Mannschaft gut essen gehen.“ In der verbleibenden Freiluftsaison soll es nach Becker noch ein, zwei Plätze nach oben gehen. „Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.“ Osburgs Vorsitzender Oliver Lauer freute sich über ein „wieder hervorragend organisiertes und von allen Teams sehr fair geführtes Turnier“. Die Veranstaltung sei ohne größere Verletzungen abgelaufen und brachte einen neuen Teilnehmerrekord. „Der Dank geht an alle Mannschaften, die hier waren,
an die zahlreichen Helfer hinter den Kulissen und natürlich auch an die eingesetzten Schiedsrichter. Es ist natürlich immer schön, wenn man als Gastgeber das Turnier gewinnt“, war der Osburger Chef mit der
sechsten Auflage mehr als zufrieden.