Es war ein Wechselbad der Gefühle, in das sich der Pölicher Trainer Tobias Niehl nach einem aufregenden Spiel begeben hatte. Sah es nach 75 Minuten nach einem sicheren Sieg für die Hausherren aus, so verteilte man in der Schlussphase Gastgeschenke und musste nochmals zittern. 

Valentin Vialli Gheorghita setzte in der 40. Minute einen Freistoß aus knapp 20 Metern an der Reinsfelder Mauer vorbei ins Eck und schloss eine Viertelstunde nach Wiederbeginn eine tolle Kombination über Heiko Schmitt, Nils Engemann und Mike Scholer zum 2:0 ab. Lars Stüber war es, der mit einem haltbaren Distanzschuss die Gäste aus dem Hochwald ins Spiel zurückbrachte – 2:1 (72.). Pölich kämpfte sich zurück und bog scheinbar schon auf die Siegerstraße ein, als Reinsfelds Christopher Mai nach einem Freistoß von Simon Schömann ein Eigentor unterlief und es nach 78 Minuten 3:1 für die Hausherren hieß. „Dann haben wir Reinsfeld zwei weitere Tore quasi selbst aufgelegt und plötzlich mussten wir um den bis dahin hart erkämpften Sieg bangen“, sorgte sich Pölichs Trainer Tobias Niehl um die sicher geglaubten Siegpunkte. Denn der TuS kam mit einem Schrägschuss von Marven Weisdorfer nicht nur zum 2:3-Anschlusstreffer (78.), sondern fünf Minuten vor Schluss sogar zum Ausgleich. Doppeltorschütze Lars Stüber verwertete eine super Vorarbeit von Niko Schmitt zum 3:3-Ausgleich. „Da waren wir überhaupt nicht wach“, kritisierte Niehl die fehlende Konzentrationsfähigkeit seiner Schützlinge. Doch der engagierte Auftritt der SGP fand dann doch noch ein Happy-End. Mike Scholer traf in der 90. Minute zum viel umjubelten 4:3 und in der elfminütigen Nachspielzeit legte schließlich Alexander Welter den Deckel drauf – 5:3 (90.+11). Scholer hatte die Vorarbeit für den Treffer von Welter geleistet. „Unterm Strich ist der Sieg sehr verdient, weil wir nicht nur die besseren Chancen besaßen, sondern hintenraus auch den aggressiveren und fitteren Eindruck machten“, freute sich der junge Pölicher Coach über den zweiten Saisonsieg. Unglücklich: In der 50. Minute rasselten Pölichs Lukas Kollmann und der Reinsfelder Fabrice Schirra bei einem Kopfballduell derart zusammen, dass sie stationär behandelt werden mussten. Beide hatten Glück im Unglück: Kollmann kam mit einer dicken Platzwunde davon, Schirra trug eine flächendeckende Prellung davon. Während TuS-Coach Uwe Wess von einem enttäuschenden Ergebnis sprach, fügte TuS-Sportchef Yannick Meerkamp an, dass „wir in der ein oder anderen Situation noch besser verteidigen müssen. Die Saison ist noch lang, die Niederlage ist kein Beinbruch, wenn wir nächste Woche gegen Euren nachlegen.“