Wenn am Sonntagnachmittag pünktlich zum ersten Advent die Partie Wallenborn gegen Kyllburg angepfiffen wird, dann werden nicht alle vom Fernseher sitzen, sondern das Spiel live vor Ort in Wallenborn verfolgen.

Seit Generationen genießt diese Partie Derbycharakter mit dem besonderen Flair. Lange Jahre war man in getrennten Ligen unterwegs: Kyllburg meist in der Rheinlandliga, Wallenborn oft in der Bezirksliga. Nun begegnen sich beide Teams erneut – im unteren Mittelfeld des Klassements. Im Abstiegskampf braucht jeder der beiden Punkte dringend. Wallenborn hat mit 18 Zählern auf Rang zehn liegend die marginal bessere Ausgangsposition, zumal das Team vor eigenem Publikum spielt. Doch Kyllburg kommt nach dem 5:4-Spektakelsieg gegen Zeltingen-Rachtig mit viel Wind in den Segeln ins benachbarte Wallenborn. Mit aktuell 17 Punkten ist das Team von Roger Reiter nicht so weit weg. Bei einem Sieg könnte man sogar am Nachbarn auch in der Tabelle vorbeiziehen und sich noch vor der Winterpause tüchtig Speck anfressen. Trainer Roger Reiter macht keinen Hehl aus seiner Zielsetzung, in „Wallenborn auch gewinnen zu wollen. Mit dieser Prämisse gehen wir in jedes Spiel. Wir werden kämpfen, ackern und fighten. Das sind Tugenden, die man von jedem Fußballer erwarten muss. Ob es letztlich gelingt, steht auf einem anderen Blatt.“ Reiter wäre froh, wenn das Spiel bereits vorbei wäre. „Gewinnen wir tatsächlich, könnten wir mit dann 20 Punkten sehr zufrieden in die Winterpause gehen.“ Da die Kyllburger ihr Spiel beim SV Lüxem ins nächste Jahr verlegt haben (findet am Dienstag, 28. Februar in Lüxem statt) und am letzten Spieltag geplant spielfrei haben, wird das Team „noch mal alles mobilisieren und investieren, um dort etwas Zählbares mitzunehmen. Das sollte unser Anspruch sein.“ Die Personallage bei den Gästen erweist sich weiterhin als schwierig. So fehlen mit Pascal Espinosa, Pierre Valerius, Daniel Robertz, Jonas Rees, Yannick Mohr, Patrick Rings, Tobias Hahn, Marius Willwertz und Jonas Knauf neun Spieler, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Startelf gestanden hätten. Felix Leuschen ist wieder dabei, doch erst bei 70 Prozent Belastung. Deswegen ist Reiter auch sehr froh, dass sich „Michi Mayer-Nosbüsch, Aki Berscheid und Dominik Kaschube zur Not zur Verfügung stellen.“ Wallenborns Trainer Peter Löw erwartet eine Partie „auf Augenhöhe. Wer mehr Kampf und Laufbereitschaft investiert wird gewinnen. Ich denke, dass die Tageform entscheiden wird und erwarte ein Derby mit offenem Visier und ein kampfbetontes Spiel auf einem tiefen Platz.“ Wie Löw durchblicken lässt, wolle sein Team aus einer sicheren Grundordnung heraus offensiv agieren, aber in jedem Fall eine Konterabsicherung installieren. Wir versuchen unser Spiel zu machen.“ Auch Löw drücken immense Ausfälle, doch „wir wollen nicht jammern, sondern müssen mit den Spielern auskommen, die da sind.“ Denn mit Daniel Zunk, Niklas Koch, Jonas Häp, Emanuel Soares, Luca Menzel und Torwart Lars Becker fallen ebenfalls ein halbes Dutzend Stammspieler aus.
Wallenborn, Sonntag, 27.11., 15.00h