Ein Stadtderby der besonderen Art sahen die Zuschauer in Trier-Pfalzel. Trotz Überzahl – VfL-Spieler Finn Simon sah nach einem groben Foulspiel in der 55. Minute die Rote Karte – schaffte es die FSG nicht, ihre spielerische und numerische Überlegenheit in einen Sieg umzusetzen.

Dabei legte die FSG vielversprechend los: Andreas Huwer hatte mit einem Kopfballtor nach Flanke von Nikolai Smirnov schon nach zwei Minuten die Führung für die Ehranger erzielt – es war ein Traumtor direkt zu Beginn. Doch noch in Durchgang eins drehte der VfL die Partie trotz des frühen Rückschlages, als Till Wollenweber kurz danach verletzt ausgewechselt werden musste. Die Heiligkreuzer bewiesen Kampfmoral und einen unbändigen Willen, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren. Matheus Maciell egalisierte die Ehranger Führung nach Vorarbeit von Raul Cosano Kreutzer (12.). Eine Viertelstunde später gelang Elias Blasius nach Flanke von Maciell die Führung für die Gäste (26.). Fünf Minuten später hatte die FSG jedoch eine zeitnahe Antwort gefunden: Huwer glich nach Zuspiel von Sascha Kraus zum 2:2 aus (31.). Anschließend ging es für René Jahn nach einer Verletzung nicht mehr weiter. Die Hausherren nutzten ihre Chancen nicht und wurden dafür in der 63. Minute bestraft. Mit einen Seitfallzieher markierte Blasius mit einem Traumtor den 3:2-Siegtreffer für die Gäste aus Trier-Heiligkreuz. Ehrangs Trainer Benny Weiler zeigte sich auf der ganzen Linie enttäuscht. „Erst einmal Glückwunsch an den VfL, der ab der 55. Minute in Unterzahl auskommen musste. Man hat nicht gemerkt, dass wir in Überzahl agierten und wir einer mehr waren. Der VfL wollte den Sieg einfach mehr. Wir müssen zwingend das zweite Tor nachlegen, als Sascha Kraus‘ Schuss noch auf der Linie geklärt wird. Anschließend führte ein Foulspiel von Sascha zum Ausgleichstor. Der VfL war mutig und hat verdient gewonnen“, stellte Weiler unumwunden fest. Der gab zu Protokoll, dass es bei einem Kirmesspiel zum Ehranger Markt wohl noch nie eine Niederlage gegeben hatte. „Leistung und Ergebnis haben einfach nicht gestimmt. Einige Spieler haben die richtige Einstellung vermissen lassen. Klar, dass wir im Trainerteam sehr enttäuscht sind.“ Auf der anderen Seite sah man einen erleichterten VfL-Trainer Marco Neumann. „Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft in einem Spiel, das anfangs schon wieder komplett gegen uns lief, so zurückgekommen zu sein. Es war alles dabei in diesem auch für die Zuschauer sehr spannenden und ansehnlichen Spiel. Es gab fünf Tore, eine Rote Karte und jede Menge Torchancen auf beiden Seiten. Es war eben extrem nervenaufreibend. Nach zwei Minuten erlebten wir den schlechtesten Start, den du in einem Spiel haben kannst. Erst kassierten wir das Gegentor zum 0:1, dann verletzte sich Till Wollenweber schwer am Fuß. Am Ende haben wir eine Riesenmoral gezeigt. Till ist ins Krankenhaus gekommen. Wir haben ihm anschließend das Siegerfoto geschickt. Doch jetzt bin ich einfach mal froh, den ersten Sieg unter Dach und Fach bekommen zu haben. Klar wäre auch ein Remis ein gerechtes Resultat gewesen, aber wenn du so eine Mentalität an den Tag legst nach dem Platzverweis, ist der Sieg auch verdient. Endlich sind wir in der Liga angekommen.“ Die Rote Karte bewertete Neumann dann doch etwas anders. „Es war ein Foul, keine Frage, aber es war nicht von hinten in die Achillesferse. Es war für mich eine Gelbe Karte, aber nicht mehr.“