Dank einer kämpferisch und auch spielerisch überzeugenden Leistung sicherte sich die Bezirksligareserve der SG Geisfeld nach einem 2:1-Erfolg im Derby gegen die SG Niederkell Waldweiler drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Wichtig insofern, da das Team von Jan Kolling seit acht Spielen auf einen Dreier wartete und bereits unter Druck geraten war.

Bereits nach 16 Minuten brach Martin Kolz für die Hausherren den Bann, als dieser einen vom Niederkeller Torwart abgewehrten Schuss von Lennart Nickels abstaubte und kaltschnäuzig einschob – 1:0 (16.). Die erste dicke Chance im Derby vor fast 200 Zuschauern hatten jedoch die Gäste, als Jakob Reichert aus Nahdistanz zum Abschluss kam, aber Sänger extrem gut reagierte und den rechten Fuß ausfuhr. Einen kleinen Dämpfer musste das Team von Jan Kolling in der 34. Minute wegstecken, als Lorenz Schmitt verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste und von Julian Räsch ersetzt wurde. Doch ausgerechnet noch im ersten Durchgang gelang der Bezirkligareserve vor der Pause der zweite Treffer. Constantin Philipps wurde nach einer Balleroberung im Mittelfeld steil geschickt und anschließend im Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht: Den fälligen Elfmeter verwandelte Nickels überlegt zum 2:0 (44.). Niederkell wurde im zweiten Abschnitt aktiver und kam in der 64. Minute zum Anschlusstreffer, der auch den Endstand bedeutete. Zunächst parierte Geisfelds Torwart-Routinier Oliver Sänger einen Foulstrafstoß von Johannes Engler großartig, doch den zurückprallenden Ball löffelte Jakob Reichert im Stile eines Klasseabstaubers gekonnt über die Linie – 2:1 (65.). Dann ging es plötzlich für Räsch nicht mehr weiter, sodass der eingewechselte Spieler bereits in der 78. Minute durch Maximilian Becker schon wieder ersetzt werden musste. In den Schlussminuten setzte die Hoffmann-Elf alles auf eine Karte, doch der knappe Vorsprung der Hausherren wurde „leidenschaftlich und mit großer Hingabe“ verteidigt. Geisfelds Trainer Jan Kolling sah „einen absolut verdienten Sieg, weil wir unsere Kompaktheit ins Spiel brachten und dem Gegner kaum Räume gestatteten. Wir hatten richtig gute Stafetten dabei und viele Balleroberungen im Mittelfeld. Wenn das Spiel am Ende 5:1 oder 5:2 ausgeht, hätte sich Niederkell nicht beschweren können. Leider haben wir vorn nicht die Kaltschnäuzigkeit gehabt, um das Derby früher zu entscheiden. So mussten wir nach dem Anschlusstreffer doch noch mal bangen. Doch Niederkell war auch nicht mehr zwingend genug.“ Gästecoach Jens Hoffmann konstatierte, dass „wir nicht gut genug waren, um heute einen oder mehr Punkte zu entführen. Jeder wusste, was auf dem Spiel stand, doch Geisfeld hat mehr Willen gezeigt. Bei uns haben eben Mentalität und Leidenschaft gefehlt. Ich habe der Mannschaft zur Halbzeitansprache eine paar gut gemeinte Ratschläge mit auf den Weg gegeben, doch es hat heute im Kollektiv nicht zu 100 Prozent gepasst.“ Hatte im ersten Durchgang neben der Chance von Reichert auch noch Simon Marx eine gute Gelegenheit, so verpasste Niederkell in der letzten Minute nach Zuspiel von Marx durch Reichert das mögliche 2:2.