Wussten Sie, dass Orientierungslauf eine anerkannte Sportart ist? Wir auch nicht! Diese und weitere Sportarten haben die beiden Autoren Jürgen Schmieder und Johannes Aumüller in "Sport – Das Buch" zusammengefasst. Wer war der schlechteste Sportler? Was macht den Sport besonders? Dieses Werk verrät es. Von American Football bis Wushu ist alles vertreten. Wir haben mit dem ehemaligen Trierer Studenten Johannes Aumüller über dieses fulminante Werk gesprochen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses Buch zu schreiben?

Johannes Aumüller: Zum einen hängt das mit der Erfahrung aus unserem Fußball-Talk „Zwei um Zwei“ zusammen. Und zum anderen hatten wir relativ schnell einige Fragen für die Kategorie „Frage für Angeber“ im Buch zusammen, meine Lieblingskategorie. Damit kann man auch im Freundes- und Bekanntenkreis punkten. Es war schnell klar, dass wir daraus ein schönes und nettes „Klugscheißer-Buch“ machen können (lacht).

Wieso sind so viele Sportarten vertreten? Ihr hättet euch ja auch auf Fußball beschränken können.

Johannes Aumüller: Beim Fußball gibt es schon einiges, was in diese Richtung geht. Da gibt es einfach schon jede Menge Bücher und es braucht sicherlich kein humoristisches Angeberwissen mehr. Aber wenn du ein allgemeines Sportbuch machst, musst du dich irgendwann entscheiden, welche Sportarten rein sollen und welche nicht.

Und wie habt ihr aussortiert?

Johannes Aumüller: Drin sind alle Sportarten, die irgendwann mal olympisch waren und/oder vom internationalen olympischen Komitee (IOC, d. Red.) anerkannt sind. Das haben wir bis auf marginale Ausnahmen durchgezogen. Es gab beispielsweise in den 1920er Jahren irgendwelche Sportarten, die sehr ähnlich zu anderen, wie etwa Squash waren. Das wurde dann nicht als eigene Sportart aufgeführt, sondern nur erwähnt. Andererseits gibt es auch moderne Sportarten, die zwar vom IOC nicht anerkannt wurden, wie etwa Wrestling, die unserer Meinung nach aber unbedingt rein sollten.

Ihr hättet also das Buch sicherlich noch umfangreicher machen können, oder?

Johannes Aumüller: Richtig. Wir mussten uns eben irgendwann beschränken. Sowohl von der Zahl der Sportarten, als auch von der Kategorienanzahl her. Einerseits blöd, aber andererseits macht es auch das kompakte Format aus.

Wie habt ihr recherchiert?

Johannes Aumüller: Es war enorm viel Aufwand und wir haben mit vielen Leuten gesprochen, weil wir von manchen Sportarten nur wenige Details kannten. Aber diese Gespräche waren oftmals sehr angenehm und lustig, weil man dadurch immer wieder etwas neues über viele Sportarten entdecken konnte. Manche Sportarten haben auf der Internetseite des Weltverbandes alle Namen von allen Akteuren auf dem Globus. Das hat beispielsweise die Suche nach der Kategorie „Bester Nachname, der zum Tennis passt“ enorm vereinfacht. Insgesamt hat die Recherche etwa zwei Jahre gedauert.

Was hat euch am meisten überrascht?

Johannes Aumüller: Generell hat uns überrascht, wie viele Kuriositäten es in jeder Sportart gibt. Zum Beispiel ein Orientierungsläufer, der aus den unterschiedlichsten Gründen mehrfach an einer Goldmedaille vorbeigeschrammt ist, weil ihn einmal eine Wespe gestochen hat, das andere Mal hat er einen Pfosten nicht gefunden oder einem Kollegen geholfen. Das Buch steckt voller solcher Kuriositäten und Anekdoten!

Kann man dieses Buch als Ode an den Sport bezeichnen?

Johannes Aumüller: Ja, schon. Allerdings beschreibt Ode ja meist nur Positives. Wir behandeln den Sport allumfassend, also auch negative Aspekte. Es geht auch um Gauner und Doping – das gehört auch dazu. Wir haben denke ich einen ganz guten Weg gefunden, das alles humorvoll zu vermitteln.

Interview: Stefan Himmer

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