Nach einem 0:3 Rückstand in der ersten Halbzeit, kämpfte sich die Eintracht zu einem verdienten 4:3-Sieg vor tobendem Heimpublikum.
Im Vergleich zum Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Koblenz nahm Trainer Thomas Klasen zwei Veränderungen in der Startelf vor. Boesen spielte wieder im Sturm der Eintracht, während Burghard wieder die rechte bespielte. Kalweit musste neben dem frisch von seinem ersten Nationalmannschafts-Einsatz in Sri Lanka zurückgekehrten Jason Thayaparan und dem frisch aus einer Verletzung kommenden Jan-Lucas Dorow Platz nehmen.
Die Koblenzer starteten mit Vollgas in die Partie und testeten gleich zu Beginn die Trierer Defensive, die in den ersten Minuten noch dagegen hielt. Die Chancen der Trierer blieben zu Beginn ungefährlich und es fehlte die Durchschlagskraft im letzten Drittel. In Minute neun fiel dann das 0:1 für die Gäste durch Can-Yahya Moustfa, der den Ball nach Vorlage von Younes Mouadden nur noch einzuschieben brauchte. Trotz der spielerischen Überlegenheit und einigen Chancen, konnten sich die Trierer zunächst nicht gegen Koblenz durchsetzten. Diese hatten bei dem 0:2 in der 25. Minute das Spielglück auf ihrer Seite. Nach Flanke von Heuser faustete Novakovic den Ball unglücklich und traf Sossah am Kopf. Der Ball landete wieder bei Moustfa der den Ball gegen die Laufrichtung von Novakovic über die Linie schob. Die Reaktion auf den 0:2 Rückstand von Klasen kam sofort. In einem Dreifachwechsel stellte der SVE-Trainer von einer Viererkette auf eine Dreierkette um und brachte Pinscher, Thayaparan und Hammel für Spang, König und Brandscheid. In der 34. Spielminute erhöhte Sossah dann durch einen Treffer aus spitzem Winkel auf 0:3 für die Gäste. Trier blieb insgesamt zu schläfrig und konnte vor Ende der ersten Halbzeit nichts mehr herumreißen.
„Ich war ganz ruhig in der Halbzeit, ich habe einfach nur an die Ehre appelliert. Es ist mir lieb, dass ein Gegner mit der Serie, mit dem Personal, der Qualität, die sie haben, – ob junge oder alte Spieler, sie kommen aus Top ausgebildeten Vereinen – sagt, die könnten jeden schlagen und das es an ihnen liegt. Da habe ich gesagt: Das muss euch an der Ehre packen. In diesem Stadion, mit diesem Punktevorsprung entscheidet immer noch Eintracht Trier wie ein Spiel ausgeht“, beschrieb Klasen die Situation in der Trierer Kabine zur Pause.
Die Worte des SVE-Trainers schienen seiner Mannschaft als Antrieb gereicht zu haben, denn in Halbzeit zwei wirkte die Eintracht wie ausgewechselt. In Minute 48 und 49 fielen zwei schnelle Treffer für die Hausherren. Den ersten erzielte Buballa, der die Ecke von Wusch Volley nahm, und rund 60 Sekunden später verkürzte Hammel auf 2:3. In der 68. Spielminute machte der SVE die wahnsinnige Aufholjagd durch das 3:3 von Boesen komplett. Die Defensive der Trierer wirkte in Halbzeit zwei deutlich organisierter und vermied es die Abstimmungsfehler der ersten Halbzeit zu wiederholen. Durch einen Treffer von Kinscher ins lange Eck ging Trier dann kurz vor Schluss in Führung (79.).
Kosmos Trainer Yusuf Kasal schätzte auf der anschließenden Pressekonferenz die zweite Hälfte seiner Mannschaft folgendermaßen ein: „Ich hab den Jungs gesagt, dass sie zehn, 15 Minuten überstehen müssen, dann wird alles in unsere Richtung laufen. Aber genau diese zehn, 15 Minuten konnten wir nicht überstehen, haben ein bisschen den Faden verloren und genau nach diesen langen Bällen, die Trier eigentlich das ganze Spiel lang gespielt hat, verloren wir hinten die individuellen Duelle, waren nicht konzentriert genug und wurden somit bestraft.“
Foto: Katrin Weides