Während der FSV Trier-Tarforst II durch die Saison marschiert und auch nach 21 Partien noch ungeschlagen ist, zeigte die Formkurve der Irscher Reserve erst seit dem Jahresstart stark nach oben. Mit neuem Selbstvertrauen will der Aufsteiger nun die 0:6-Pleite des Hinspiels vergessen machen – und dabei eine andere Mentalität an den Tag legen.
Das Hinspiel zwischen dem SV Trier-Irsch II und dem FSV Trier-Tarforst II versprach vieles. Grund dafür war das stadtinterne Derby, der Status als Aufsteiger-Absteiger-Duell, die spielerische Ausrichtung beider Mannschaften und nicht zuletzt der Fakt, dass Tarforst-Coach Alexander Becker noch bis zur letzten Saison an der Seitenlinie der Irscher stand. Von der erhofften Spannung und dem Kampf, den ein Lokalderby ausmacht, war letztlich nicht viel zu sehen, denn die FSV-Reserve fertigte an diesem Tag überforderte Irscher mit 6:0 ab. Ein schwacher Auftritt, den der SVI nun wettmachen möchte.
Nach einer schwierigen Hinrunde mit Auf und Abs konnte sich die Elf von Sven Becker zunehmend stabilisieren. Spätestens seit dem Restrundenauftakt ist der Aufsteiger in der neuen Klasse angekommen und zeigte dies mit den Siegen gegen Ruwertal II (2:4), Hochwald II (3:1), Gielert (3:4) und Schweich III (6:0). Erst vor der spielfreien Osterwoche endete die Irscher Siegesserie beim Tabellenzweiten aus Ehrang (5:2). Dennoch: Der SVI bewies, dass man die Systemumstellung zu Saisonbeginn inzwischen verinnerlicht hat und für Überraschungen gut ist. Denn einen Gang zurückschalten und den sicheren Klassenerhalt genießen will man im Trierer Stadtteil noch nicht. So sei das finale Saisonziel ein einstelliger Tabellenplatz, den man in den nächsten Spielen dingfest machen will. Derzeit rangiert die Irscher Zweitvertretung auf Rang acht, hat aber Pölich und Bekond mit ein bzw. zwei Punkten Rückstand im Nacken sitzen. Entsprechend sollen weitere Zähler folgen, um den gegenwärtigen Platz zu sichern – am liebsten schon im Derby gegen den FSV Trier-Tarforst II.
Wie schwer Punkte gegen den Primus zu erobern sind, sollte den Irschern aufgrund des Hinspiels klar sein. In insgesamt 21 Spielen teilte sich der FSV fünfmal die Punkte (davon zweimal gegen Ehrang) und blieb ohne Niederlage. Diese beachtliche Ungeschlagen-Serie will Coach Alexander Becker mit seiner Elf bis zum Saisonende fortführen und so den derzeitigen Vier-Punkte-Vorsprung auf den einzigen Verfolger wahren. Mit Irsch II, Olewig, Hermeskeil, Bekond und Thomm warten noch knifflige Aufgaben auf die Trierer Höhenkicker, die in den letzten Wochen jedoch nicht den Eindruck vermittelten, einen Gang zurückzuschalten. So spricht Tarforsts Becker von einer sehr guten Trainingsbeteiligung und Leistungen in den letzten Wochen. Siegt man auf dem Irscher Kunstrasen, räumt man ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum Meistertitel aus dem Weg.
Dennoch: Ein Freifahrtschein auf den Dreier ist der klare Hinspielerfolg und die bisherige Bilanz nicht. Und dieses Mal soll nicht nur spielerisch und taktisch ein anderer Gegner auf die Tarforster warten, sondern auch von der Mentalität. Letzteres müssen die Irscher nun beim Heimspiel-Derby gegen den großen Konkurrenten beweisen – ganz gleich, ob man am Ende als Sieger vom Platz geht oder nicht.
Trier-Irsch, So., 27.04., 12.45h
Foto: Archiv/Sandra Maes