Während die DJK St. Matthias den Sprung auf den Relegationsplatz zwei verpasst hat, feiert die SG Riol/Longuich/Fell/Kenn den Klassenerhalt.


Es war schon kurios: Die Trier-Süder wären mit einem Sieg noch Vizemeister geworden, weil der ärgste Konkurrent SG Reinsfeld bei Absteiger SV Konz über ein 2:2 nicht hinauskam. Auch ein Unentschieden hätte der DJK zumindest für ein Entscheidungsspiel gereicht, wenn Christian Alt die Reinsfelder in der Nachspielzeit nicht mit einem verwandelten Foulelfmeter zum späten Ausgleich geschossen hätte. Es fing gut an für die Mattheiser, als Baran Hassan mit einem verwandelten Foulelfmeter die Hausherren in Führung brachte (5.). Doch Riol antwortete noch vor der Pause mit einem Doppelschlag ihrer Winterneuzugänge. Zunächst setzte sich Khalidi Ponela im Laufduell gegen Marius Kochann durch und schloss ins lange Eck ab – 1:1 (12.). Sieben Minuten später hieß es Foulelfmeter für die Gäste. Kalid Jafer verwandelte sicher zum 1:2 (19.). Ein abgefälschter Freistoß von Christophe Maio wurde Beute von Riols Schlussmann Christian Weingärtner. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde ein Foulspiel an Jamal Abdelrafiu nicht geahndet. Als die DJK im zweiten Durchgang alles nach vorne warf und auf den Ausgleich drängte, wurde sie eiskalt überrascht. Mit einer sensationellen Einzelleistung brachte Carsten Reis die Rioler endgültig auf die Siegerstraße. Dessen Fallrückzieher schlug exakt im rechten Eck ein – 1:3 (55.). In der Folge rettete Weingärtner mit etlichen weiteren Paraden den Rioler Auswärtssieg. Nach einem Foul von DJK-Keeper Sam Brand zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt: Doch diesmal hatte Jafer seine Nerven nicht im Griff und verschoss (81.). Der Jubel bei den Gästen von der Mosel kannte keine Grenzen, auf der anderen Seite herrschte bei den Trier-Südern Enttäuschung und Trauer. Doch als Aufsteiger – das vergessen viele – haben die Trierer eine herausragende Saison gespielt, die sie mit 51 Punkten auf Platz drei abschließen. Riols Trainer Andreas Schneider bilanzierte: „Die DJK St. Matthias hat eine richtig starke Truppe, technisch top und mit viel Qualität ausgestattet. Uns war wichtig, dass wir diszipliniert und kompakt gegen den Ball arbeiten – und vor allem Mentalität zeigen. Die Jungs haben das überragend umgesetzt. Das war richtig reif, wie sie als Team aufgetreten sind. Jeder hat für den anderen gekämpft, keiner hat sich rausgenommen. Genau so stellt man sich eine geschlossene Mannschaftsleistung vor. Gegen ein Mattheiser Team, das alles in die Waagschale geworfen hat, haben sich die Jungs den Sieg total verdient.“ Die Gesamtleistung der Mannschaft, die vor der Winterpause auf einem Abstiegsplatz stand, ist nicht hoch genug zu bewerten. Auch da findet der 36-Jährige klare Worte. „Ich bin sehr stolz auf das, was die Mannschaft in den vergangenen Monaten geleistet hat. Wir sind als Team zusammengewachsen, jeder hat seinen Beitrag geleistet und war bereit, die Extrameile für die Gemeinschaft zu gehen. Man hat gemerkt, dass alle an einem Strang ziehen – das hat sich auch in der durchweg starken Trainingsbeteiligung gezeigt. Der erste Sieg gegen Schillingen war enorm wichtig – er hat uns neues Selbstvertrauen gegeben. Und mit dem Nachholspiel-Sieg gegen Welschbillig war der Anschluss wiederhergestellt. Ab diesem Moment war der Glaube daran, dass wir es packen können, stärker denn je. Wir haben bewusst die defensive Stabilität in den Mittelpunkt gestellt. Das hat sich in den Ergebnissen widergespiegelt: Sieben Siege und ein Unentschieden aus den elf Rückrundenspielen, davon fünf ohne Gegentor. Dass wir dann am letzten Spieltag bei St. Matthias gewonnen haben, die noch um Platz zwei gekämpft haben, unterstreicht den Charakter dieser Mannschaft. Wir wollten es aus eigener Kraft schaffen – und genau das haben wir getan.“ Ursprünglich war der Kontrakt zwischen der SG und Schneider nur bis zum Saisonende angedacht, doch beide Seiten haben sich jüngst auf die Ausdehnung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus geeinigt. Andreas Schneider unterstreicht Folgendes: „Ursprünglich war mein Plan, nur bis zum Sommer zu unterstützen. Doch der Vorstand hat frühzeitig signalisiert, dass sie gerne weiter mit mir arbeiten möchten. In den letzten Wochen haben wir einen offenen Austausch gepflegt, und sie haben sich intensiv um eine langfristige Zusammenarbeit bemüht. Es macht Spaß, sich wieder intensiv mit Fußball zu beschäftigen. Die Mannschaft hat sehr gut mitgezogen und die Abstimmung im Trainerteam, bestehend aus Louis Welter und Moritz Schmitt, funktioniert hervorragend. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass wir ab der kommenden Saison in meinem Wohnort Fell trainieren und spielen werden. Das erleichtert es mir, Familie, Beruf und Fußball miteinander zu kombinieren. Besonders motivierend war auch die Rückmeldung vieler Spieler, die in den letzten Wochen auf mich zugekommen sind und sich gewünscht haben, dass ich bleibe. Diese persönliche Rückmeldung war für mich der entscheidende Anstoß, weiterzumachen.“