An einem frostigen, schneereichen Samstagabend in Nusbaum bestätigte Lukas Kramp einmal mehr, dass er ein Unterschiedsspieler ist.

Der Schodener Torjäger, der mit 16 Assists bereits den Spitzenwert der Liga auf sich vereint, erzielte im ersten Durchgang nicht nur einen lupenreinen Hattrick, sondern war mit vier Treffern erneut erfolgreichster Protagonist aufseiten der Gäste aus dem Saartal. Beim 1:0 verwertete Kramp eine schöne Vorarbeit von Dominik Lorth per Kopf (20.), in der 37. Minute lief Kramp allein auf Torwart Jörg Lehnertz zu und blieb Sieger und beim dritten Treffer in der 40. Minute profitierte er von einem Pass in die Tiefe von Julian Paulus. Trotz des klaren Halbzeitrückstandes sprach Wallendorfs Trainer Frank Hermes davon, dass „mehr drin gewesen ist. So richtig wusste selbst Schoden nicht, warum es zur Halbzeit mit 3:0 führte. Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem Lukas Kramp den Unterschied gemacht hat. Doch wir hatten zwei, drei ähnliche Situationen, aus den denen wir mehr machen müssen.“ Hermes meinte damit vor allem jene Szenen, bei denen Pascal Müller und Tim Nottinger jeweils allein auf Jonas Krista zusteuerten, doch der Saartal-Keeper stehenblieb und parieren konnte. Schodens Trainer Heiko Niederweis gab zu, dass „Wallendorf über ihr Umschaltspiel nach vorn und deren Freistöße, die stets brandgefährlich waren, Gefahr heraufbeschworen hat. Da hatten wir das ein oder andere Mal auch Glück, wie bei der Szene, als uns Jonas Krista im Eins-gegen-eins vor dem durchlaufenden Wallendorfer Stürmer vor dem Ausglich bewahrt hat. Im Gegenzug macht der Gegner den gleichen Fehler, als Luki Kramp durchläuft und das 2:0 erzielt.“ Die Hausherren kamen blitzartig aus der Kabine und erzielten drei Minuten nach Wiederbeginn den 1:3-Anschlusstreffer. Hier hatte Fabian Spartz nach Vorarbeit von Jannick Böwen den zweiten Ball verwerten können – 1:3 (48.). Strittig wurde es in der 62. Minute, als der Referee nach einer vermeintlichen Attacke eines Wallendorfer Abwehrspielers an Kramp plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte und Kramp mit seinem 16. Saisontor die Vorentscheidung herbeiführte. Frank Hermes: „Für diesen Elfmeter fehlt mir jegliches Verständnis. Unser Verteidiger grätscht, trifft aber Kramp auch nicht, weil er über unseren Torwart drüber springt. Das war sehr zweifelhaft. In der Beurteilung der Szene sagte mir der Schiedsrichter, dass es eine 50-zu-50-Entscheidung gewesen sei. Wenn ich mir selber nicht sicher bin, pfeife ich auch keinen Elfmeter.“ Die Szene bewertete Niederweis aufseiten der Gäste ohne klare Meinung. „Ob es einer war, ist schwierig zu beurteilen, ich habe die Szene nicht genau gesehen. Wir haben die Entscheidung dankend angenommen und so das 4:1 erzielt.“ Kurios wurde es beim 1:5, als ein eigener Freistoß der Wallendorfer als Rückpass auf Torwart Lehnertz gespielt wurde und dieser den Ball in die Hand nahm. Den logisch konsequenten Freistoß aus zehn Metern bugsierte Nicolas Jakob zum 1:5 ins Netz – 1:5 (67.). „Das war unprofessionell“, sagte Hermes hinterher. Dass die Eifeler nie aufgaben und noch zwei Tore erzielten, beweist ihre tolle Moral und die Bereitschaft, das Spiel nicht derart abzugeben. Malte Ney erzielte auf Flanke von Tim Nottinger das 2:5 (74.), Nottinger war es, der in der letzten Minute einen Pass von Nils Trierweiler zum 3:5 in die Maschen donnerte. „Kämpferisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Doch ohne die Geschenke, die Schoden dankend angenommen hat, wäre ein Punkt durchaus möglich gewesen“, ließ Hermes durchblicken. Sein Pendant Heiko Niederweis sprach von einem schwierigen Spiel, weil es von Beginn an stark geschneit hat und alles nur über den Kampf ging. Das war über weite Strecken ein offenes Spiel. Glück hatten wir, dass wir mit einem komfortablen Ergebnis von 3:0 in die Pause gehen konnten. Denn nach dem 1:3-Anschluss gerieten wir zeitweise ins Wanken, hatten beim Elfmeter allerdings auch Glück. Wallendorf hat nie aufgegeben, doch wir sind jetzt sehr froh, dass wir das erste Mal überhaupt auf deren Plätzen gewinnen konnten.“