Sowohl bei der SG Ruwertal Gutweiler II als auch bei der SG Osburg kam es in der Sommerpause zu einer Art Umbruch. Und dieser geht aktuell bei beiden Teams nicht reibungslos vonstatten. Umso größer ist die Chance, die sich den Nachbarn im Derby bietet.

Seit fünf Spielen ist die Ruwertaler Reserve ungeschlagen, doch Euphorie will bei der Zweitvertretung nicht recht aufkommen. Zum Teil liegt das am jüngsten Ergebnis: Nachdem gegen den SV Niederemmel II ein 0:2-Vorsprung verspielt wurde und man nur mit einem Punkt den Heimweg antrat, beträgt der Rückstand auf die beiden Spitzenteams Thalfang und Kordel sieben bzw. vier Punkte – bei einem Spiel mehr auf dem Konto. 

Für Ruwertals Trainer Andreas Wagner waren die Remis ein Spiegelbild der aktuellen Situation. Zahlreiche Spieler hätten im Vorfeld der Partie abgesagt und auch im Spiel selbst blieb die Reaktion nach dem Ausgleich aus, der letzte Wille fehlte. Ein Wille und eine Leidenschaft, die es jedoch braucht. Zum einen, um in dieser Saison oben anzugreifen, zum anderen, um ein gefestigtes Konstrukt in der frisch zusammengewürfelten Mannschaft zu schaffen und eine sich von Woche zu Woche wechselnde Elf zu verhindern. Beides ist derzeit (noch) nicht gegeben, die Folge ist in schwankenden Leistungen zu erkennen. Dabei verfügt die Ruwertal-Gutweiler-Reserve trotz der Abgänge von Leistungsträgern (u.a. in die erste Mannschaft) offensichtlich über die nötige Qualität – vorausgesetzt die entsprechenden Spieler melden sich einsatzbereit. Schließlich steht man nicht ohne Grund auf dem fünften Tabellenplatz. 

Nicht nur im Ruwertal, sondern auch bei der benachbarten SG Osburg wartet in dieser Saison noch eine Menge Arbeit auf das B-Klassen-Team. Denn auch die SGO befindet sich in einem Umbruch und muss diesen moderieren. Gelang dies im letzten Jahr noch gut, fehlt in dieser Saison bislang nicht nur das Spielglück, sondern auch das Selbstverständnis. Vor allem schaffen es die Osburger derzeit nicht, die Trainingsleistung an den Wochenenden konstant über 90 Minuten abzurufen. So auch am letzten Spieltag, als man es gegen Schweich III verpasste, das zweite Tor nachzulegen und stattdessen die Punkte abschenkte (1:2). Niederlagen, die man im Vorjahr wohl nicht kassiert hätte. 

Und die fehlende Konstanz ist in der Tabelle klar ersichtlich: Osburg verbuchte in neun Partien nur zwölf Punkte und ist damit weit vom Spitzenplatz der Vorsaison entfernt. Ausreden sucht man beim SGO jedoch keine. Vielmehr ruft Co-Trainer Luca Leonhard dazu auf, weiter Gas zu geben und sich das fehlende Selbstvertrauen zurückzuarbeiten – unter der Woche im Training sowie an den Spieltagen. Einen ersten Schritt für eine breitere Brust könnten die Osburger am Sonntag in Gutweiler machen. Ein Derby, das laut Leonhard zur rechten Zeit kommen könnte, da mit den Ruwertalern ein Gegner wartet, der selbst aktiv am Spielgeschehen teilnehmen möchte. Für die Gastgeber bietet sich hingegen die Chance, zu zeigen, dass man mehr möchte als nur einen sehr guten Mittelfeldplatz.

In der vergangenen Spielzeit gewann Osburg beide Spiele mit 1:0. Nach den Umbrüchen in beiden Teams werden die Karten nun neu gemischt. 

Gutweiler, So., 19.10., 14.30h